Tirol sichert ärztlichen Nachwuchs durch gezielte Förderungen

Sieben geförderte Medizinstudienplätze an der Medizinischen Universität Innsbruck vergeben

  • Insgesamt 168 Bewerbungen für gewidmete Medizinstudienplätze in Tirol
  • Über 40 Prozent der BewerberInnen haben einen Studienplatz erhalten

Heuer wurden österreichweit erstmals 85 der insgesamt 1.900 zur Verfügung stehenden Plätze für das Medizinstudium für „Aufgaben im öffentlichen Interesse“ gewidmet. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung im öffentlichen Gesundheitsdienst, in Spitälern, Kassenpraxen, beim Heer oder der Polizei auch weiterhin sicherzustellen. „Insgesamt konnten in Tirol sieben Plätze an talentierte junge Personen vergeben werden, die zukünftig als Amtsärztinnen und Amtsärzte tätig werden sollen. Die gewidmeten Studienplätze sind wichtig, um die medizinische Versorgung in Tirol auch in Zukunft sicherzustellen. Mit dieser Maßnahme schaffen wir Anreize für junge Menschen, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in den Dienst der Bevölkerung in Tirol zu stellen“, zeigte sich Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele erfreut über den erfolgreichen Start der gewidmeten Medizinstudienplätze. Kürzlich empfing die Landesrätin die sieben erfolgreichen BewerberInnen im Landhaus. 

Zusätzlich geförderte Plätze vergeben

Seitens des Bundes standen für das Land Tirol fünf Plätze zur Verfügung. Insgesamt haben sich 168 Personen für die gewidmeten Medizinstudienplätze an der Medizinischen Universität Innsbruck beworben. Um für einen gewidmeten Studienplatz in Frage zu kommen, wurde bereits im Vorfeld des Aufnahmeverfahrens für das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck (MedAT) das Interesse der BewerberInnen in einem Bewerbungs- und Informationsgespräch abgeklärt. Daraufhin konnte mit insgesamt 84 BewerberInnen eine Ausbildungsvereinbarung mit dem Land Tirol abgeschlossen werden. Von ihnen haben 34 – also mehr als 40 Prozent – einen Studienplatz erhalten: 30 einen regulären und vier im Rahmen der gewidmeten Medizinstudienplätze (sie zählten zu den 25 Prozent, die am besten im MedAT abschnitten, aber innerhalb dieser Gruppe aufgrund der erreichten Punkteanzahl keinen regulären Platz erhalten haben).

Um dem Ärztemangel im öffentlichen Gesundheitsdienst noch effizienter entgegenwirken zu können, wurden seitens des Landes zusätzlich drei weitere geförderte Plätze an Studierende mit einem regulären Studienplatz angeboten. „Wir freuen uns, dass wir an einige Studierende einen geförderten Studienplatz an der Medizinischen Universität vergeben konnten und gratulieren dem Land Tirol zur im Vergleich der Bundesländer sehr erfolgreichen Bewerbung des Angebots“, betonte Vizerektor Wolfgang Prodinger.

Geförderte Studienplätze sichern ärztlichen Nachwuchs

Mit der Bewerbung für einen gewidmeten Studienplatz ging die Verpflichtung einher, nach Beendigung der allgemeinmedizinischen bzw. fachärztlichen Ausbildung für mindestens fünf Jahre als ÄrztInnen in Tirols öffentlichem Gesundheitsdienst zu arbeiten. „Mit dieser Initiative sorgen wir nicht nur dafür, dass wir in Tirol auch zukünftig gut ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner haben, sondern bieten den jungen Menschen auch eine konkrete Perspektive in der Region“, so LRin Hagele. Im Gegenzug fördert das Land Tirol die angehenden MedizinerInnen während des gesamten Studiums mit 1.000 Euro (netto) Ausbildungsvergütung pro Monat. 

Begleitung und Unterstützung der Studierenden

Neben finanziellen Förderungen stellt das Land Tirol den Studierenden während ihrer gesamten Ausbildung umfassende Unterstützung zur Verfügung. So wird auch ein Netzwerk an MentorInnen aus dem medizinischen Bereich aufgebaut, um die Studierenden während ihrer gesamten Ausbildung zu begleiten und den Übergang in den Berufsalltag zu erleichtern. Das Programm der gewidmeten Studienplätze ist Teil der Gesundheitsstrategie des Landes Tirol, die eine nachhaltige Verbesserung der ärztlichen Versorgung sicherstellen soll.

Neben den Studienplätzen werden auch verstärkte Maßnahmen zur Förderung von Allgemeinmedizin und zur Unterstützung von ÄrztInnen in unterversorgten Regionen gesetzt. „Mit den gewidmeten Studienplätzen gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftssicheren medizinischen Versorgung in Tirol. Es ist entscheidend, dass wir bereits heute die Weichen für morgen stellen“, so die Landesrätin.