Tiroler Feuerwehren zur Unterstützung nach Niederösterreich aufgebrochen

Zwei Feuerwehr-Katastrophenhilfszüge nach Niederösterreich aufgebrochen

  • 122 Feuerwehrleute mit 34 Fahrzeugen aus 26 Feuerwehren unterstützen Einsatzkräfte in Niederösterreich
  • Tirol unterstützt Niederösterreich mit weiteren Hochwasserelementen
  • LRin Mair setzt sich weiter für bundesländerübergreifenden Austausch im Krisen- und Katastrophenschutz ein

Nach den enormen Regenfällen bleibt die Situation in Niederösterreich weiter ernst. Die Einsatzkräfte vor Ort sind seit Tagen im Dauereinsatz. Nachdem LH Anton Mattle seiner niederösterreichischen Amtskollegin Johanna Mikl-Leitner bereits gestern, Sonntag, Unterstützung für die lokalen Einsatzkräfte zugesagt hat, wurden heute, Montag, zwei Feuerwehr-Katastrophenhilfszüge mit rund 122 Feuerwehrleuten, 34 Fahrzeugen sowie Spezialgerätschaften aus Tirol nach Niederösterreich entsandt. Die freiwilligen Einsatzkräfte kommen aus insgesamt 26 Feuerwehren aus Innsbruck und den Bezirken Innsbruck-Land, Kitzbühel und Kufstein. Neben bereits zur Verfügung gestellten Sandsäcken wird aktuell seitens des Landes Tirol eine weitere Unterstützung Niederösterreichs mit Hochwasserschutzelementen vorbereitet.

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair verabschiedete die Katastrophenhilfszüge heute Mittag in Kufstein: „Bei Katastrophen, wie sie aktuell in Niederösterreich geschehen, leisten die Einsatzkräfte Übermenschliches. Doch irgendwann stoßen sie an ihre Grenzen – psychisch und physisch. Umso wichtiger ist es, dass Verstärkung kommt, die nicht nur zusätzliche Ausrüstung, sondern vor allem auch ausgeruhte Helferinnen und Helfer beinhaltet. Mein großer Dank geht an alle Freiwilligen, die sich bereit erklärt haben, unsere die Menschen in Niederösterreich in diesen schweren Zeiten zu unterstützen. Einmal mehr zeigt sich auch, wie wichtig solche speziellen Katastrophenhilfszüge der Feuerwehr sind und dass unser Weg, die Feuerwehr in Tirol noch besser auf Katastrophen-Einsätze vorzubereiten, der richtige ist.“ Zur aktuellen Situation in Niederösterreich ergänzt LRin Mair: „In Niederösterreich sind bereits mehrere Todesopfer zu verzeichnen. Unsere Gedanken gelten den Familien und den Angehörigen der Verstorbenen.“

Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter, der mit einem Vorauskommando bereits nach in Niederösterreich auf den Weg ist, ergänzt: „Die Lage vor Ort ist sehr angespannt. Zwar hat der Regen etwas nachgelassen, dennoch kämpfen die Einsatzkräfte vor Ort mit enormen Wassermassen. Unsere zusätzlichen Kräfte werden dringend gebraucht. Sobald diese in Niederösterreich angekommen sind, werden wir in Absprache mit den örtlichen Einsatzstäben unsere Arbeit aufnehmen. Vorrangig werden wir Pumparbeiten übernehmen. Unsere KAT-Züge sind für den Einsatz bestens ausgerüstet: Unter anderem nach Niederösterreich auf den Weg sind vier Großpumpen, fünf Großstromerzeuger, zwei Telelader und auch eine mobile Tankstelle. Wir haben auch viele Kleinpumpen, Schläuche, Schaufeln und weiteres Werkzeug mit dabei, um bestmöglich helfen zu können.“

Das sind Feuerwehr-Katastrophenhilfszüge

Insgesamt gibt es in Tirol 19 Feuerwehr-Katastrophenhilfszüge. Diese unterstützen, wenn örtliche Einsatzkräfte an ihr Limit stoßen oder Spezialgerätschaften benötigt werden. Zuletzt waren Katastrophenhilfszüge bei den Hochwassern im August in St. Anton am Arlberg und im Juni im bayerischen Raubling (Landkreis Rosenheim) im Einsatz.

Die Einsatzkräfte der Katastrophenhilfszüge sind eingemeldete Freiwillige aus den örtlichen Feuerwehren. Die einzelnen Katastrophenhilfszüge weisen dabei verschiedene Spezialisierungen auf – so gibt es Hochwasser-Züge, Schnee-Züge oder auch Waldbrand-Züge. Bestückt sind die Katastrophenhilfszüge unter anderem mit Drohnen, Großpumpen, Großstromerzeugern und weiteren Spezialgeräten für den jeweiligen Einsatz.

Enger Austausch im Krisen- und Katastrophenschutz

Neben den Feuerwehr-Katastrophenhilfszügen wurden bereits 80.000 Sandsäcke aus Tirol nach Niederösterreich verschickt. Auf Ansuchen des Lands Niederösterreich werden zusätzlich weitere Hochwasserschutzelemente zur Verfügung gestellt. „Krisen und Katastrophenschutz funktioniert nur gemeinsam und im engen Austausch über die Landesgrenzen hinweg. Genau daher habe ich auch im Mai dieses Jahres in Innsbruck erstmals zu einem Vernetzungstreffen für das Krisen- und Katastrophenmanagement mit politischen Vertreterinnen und Vertretern bzw. der höchsten Beamtenschaft der Bundesländer eingeladen. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass wir diesen engen Austausch weiter intensivieren und uns im Ernstfall so auch noch besser unterstützen können“, so LRin Mair abschließend.