MINT-Offensive

Drei neue MINT-Bildungsregionen in Tirol ab 2025

  • MINT-Schwerpunkt wird auf Innsbruck-Land Ost, Reutte und Schwaz erweitert
  • Land Tirol fördert Ausbau von MINT-Schwerpunkt mit 150.000 Euro im Jahr 2025
  • MINT-Koordinationsstelle als Drehscheibe für alle MINT-Aktivitäten in Tirol: www.mint-tirol.at

Spürnasenecken, Labore und Co: Das Land Tirol setzt seinen Weg zur flächendeckenden Förderung der MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) fort. Ab 2025 werden die Bezirke Innsbruck-Land Ost, Reutte und Schwaz als neue MINT-Bildungsregionen etabliert. Im Mai 2024 startete die landesweite Initiative für MINT-Regionen. Ziel der Initiative ist es, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu praxisnaher technischer und naturwissenschaftlicher Bildung zu erleichtern und den Wirtschaftsstandort Tirol nachhaltig zu stärken. Für die Erweiterung der MINT-Regionen stellt das Land Tirol insgesamt 150.000 Euro für das Jahr 2025 zur Verfügung.

„Bildung ist unsere wichtigste Ressource. Wir setzen dabei insbesondere auf die Zukunftsbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Deshalb wird Tirol das erste Bundesland mit flächendeckenden MINT-Regionen. Mit der Ausweitung der MINT-Bildungsregionen setzen wir einen weiteren Schritt zur Förderung junger Talente in ganz Tirol. Es ist essenziell, dass wir Kinder und Jugendliche möglichst früh für Technik und Naturwissenschaften begeistern, um den Technologie- und Wirtschaftsstandort Tirol zukunftsfit zu machen. Mit der finanziellen Unterstützung schaffen wir gute Voraussetzungen und eine enge Vernetzung zwischen Wirtschaft und Bildung“, betont LH Anton Mattle. „Mit den neuen MINT-Bildungsregionen leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräfteentwicklung in Tirol. Die MINT-Labs und Spürnasenecken bieten dabei die besten Rahmenbedingungen, um das Interesse an technischen und naturwissenschaftlichen Berufen frühzeitig zu wecken und eine optimale Qualifikation für den Arbeitsmarkt sicherzustellen“, ist Bildungslandesrätin Cornelia Hagele überzeugt.

MINT-Labs als innovative Lernräume

Der Fokus liegt vor allem auf dem Ausbau der MINT-Ausstattung in den Tiroler Kindergärten und Schulen. Derzeit stehen in Tirol insgesamt sechs MINT-Labs für Schulen und sieben Spürnasenecken im Elementarbereich zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Lern- und Experimentierumgebungen. Sie bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, im Rahmen von Workshops neue Technologien in den Bereichen Technik, Kreativität, Informatik, Biologie, Chemie und Physik spielerisch zu entdecken und praktisch auszuprobieren. In den Workshops werden konkret Themen wie Programmierung von Microcontrollern und Apps, KI, Mixed Reality, Robotik, Automatisierungstechnik, 3D-Druck, Lasercutting, Design, erneuerbare Energien, Nanochemie oder chemische Analyse aufgegriffen und in einem schülerInnenzentrierten und problemorientierten Setting forschend-entdeckend erarbeitet.

Sieben Millionen Euro in sechs Jahren

Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive investierte das Land Tirol von 2018 bis Ende 2024 rund sieben Millionen Euro in den Ausbau von Infrastruktur- und IT-Ausstattung mit digitalen Lehr- und Lernlaboren sowie in die Fortbildung des Lehrpersonals. Diese sollen in den Prozess verstärkt eingebunden werden, um Kompetenzen im Digitalisierungs- und MINT-Bereich im Schulalltag zu verankern. Dabei werden sie vonseiten des Landes über das Tiroler Bildungsservice (TiBS) unterstützt. Speziell ausgebildete Lehrkräfte, sogenannte DigiMINTCoaches, unterstützen die PädagogInnen in der Verwendung von digitalen Endgeräten sowie innovativen Unterrichtsideen mit Apps und Tools, die im Bildungsbereich angewendet werden können.

In einem weiteren Schritt wurden im vergangenen Jahr insgesamt zwei Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Elementarpädagogik (BAfEP Innsbruck und PH Tirol) und vier Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen im Bezirk Landeck mit geförderten Spürnasenecken ausgestattet. Im Jahr 2025 sollen weitere Ausbildungseinrichtungen der Elementarpädagogik und Einrichtungen in den Regionen als MINT-Knotenpunkte mit einem solchen Labor ausgestattet werden. Mehr Informationen dazu finden sich in der Pressemitteilung vom 3. Oktober 2024.

Kooperation und Fördermittel für regionale MINT-Entwicklung

Die Umsetzung der MINT-Bildungsregionen Tirol erfolgt in Zusammenarbeit mit den Regionalmanagements und der MINT-Koordination Tirol sowie der Tiroler Wirtschaft, die in enger Abstimmung mit dem Land Tirol und der Bildungsdirektion für Tirol die Projekte vor Ort entwickeln und begleiten. Ziel ist es, in den Regionen sogenannte LEADER-Projekte umzusetzen. Diese sollen auf Basis von Landes-, Bundes- und EU-Mitteln die Weiterentwicklung der regionalen MINT-Bildungslandschaft nachhaltig sicherstellen.

MINT-Förderschecks noch bis Ende Mai 2025 beantragen

Damit die Tiroler Schulen und Kinderbildungseinrichtungen entsprechend ausgestattet sind und auch außerschulische Bildungsangebote in Anspruch nehmen können, stellt das Land Tirol zusammen mit den Sozialpartnern zudem weitere Fördermöglichkeiten – sogenannte MINT-Förderschecks – über den Verein klasse!forschung als MINT-Koordinationsstelle zur Verfügung. So können Materialien angeschafft, MINT-ExpertInnen eingeladen, Fortbildungen besucht sowie konkrete MINT-Projekte umgesetzt werden. Dabei stehen den Einrichtungen bis zu 1.000 Euro Förderung für Projekte im MINT-Bereich zur Verfügung.

Aktuell können die Förderschecks für Kindergärten noch in allen Bildungsregionen bis Ende Mai 2025 beantragt werden. Alle Informationen zur Förderung finden sich auf der Website von klasse!forschung.

MINT dauerhaft in der Gesellschaft verankern

Die MINT-Koordinationsstelle wurde im Jahr 2022 im Rahmen der MINT-Strategie für Tirol vonseiten des Landes gemeinsam mit den Sozialpartnern Industriellenvereinigung Tirol, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Wirtschaftskammer Österreich und Arbeiterkammer Tirol eingerichtet. Auf der Website www.mint-tirol.at werden alle MINT-Bildungsangebote in Tirol dargestellt.

„In Handwerk, Forschung und Innovation, Tourismus und sogar in der Kunst – in all diesen zukunftsrelevanten Bereichen spielt MINT eine wesentliche Rolle. Unser Ziel ist es, MINT dauerhaft in der Gesellschaft zu verankern. Dies gelingt nur durch eine enge Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern, Unternehmen, Regionalmanagements und Bildungseinrichtungen, die uns auf diesem Weg tatkräftig unterstützen“, betonen LH Mattle und LRin Hagele abschließend.