Arbeits- und Jugendlandesrätin Astrid Mair besuchte gestern, Dienstagnachmittag, gemeinsam mit Soziallandesrätin Eva Pawlata, Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Tirol (AMS), und ihrem Stellvertreter Johannes Schranz ein Jugendcollege für die Arbeitsmarktintegration jugendlicher AsylwerberInnen im Alter von 18 bis 25 Jahren in Wien. Das neue Jugendcollege Wien bereitet derzeit 5.000 asylberechtigte Jugendliche in einem schulähnlichen Bildungsangebot auf den Arbeitsmarkt vor.
„Eine gute Ausbildung und Deutschkenntnisse sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Hier spart jeder investierte Euro Kosten für die Allgemeinheit und lukriert junge Arbeitskräfte für den heimischen Arbeitsmarkt, wofür aufgrund des akuten Fachkräftemangels eine dringende Notwendigkeit besteht“, betonte LRin Mair bei der Besichtigung und bezeichnete das Jugendcollege als einen wichtigen Beitrag zur Integration und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt:
„Maßnahmen wie die Förderung von Ausbildungsprogrammen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Anpassung von Einwanderungsrichtlinien, um internationale Fachkräfte anzuziehen, sowie Investitionen in lebenslanges Lernen und Weiterbildung sind wichtige Stellschrauben, um den Wirtschaftsstandort Tirol nachhaltig absichern zu können.“
Selbstbestimmtes Leben durch Arbeitsmarktintegration ermöglichen
Durch die Qualifikation junger Zugewanderter werde die Grundlage geschaffen, um die Arbeitslosigkeit in der Zielgruppe zu reduzieren, ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und sie nachhaltig in das Erwerbsleben zu integrieren. „Wir haben aus Wien viele Eindrücke, Ideen und Anregungen mitgenommen, die nun aufgearbeitet und analysiert werden“, so die Arbeits- und Jugendlandesrätin weiters. Zudem könnte sie sich auch vorstellen, Jugendliche, die trotz Einladung durch das AMS nicht im Jugendcollege erscheinen, im Bedarfsfall zu sanktionieren, wie es bereits in Wien der Fall ist.
Dauer des Bezugs von Sozialleistungen verkürzen
„Jugendliche und junge Erwachsene stehen häufig vor komplexen, individuellen Herausforderungen. Kommen Migrationserfahrungen, Fluchtgeschichte und sprachliche Barrieren hinzu, umso wesentlicher wird gezielte Unterstützung. Die enge Verzahnung von Spracherwerb, beruflicher Qualifikation, Wertevermittlung und Perspektivenarbeit im Jugendcollege bietet die beste Grundlage, um diese jungen Menschen erfolgreich in unsere Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. Aus sozialpolitischer Sicht geht es mir dabei auch darum, klar eine Alternative aufzuzeigen, um die Dauer, in denen Sozialleistungen bezogen werden, zu verkürzen“, sagte LRin Pawlata.
„Wir freuen uns, dass wir das Angebot eines ‚Jugendcolleges‘ unter dem Namen ‚Globus‘ auch in Tirol anbieten können. Die angebotenen Plätze waren sehr schnell vergeben und wir sind davon überzeugt, dass die jungen Menschen sehr von diesem Jahr profitieren werden“, erklärte AMS-Tirol-GF Platzer-Werlberger. Derzeit besuchen 48 TeilnehmerInnen (18 Jugendliche zwischen 15 und 18 sowie 30 Jugendliche zwischen 19 und 24 Jahren) diese Einrichtung.