- Breitband Service Agentur Tirol (BBSA) baut Serviceangebot weiter aus
- Tirol nimmt mit datahub.tirol national und international Vorreiterrolle ein
- Digital Service Tirol: Akten elektronisch einsehen und Verträge digital unterschreiben
- Baueinreichungen können ab Juli 2024 auch digital eingereicht werden
Tirol als Vorreiter der digitalen Transformation etablieren und einen Spitzenplatz im Wettbewerb der digitalen Regionen sichern: Das ist ein zentrales Ziel, das sich die Tiroler Landesregierung zu Beginn der Legislaturperiode gesetzt hat. Heute, Montag, präsentierte Digitalisierungslandesrat Mario Gerber zentrale Digitalisierungsprojekte der Landesverwaltung, des IT-Dienstleisters des Landes – die Daten-Verarbeitung-Tirol GmbH (DVT), sowie der Standortagentur Tirol. Zahlreiche Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt, weitere sind in Planung. Neben zusätzlichen Serviceangeboten wie der elektronischen Akteneinsicht oder der digitalen Signaturplattform soll in den kommenden Monaten auch das Angebot der Breitband Serviceagentur Tirol (BBSA) erweitert werden, um die Tiroler Gemeinden noch gezielter beim Breitbandausbau zu unterstützen. Ebenso noch heuer soll der datahub.tirol als Datenmarktplatz für den Standort Tirol als sichtbare und eigenständige Institution etabliert werden. Die Baueinreichung soll ab Juli auch auf digitalem Weg möglich sein.
„Ob in der Verwaltung, beim Breitbandausbau oder im Unternehmensbereich: Die Digitalisierung spielt heute in nahezu allen Bereichen eine große Rolle. Tirol ist hier bereits in vielen Bereichen Vorreiter. Dennoch wollen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern setzen weiterhin alles daran, die Digitalisierung in Tirol weiter voranzutreiben“, betont LR Gerber.
Plattform Digital Service Tirol wird laufend erweitert
Einen wesentlichen Beitrag zur digitalen Verwaltung leistet die DVT als IT-Dienstleister des Landes. Derzeit sind rund 550 IT-Anwendungen im Einsatz. Eine davon ist die Plattform Digital Service Tirol. Dort können Privatpersonen unter anderem ihren Familienpass adaptieren, Unternehmen können ihren Tourismus-Pflichtbeiträge einsehen. Die Plattform wurde im vergangenen Jahr um weitere Serviceangebote erweitert: Beispielsweise können nun auch Online-Formulare z.B. für den Tirol-Zuschuss oder die Schulkostenbeihilfe einfach und unkompliziert über service.tirol.gv.at eingebracht werden. Der Vorteil: Die Formulare werden auf Basis des BenutzerInnenprofils automatisch vorausgefüllt und können zwischengespeichert werden.
Seit kurzem können BürgerInnen und Unternehmen über Digital Service Tirol auch elektronisch geführte Akten bzw. Teile davon einsehen. Voraussetzung für die elektronische Akteneinsicht ist eine Anmeldung unter service.tirol.gv.at mittels ID Austria (BürgerInnen) oder über das Unternehmensserviceportal (Unternehmen). Eine weitere Neuerung ist die Einführung einer digitalen Signaturplattform, wie LR Gerber ausführt: „In vielen Bereichen ist es rechtlich notwendig, dass Dokumente wie Verträge persönlich unterzeichnet werden. Mit der ID Austria ist dies auch digital möglich. Durch den Einsatz einer Signaturplattform kann der Unterschriftsprozess für alle Beteiligten vereinfacht und beschleunigt werden. Damit sind wir im Verwaltungsbereich österreichweit führend.“
Marketing- und Beratungsaktivitäten der BBSA werden ausgebaut
Die BBSA nimmt als Anlaufstelle für Gemeinden bei Fragen technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Art beim Breitbandausbau eine zentrale Rolle ein. Um den sich verändernden Gegebenheiten beim Breitbandausbau gerecht zu werden, wird das Serviceangebot der BBSA nun weiter ausgebaut: Um die Akzeptanz und Nutzung der Breitbandnetze weiter zu erhöhen, sollen die Marketingaktivitäten der BBSA in den kommenden Monaten intensiviert werden. Zudem sollen die Tiroler Gemeinden und Planungsverbände noch umfassender bei rechtlichen Fragen unterstützt werden. Auch die Verfügbarkeitsanzeige, bei der BürgerInnen abrufen können, ob an ihrer Wohnadresse ein Glasfaseranschluss bereits hergestellt, möglich oder innerhalb der nächsten zwölf Monate geplant ist, soll nun flächendeckend implementiert und weiter optimiert werden.
