Tiroler Fahrverbote zeigten Wirkung

Ferienstart in deutschen Bundesländern

  • Fahrverbote verhinderten Ausweichverkehr auf niederrangige Straßen
  • Rund 11.000 Fahrzeuge am vergangenen Wochenende zurückgewiesen
  • Flexible und verstärkte Kontrollen aufgrund des dynamischen Verkehrsaufkommens notwendig

Für die SchülerInnen in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg begannen vergangene Woche die Sommerferien. „Fahrverbote und eingeschränkte Abfahrmöglichkeiten sind dringend notwendig, um den durchreisenden Verkehr zu bändigen und auf den Hauptverkehrsstrecken zu halten. Gerade der Ferienstart in unseren Nachbarregionen bedeutet jedes Jahr auf Neue ein verkehrsintensives Wochenende. In enger Zusammenarbeit zwischen Land Tirol und der Verkehrspolizei Tirol wurden am zurückliegenden Wochenenden rund 11.000 Fahrzeuge vom niederrangigen Straßennetz auf die Hauptverkehrsrouten zurückgeleitet. Die Einsatzkräfte waren bestmöglich gerüstet, haben sich mit den Erfahrungen der vergangenen Wochen entsprechend vorbereitet und konnten so einen Verkehrsstillstand in Tirol verhindern. Dafür gilt mein herzlicher Dank. Ebenfalls möchte ich mich bei den Tirolerinnen und Tirolern für das Verständnis bedanken, dass diese Kontrollen dringend notwendig sind, um der Verkehrsbelastung Herr zu werden. Es ist und bleibt der Auftrag an die Europäische Union und die Nationalstaaten, für den Reiseverkehr attraktive Alternativen auf der Schiene zu bieten. Tirol hat sich als Pilotregion für einen einheitlichen Eisenbahnraum ohne unnötige bürokratische Hemmschuhe ins Spiel gebracht, um die Schiene nicht nur für den Güter-, sondern auch für den öffentlichen Personenverkehr effizienter und attraktiver zu machen“, betont LH Anton Mattle.

„Wir haben über den ganzen Sommer rund 40 Fahrverbote auf Landes- und Gemeindestraßen, die es zu kontrollieren gilt. Hier müssen wir flexibel bleiben und den Fokus laufend nach dem lokalen Verkehrsaufkommen adaptieren. Die modernen Navigationsgeräte suchen sich in Echtzeit immer den schnellsten Weg, gibt es irgendwo einen Unfall kann das kurzfristig zu gänzlich veränderten Verkehrsströmen führen, so wie am vorletzten Wochenende im Wipptal, als ein Unfall auf der Brennerautobahn zu einem umfangreichen Stau entlang auf der L 38 führte. In Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden, der Exekutive und den zuständigen Behörden wurde der Einsatzplan abgeändert und dadurch massiver Ausweichverkehr verhindert“, zeigt sich Verkehrslandesrat René Zumtobel mit der Bilanz des Wochenendes zufrieden. Neben den Zurückweisungen am niederrangigen Straßennetz kam es zudem zu 55 Anzeigen wegen der Übertretung des Wochenendfahrverbots für Lkw.

Zahlreiche Baustellen erschweren Planung

Nicht aufschiebbare und dringende Sanierungsarbeiten an der L 38 Ellbögener Straße, dem Zirler Berg und auch auf der A 13 Brennerautobahn durch die ASFINAG sind nicht nur für die Reisenden eine zusätzliche Herausforderung in diesem Sommer. „Das Land Tirol und die Polizei stimmen sich laufend ab, um auf aktuelle Geschehnisse, Baustellen oder unvorhergesehene Staus durch Unfälle möglichst flexibel reagieren zu können. Die Fahrverbote wirken jedenfalls, letztes Wochenende wurden rund 11.000 Fahrzeuge von den im Einsatz stehenden Beamtinnen und Beamten sowie Kontrollorganen des Landes zurückgewiesen“, bilanziert der Verkehrslandesrat und fügt hinzu, „Der mittlerweile digitalisierte Reiseverkehr ist wie ein großes kommunizierendes Gefäß: er sucht sich immer die kürzeste und vermeintlich schnellste Route. Wir werden den europäischen Reiseverkehr in Tirol nicht verhindern können, aber wir werden alles daransetzen, die Belastungen für die in Tirol lebende Bevölkerung zu reduzieren.“

„Nach den Herausforderungen am vorletzten Wochenende haben wir uns für vergangenes Wochenende noch enger abgestimmt. Einerseits wurde die Kontrollintensität der Polizei verstärkt sowie ein neuer Standort für die Kontrollen in Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden gewählt. Zum anderen wurden weitere Maßnahmen mit der Behörde und dem Straßenerhalter festgelegt. Diese Änderung zusammen mit verstärkten Kontrollen haben schließlich Wirkung gezeigt. Nichts desto trotz werden wir die Verkehrssituation in den kommenden Wochen genau beobachten und auf Verkehrsstörungen sofort reagieren“, so Enrico Leitgeb, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei Tirol.


Weitere Statements:

Thomas Öfner, Bürgermeister von Zirl: „Zirl steht diesen Sommer durch die Einschränkungen auf der A 12 Inntalautobahn und den nun kurzfristig notwendig gewordenen Bauarbeiten am Zirler Berg vor großen Herausforderungen. Nach einem ersten Wochenende mit Rückstaus durch unsere Gemeinde ist es durch die enge Abstimmung aller Beteiligten gelungen, die weiteren Wochenenden bisher staufrei zu halten. Mein Dank gilt dem Land Tirol, der Polizei sowie der ASFINAG, die sich hier sehr gut abgestimmt haben.“

Walter Kiechl, Bürgermeister von Ellbögen: „Wir haben diesem Wochenende mit großer Sorge entgegengesehen. Zum Glück blieb das befürchtete Verkehrschaos aus. Wir haben uns bereits im Vorfeld mit allen verantwortlichen Stellen zusammengesetzt und einen Maßnahmenplan erarbeitet. Dieser Plan beinhaltet, dass der gesamte Verkehr in Richtung Süden über die Umkehrschleife zwischen Patsch und Ellbögen geführt wird und bei der Ausfahrt der Schleife selektiert wird, ob die Verkehrsteilnehmenden in Richtung Süden weiterfahren dürfen oder nicht. Diese Maßnahme hat den erhofften Erfolg gebracht und wurde von allen behördlichen Stellen schnellstmöglich umgesetzt. Allen Beteiligten an diesem Prozess ein herzliches Dankeschön von meiner Seite.“