Aktuelles aus der Regierungssitzung

Naturschätze pflegen: Naturschutzförderprämien in Tirol werden erhöht

  • Förderung des Landes als Ergänzung zum „Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft“
  • Vereine, Gemeinden und Privatpersonen leisten wertvollen Beitrag zum Naturschutz

Eine renaturierte Moorfläche oder eine Bergmahd werden aufwändig per Hand gemäht und gepflegt, kleine Weiher und Feuchtgebiete mit Zäunen vor dem Vertritt durch Almtiere geschützt oder landschaftstypische Gebäude mit Holzschindeln gedeckt – Natur- und Landschaftsschutzmaßnahmen wie diese sind arbeitsaufwändig, aber notwendig für die Erhaltung der Biodiversität. In Tirol können Gemeinden, Vereine, LandwirtInnen, Privatpersonen oder Betriebe dafür eine Landesförderung beantragen. Die pauschalierten Förderprämien werden je nach Arbeits- und Materialaufwand berechnet und nun auf Antrag von Naturschutzlandesrat René Zumtobel angehoben. Neu eingeführt wird eine Kleinflächenprämie für den Moorschutz sowie Nestschutzmaßnahmen für bodenbrütende Vogelarten. „Tirol ist vielfältig und vereint Lebens-, Natur- und Wirtschaftsraum – alle drei Aspekte brauchen wir. Um diesen Ausgleich nachhaltig zu schaffen und ganz besondere Plätze in unserem Land zu schützen, spielen auch zielgerichtete Unterstützungen wie die Naturschutzförderung eine große Rolle. Naturvielfalt und Biodiversität bewahren unser Land als Lebensraum für die alpentypische Flora und Fauna. Ich habe selbst im Rahmen eines Vogelschutzprogrammes gute Erfahrungen gemacht und pflege immer noch einen Vogelbrutstreifen“, ist LH Anton Mattle davon überzeugt, dass jeder und jede einen Beitrag leisten kann. „Ob Feuchtwiese oder Trockenrasen – in ganz Tirol leisten zahlreiche engagierte Menschen einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz, der mit hohem Arbeitsaufwand, oft auch mit Mehrkosten verbunden ist. Diese Arbeit muss auch finanziell unterstützt werden. Mir war es wichtig, die Fördersätze entsprechend der Teuerung in den vergangenen Jahren anzuheben, damit die Naturschutzarbeit in Tirol auch entsprechend zu honorieren und Anreize für weitere Maßnahmen oder Projekte zu schaffen“, sagt Naturschutzlandesrat Zumtobel.

Land unterstützt jene, die keine ÖPUL-Förderung erhalten

Die Naturschutzförderung des Landes ist eine Ergänzung zu den Förderungen über ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft), über das viele LandwirtInnen in Tirol Unterstützung für Naturschutzmaßnahmen erhalten. Für jene Flächen, die nicht für eine ÖPUL-Förderung in Frage kommen, stehen dann die Naturschutzförderungen des Landes zur Verfügung. Das betrifft insbesondere Vereine, Gemeinden und auch GrundbesitzerInnen ohne Landwirtschaftsbetrieb.

Die erhöhten Fördersätze gelten ab sofort und werden auch für bereits genehmigte langjährige Projekte angewandt. Bislang wurden nach den budgetären Möglichkeiten rund 150.000 Euro pro Jahr aus der Naturschutzförderung für diese Maßnahmen ausbezahlt. Ziel dieser Förderung ist es, naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume wie Feuchtgebiete, Bergmähder oder auch Lärchwiesen und Lärchweiden zu erhalten. In Schutzgebieten werden auch traditionelle bäuerliche Elemente, wie Lärchenstadel und Holzzäune, die die Kulturlandschaft prägen, gefördert. „Rund 250 Hektar Moore und Feuchtwiesen sowie rund 40 Hektar artenreiche Wiesenfläche werden derzeit in Tirol mit Unterstützung dieser Landesförderung gepflegt. Insbesondere bei der Renaturierung von Mooren haben wir in den kommenden Jahren noch viel vor – auch hier wird die erhöhte Förderprämie zusätzlich greifen“, ist LR Zumtobel überzeugt.

Weitere Informationen finden sich auf der Website des Landes.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

International School Kufstein: 1,2 Millionen Euro sind es, die vonseiten des Landes für Adaptierungen von Räumlichen der International School Kufstein in die Hand nimmt. Das beschloss die Tiroler Landesregierung heute auf Antrag von Finanzreferent LH Anton Mattle und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele. „Die International School Kufstein hat sich in den vergangenen Jahren zu einem anerkannten Baustein der Bildungslandschaft in Tirol entwickelt. Im Jahr 2024/2025 wird eine Vollauslastung mit 320 Schülerinnen und Schüler angestrebt. Um für sie alle den qualitätsvollen Unterricht weiter zu stärken, wurde das ‚Gallhaus‘ von der Fachhochschul Errichtungs- und Betriebs GmbH erworben. Die dortigen Räumlichkeiten im Erd- und Untergeschoss sollen für die Nutzung adaptiert und umgebaut werden, sodass die Schülerinnen und Schüler nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich von einer hervorragenden Bildungsumgebung profitieren“, sagt LH Mattle, dass das englischsprachige Angebot auch ein wichtiger Faktor ist, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern – insbesondere bei international tätigen Konzernen. Insgesamt betragen die Baukosten 3,6 Millionen Euro, die zu je einem Drittel Land Tirol, Bund und die Stadt Kufstein tragen. „Das starke Wachstum an der International School Kufstein ist sehr erfreulich und zeigt, dass viele Eltern auf ein bilinguales Angebot und Internationalität setzen. Allein im Schuljahr 2022/2023 waren es 222 Schülerinnen und Schüler in zwölf Klassen, die am Bildungscampus unterrichtet wurden. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit der räumlichen Erweiterung die Attraktivität nochmals steigern werden und freue mich, dass dies gemeinsam vonseiten des Landes, des Bundes und der Stadt Kufstein mitgetragen wird“, so LRin Hagele.