datahub.tirol und digitale Baueinreichung werden 2024 umgesetzt
Mit dem datahub.tirol sollen in den nächsten Monaten – unter Einhaltung des Datenschutzes – Daten regional, national und international genützt und verknüpft werden. Teilnehmende wie Unternehmen, Vereine oder Gemeinden stellen in sogenannten Data Spaces – z.B. Energie, Mobilität oder Tourismus – ihre Daten zur Verfügung und können gleichzeitig die Daten anderer nutzen. Mit dem Austausch sollen regionale sowie internationale Problemlösungen entwickelt werden. Ziel ist es, den datahub.tirol noch in diesem Jahr als sichtbare und eigenständige Institution am Standort zu etablieren. „Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Wenn man diese nutzt und verknüpft, können Lösungen für zentrale Herausforderungen unserer Zeit entwickelt werden. Mit dem datahub.tirol nimmt Tirol auf nationaler und sogar auf europäischer Ebene eine Vorreiterrolle ein“, sagt LR Gerber.
Ebenso noch in diesem Jahr soll es möglich sein, Baueinreichungen bei der Standortgemeinde digital einzureichen. „Mit dem Tiroler Digitalisierungsgesetz haben wir mit Anfang des Jahres die rechtlichen Voraussetzungen für die digitale Baueinreichung geschaffen. Derzeit arbeiten die Gemeinden daran, die technische Infrastruktur zu errichten. Ab Juli sollen dann alle einzureichenden Unterlagen einfach elektronisch versendet werden können“, sagt LR Gerber.
Factbox
Digital Service Tirol(service.tirol.gv.at): Auf der Plattform Digital Service Tirol werden Services für Privatpersonen und Unternehmen auf einer zentralen Seite gebündelt. Rund 30.000 BenutzerInnen sind derzeit registriert. Privatpersonen können beispielsweise ihren Familienpass adaptieren und Unternehmen einfach und unkompliziert ihre Tourismus-Pflichtbeiträge einsehen oder mittels der Digitalen Dokumentenmappe auf Betriebsanlagenbescheide zugreifen.
Breitbandausbau in Tirol: Das Tiroler Breitband-Modell ist seit knapp elf Jahren ein voller Erfolg: 190 der 277 Gemeinden bzw. 20 Planungsverbände haben die Breitbandinfrastruktur mit Unterstützung des Landes ausgebaut. Vonseiten des Landes wurden dafür knapp 110 Millionen Euro bereitgestellt. Die errichteten Datenleitungen werden den Netzbetreibenden zur Verfügung gestellt, EndkundInnen können den gewünschten Betreiber selbstständig wählen. Der Ausbaugrad in Tiroler Gemeinden mit gemeindeeigenen Glasfasernetzen liegt derzeit bei 57,3 Prozent, der FTTH-Nutzungsgrad (Take-up Rate) bei 42,8 Prozent. Allein für 2024 stellt das Land Tirol für den Breitbandausbau weitere zehn Millionen Euro zur Verfügung.
datahub.tirol(www.datahub.tirol): Mit dem datahub.tirol soll – unter Einhaltung des Datenschutzes – ein virtueller Marktplatz zum Handel von Daten geschaffen werden. Unternehmen, Vereine oder Gemeinden verwenden Daten von anderen Institutionen und verknüpfen diese mit den eigenen. Dadurch können in Folge neue Geschäftsmodelle entwickelt oder neue Geschäftsideen umgesetzt werden. Die Initiative des Landes Tirol wird von der Standortagentur Tirol im Zuge von digital.tirol abgewickelt. Für die Finanzierung stellt das Land Tirol allein für das Jahr 2024 rund 500.000 Euro zur Verfügung