- Gutachten attestiert: Verkehrsregulierung zwischen Reutte und Ehrwalder Becken funktioniert
- Optimierungspotenziale den Außerferner BürgermeisterInnen präsentiert
- Diskussion über Reduktion der Fahrzeuge und Ausweitung der Dosiertage
- Zustimmung für Verringerung des Verkehrszuflusses auf 1.000 Fahrzeuge
Seit 2017 gibt es die Dosieranlage bei Reutte Süd. An Freitagen, Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen wird der Verkehrszufluss Richtung Süden auf die Kapazitätsgrenze von 1.100 Fahrzeugen pro Stunde begrenzt. Ziel der Dosierung ist es, den Verkehrsfluss auf der B 179 Fernpassstraße zwischen Reutte und Lermoos auch an starken Reisetagen zu gewährleisten, damit Bevölkerung und Einsatzfahrzeuge in diesem Abschnitt möglichst nicht im Stau stehen.
Dass dieses Ziel mit der bestehenden Dosieranlage und in Kombination mit den bestehenden Abfahrverboten und deren Kontrolle weitgehend erreicht wird, untermauert nun ein externes Fachgutachten. Dieses wurde kürzlich auf Einladung der Planungsverbände und des Landes Tirol den Außerferner BürgermeisterInnen vorgestellt. Diskutiert wurden dabei auf Basis der Studie auch mögliche Nachschärfungen.
Reduktion des Verkehrszuflusses auf 1.000 Fahrzeuge noch heuer
Derzeit ist die Dosieranlage so eingestellt, dass maximal 1.100 Fahrzeuge pro Stunde von Reutte Süd Richtung Süden fahren können. Laut Gutachten sollte diese Zahl um rund zehn Prozent auf 1.000 KFZ verringert und damit die Flüssigkeit des Verkehrs zwischen Reutte Süd und Lermoos verbessert werden. Diese Maßnahme wird von den BürgermeisterInnen befürwortet und seitens des Landes noch im heurigen Jahr umgesetzt. Auch eine Ausweitung der Dosiertage von derzeit drei Tagen pro Woche wurde diskutiert. Diesen Schritt will man derzeit noch nicht gehen, obwohl sich vor allem Montage verstärkt als verkehrsreiche Tage erweisen. Aus fachlicher Sicht würde sich eine Verlegung der Dosieranlage Richtung Norden gesamthaft jedenfalls nachteilig auswirken.
Für und Wider
„Mit der Reduktion des zufließenden Verkehrs von 1.100 auf 1.000 Fahrzeugen pro Stunde könnten die Kapazitätsreserven auf der Straße erhöht und das Risiko für die fallweise beobachteten Staus im Abschnitt Reutte Süd bis Lermoos nochmals verringert werden“, erklärt Verkehrsexperte Helmut Köll vom Büro Planoptimo. Vor- und Nachteile hätte eine Ausweitung der Dosiertage. Diskutiert wurde in der Vergangenheit auch eine Verlegung der Dosieranlage Reutte Süd Richtung Norden zur Anschlussstelle Vils: „Eine Verlegung Richtung Norden würde die Steuerung des Zuflusses auf die B 179 Fernpassstraße deutlich schwieriger machen. Außerdem führt die Verlagerung des Staus noch weiter Richtung Norden zu unerwünschten neuen Ausweichrouten. Betroffen wären vor allem Vils und das Tannheimer Tal“, fasst der Experte zusammen.
Machbares zur Verkehrsentlastung wird ausgeschöpft
Die Tiroler Landesregierung nimmt die Belastungen für die ortsansässige Bevölkerung sehr ernst und kämpft Seite an Seite für eine möglichst verträgliche Abwicklung des Durchzugsverkehrs. „Es gibt auch bei der Dosierung Stellschrauben, an denen wir im Rahmen des Fernpass-Pakets noch drehen können. Es ist uns ein Anliegen, die aufgezeigten Möglichkeiten mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu diskutieren und in enger Abstimmung mit den Betroffenen vor Ort umzusetzen“, betont LHStv Josef Geisler. Man müsse der Bevölkerung aber reinen Wein einschenken. „Dosierung ist kein Wundermittel. Mit Dosierungen können wir den Verkehrszufluss in einem bestimmten Streckenabschnitt und Zeitraum begrenzen und so für eine Entlastung sorgen. Das Gesamtverkehrsaufkommen wird damit aber nicht reduziert“, sagt der für Landesstraßen zuständige LHStv Geisler abschließend.
Factbox:
Kontrolle Abfahrverbote 6. Juli bis 6. Oktober 2024
- 90.500 Zurückweisungen
- 1.130 Einsatzstunden an 24 Tagen
Kontrolle Lkw-Fahrverbot Jänner bis September 2024
- 757 Anzeigen wegen Missachtung des Fahrverbots
- Weiters Beanstandung wegen Überladung (525), Verstoß gegen Lenk- und Ruhezeiten (869), technischen Mängeln (784)
- 5.300 Einsatzstunden