MINT-Bildungsjahr startet mit neuen Förderschecks und Spürnasenecken

ARGE MINT unterstützt innovative MINT-Projekte und Ausbau der MINT-Infrastruktur

  • Bis zu 1.000 Euro Förderung für Projekte an Schulen und Kindergärten im MINT-Bereich
  • Förderanträge laufen über MINT-Koordinationsstelle Tirol: www.klasse-forschung.at/mint-schecks
  • Einrichtung von sechs Spürnasenecken in Praxiskindergärten und MINT-Region Landeck

Forschen, experimentieren und spielerisch entdecken, wie Wissenschaft funktioniert – bereits in der Schule und im Kindergarten soll das Interesse an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gezielt gefördert werden. Im Rahmen der Tiroler MINT-Strategie haben sich das Land Tirol gemeinsam mit den Partnern Arbeiterkammer Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Industriellenvereinigung Tirol und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) zur Arbeitsgemeinschaft (ARGE) MINT-Bildung Tirol zusammengeschlossen. In diesem Verbund arbeiten sie an dem Ausbau des MINT-Unterrichts und der MINT-Ausstattung in Kindergärten und Schulen. Unter anderem werden dafür insgesamt 165.000 Euro von Oktober 2024 bis Mai 2025 für die sogenannten MINT-Förderschecks zur Verfügung gestellt, um innovative und praxisorientierte MINT-Projekte zu fördern. Ab sofort können Anträge für außerschulische Projekte und Materialien bei der MINT-Koordinationsstelle eingereicht werden. Zudem wurden mit Beginn des Bildungsjahres 2024/25 insgesamt sechs „Spürnasenecken“ in Tiroler Kindergärten eingerichtet. Diese Labore bieten spezielle Forscherutensilien aus dem MINT-Bereich zum Experimentieren mit Kindern.

„Nach der großen Nachfrage startet nun die zweite Ausschreibung der MINT-Förderschecks. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 123 Projekte von Tiroler Kindergärten und Schulen eingereicht und damit alle Schecks noch vor Ablauf der Förderperiode zur Gänze in Anspruch genommen. Von den MINT-Materialien, Exkursionen und Vorträgen haben insgesamt 4.200 Kinder aus ganz Tirol profitiert. Durch regionale Kontingente wollen wir zudem sicherstellen, dass die Förderungen auf alle Regionen Tirols in gleichem Ausmaß aufgeteilt werden“, betont Wirtschaftslandesrat Mario Gerber.

„Da Kinder von Natur aus neugierig und wissbegierig sind, gilt es die Begeisterung und das Interesse für Naturwissenschaften und Technik schon sehr früh zu wecken und Talente dahingehend bereits in der Elementarbildung zu fördern. Mit den neu eingerichteten ‚Spürnasenecken‘ leisten vor allem die Pädagoginnen und Pädagogen eine wertvolle Arbeit, indem sie den Kindern frühzeitig auf spielerische Art die Welt der Naturwissenschaften und der Technik näherbringen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Tirol“, so Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.

Zweite Ausschreibung der „MINT-Schecks“ gestartet

Die MINT-Förderschecks können pro PädagogIn und Schuljahr einmal und pro Bildungseinrichtung und Schuljahr insgesamt zwei Mal beantragt werden. Die PädagogInnen sollen dabei unterstützt werden ihre Ideen für einen spannenden MINT Unterricht umzusetzen und mit einer niederschwellig zugänglichen Pauschalförderung MINT-Materialien anzuschaffen – wie Geräte, Unterrichtsmittel zur Umsetzung von Experimenten, Einrichtung von Forscherecken –, außerschulische MINT-Aktivitäten durchzuführen oder MINT-ExpertInnen in den Unterricht zu holen. Erstmals können auch Schulen ab der 9. Schulstufe und Horte gefördert werden. Ziel der Initiative ist es, einen spannenden, aktuellen und praxisbezogenen MINT-Unterricht an Kindergärten, Schulen und Horten zu gestalten. Einbezogen werden sollen dabei vor allem auch außerschulische Partner wie Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Gemeinden oder Umweltorganisationen zur Berufsorientierung.

