- Nach Zustimmung der Gemeinden Haiming, Sautens und Umhausen werden 2,5 Quadratkilometer geschützter Landschaften in den Naturpark Ötztal aufgenommen
- Naturpark umfasst nun insgesamt 510,5 Quadratkilometer
27 Prozent der Landesfläche Tirols stehen unter Schutz – darunter auch die im Naturpark Ötztal zusammengefassten Schutzgebiete. Teile des Naturschutzgebietes Tschirgant-Bergsturz und der geschützte Landschaftsteil Rauher Bichl werden nun in den Naturpark Ötztal aufgenommen und künftig von den MitarbeiterInnen des Naturparks betreut. Diese Vergrößerung des Naturpark Ötztal um rund 2,5 Quadratkilometer auf nun insgesamt 510,5 Quadratkilometer beschloss die Landesregierung auf Antrag von Naturschutzlandesrat René Zumtobel. „Nach langen Vorbereitungen, zahlreichen Gesprächen und einem öffentlichen Begutachtungsverfahren dürfen wir uns nun über diesen erfreulichen ,Zuwachs‘ in der gut betreuten Struktur der Tiroler Naturparke freuen. Damit ist bereits mehr als die Hälfte der Gesamtfläche des Ötztals Teil des Naturpark Ötztal. Ich danke allen beteiligten Gemeinden für deren Zustimmung und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Tiroler Natur“, so LR Zumtobel.
Gegründet wurde der Naturpark Ötztal 2006, seit Juni 2009 besteht er in seiner bisherigen Form. Er ist einer von insgesamt fünf Naturparken in Tirol, die zusammen mit dem Tiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern einen Großteil der geschützten Gebiete in Tirol ausmachen. Durch die Eingliederung der Teilflächen von Tschirgant-Bergsturz und Rauher Bichl in die Strukturen des Naturparks wird die Schutzgebietsbetreuung erheblich erleichtert. Die Standortgemeinden profitieren zudem von der immer wichtigeren BesucherInnenlenkung sowie der Öffentlichkeitsarbeit, die vom Naturparkteam übernommen wird. „Wir freuen uns sehr über die nun hinzugewonnenen Flächen, weil sie die Vielfalt der Lebensräume im Naturpark erweitern. Das Naturschutzgebiet Tschirgant-Bergsturz im Gebiet von Sautens und Haiming zeichnet sich speziell durch trockenliebende Arten wie den seltenen Ockerbindigen Samtfalter oder das Vorkommen von wärmliebenden, ungefährlichen Reptilien wie Blindschleiche, Ringelnatter und Zauneidechse aus. Der Rauhe Bichl im Gemeindegebiet von Umhausen hingegen ist als kleine Erhebung inmitten eines landwirtschaftlich geprägten Gebietes als ,Oase‘ und Rückzugsraum für Wildtiere in der Kulturlandschaft zu sehen. Als Besonderheit ist hier das Auftreten der Samt-Rose zu nennen, die erst vor ein paar Jahren in Österreich nachgewiesen wurde“, erklärt Thomas Schmarda, Geschäftsführer des Naturparks Ötztal.
Neue Schutzgebiete im Naturpark Ötztal:
- Teile des Naturschutzgebietes Tschirgant-Bergsturz (Gemeinden Haiming und Sautens): rund 250 Hektar
- Geschützter Landschaftsteil Rauher Bichl (Gemeinde Umhausen): 1,6 Hektar
Bisherige Schutzgebiete im Naturpark Ötztal:
- Teile der Ruhegebiete Ötztaler Alpen und Stubaier Alpen
- Naturschutzgebiet Engelswand
- Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See
Über die Tiroler Naturparke
Die fünf Naturparke Tirols werden von Naturparkvereinen betreut, welche hauptsächlich über Landesförderungen und Mitgliedsbeiträge finanziert werden. In den Vereinen sind neben dem Land Tirol und den Gemeinden auch Tourismusverbände, Alpenvereine, die Österreichischen Bundesforste und zum Teil weitere Mitglieder vertreten, sodass ein breites Spektrum an unterschiedlichen Interessen abgedeckt ist.