Alle Informationen zur Förderung finden Sie hier. Einen Überblick über Best Practice Beispiele für einen spannenden MINT-Unterricht sowie über alle MINT-Angebote in ganz Tirol bietet die Website www.mint-tirol.at

Sechs Spürnasenecken für Tirols Kindergärten

Um auch den Bereich der Elementarbildung bestmöglich zu unterstützen, wird seitens der ARGE-MINT künftig neben der finanziellen Unterstützung für MINT-Projekte auch verstärk in die Aus- und Fortbildung von PädagogInnen sowie den Ausbau der MINT-Infrastruktur investiert. Bei der Ausstattung setzt man auf das bereits etablierte und methodisch qualitativ hochwertige Konzept der „Spürnasenecken“. Das Labor zum Experimentieren und Forschen mit Kindern im Kindergarten beinhaltet ein eigens dafür entwickeltes Möbelstück, zahlreiche Experimentierutensilien, Anleitungen für über 80 Experimente und begleitet die Schulung sowie den regelmäßigen Know-how Austausch der PädagogInnen.

In einem ersten Schritt wurden Einrichtungen der Aus- und Fortbildungsinstitute für Elementarbildung mit geförderten Spürnasenecken der ARGE MINT und dem Förderverein Technik ausgestattet. Insgesamt zwei Labore stehen den Auszubildenden sowie den Kindern in den Praxiskindergärten an der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) Innsbruck ab sofort zur Verfügung. Weitere vier Spürnasenecken in der MINT-Region Landeck wurden zudem im Rahmen eines regionalen Leader Projektes sowie durch die Förderung der Volksbank Tirol eingerichtet. Künftig sollen alle angehenden ElementarpädagogInnen im Rahmen der Ausbildung mit einer Spürnasenecke arbeiten, um die gewonnenen Erkenntnisse und Experimentierfreudigkeit direkt in die Praxis zu übertragen. Im Jahr 2025 sollen weitere Ausbildungseinrichtungen der Elementarpädagogik mit diesem Labor ausgestattet werden.


Statements der ARGE MINT-Bildung Tirol Partner:

Michael Mairhofer, Geschäftsführer Industriellenvereinigung Tirol: „Mit den MINT-Förderschecks und den Spürnasenecken wird MINT-Bildung genau dort gefördert, wo sie wirklich stattfindet: in den Kindergärten und Klassenzimmern dieses Landes. Sie finanzieren niederschwellig spannende Projekte von engagierten Pädagoginnen und Pädagogen, die genau wissen, wie sie die Begeisterung für die MINT-Fächer in ihren Schützlingen wecken können.”

Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer Tirol: „Der Fachkräftemangel zeigt uns, dass wir gerade in den MINT-Fächern enormen Aufholungsbedarf haben – und um dem entgegenzuwirken bedarf es einer Sensibilisierung für dieses Thema, die bereits sehr früh erfolgen muss. Entscheidend ist zudem, dass wir vor allem bei Mädchen bzw. Frauen das Interesse für MINT-Berufe wecken können, egal ob sie sich für eine Lehr-Ausbildung oder eine weitere schulische bzw. universitäre Ausbildung entschließen. Das würde einen zusätzlichen Schub für den Tiroler Arbeitsmarkt und den Standort Tirol bringen, und vielen jungen Arbeitnehmerinnen Perspektiven für die Zukunft – etwas, das geraden angesichts der derzeitigen Situation enorm wichtig ist.“

Barbara Thaler, Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol: „Gerade im frühen Bildungsbereich ist es entscheidend, Interesse und Neugierde an technischen und naturwissenschaftlichen Themen zu fördern. Mit den MINT-Förderschecks schaffen wir die Möglichkeit, innovative Projekte in Bildungseinrichtungen zu unterstützen und Kindern schon früh den Zugang zu spannenden MINT-Themen zu ermöglichen. Diese Förderung ist nicht nur eine Investition in die Zukunft der jungen Generation, sondern auch in die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Unternehmen. Denn nur, wenn wir frühzeitig die Weichen für eine fundierte MINT-Bildung stellen, können wir den Fachkräftemangel in diesen Bereichen langfristig entschärfen und die Innovationskraft unseres Wirtschaftsstandorts stärken.“

Philip Wohlgemuth, Vorsitzender des ÖGB Tirol: „Dieser gemeinsame Schulterschluss ermöglicht schon den Kleinsten ein spielerisches Kennenlernen von MINT-Bereichen und fördert Neugier und Entdeckungslust. Der MINT-Bereich soll und kann jede und jeden begeistern! Mit der geplanten Aus- und Weiterbildung der Pädagoginnen und Pädagogen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Qualitätssteigerung in der MINT-Bildung gelungen. Denn MINT-Berufe sind nicht nur Berufe mit Zukunft, sondern auch gut bezahlte und sichere Jobs, von denen Betriebe wie auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entscheidend profitieren!“