Verkehrssicherheitskampagne mit Fokus auf Radfahren

... und es hat BOOM gemacht!

  • Verkehrssicherheitskampagne des Landes Tirol zum Thema Alkohol und Drogen am Steuer setzt zusätzlichen Fokus auf das Thema Radfahren
  • Neues Video geht online: Radfahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss kann zur tödlichen Gefahr werden
  • Bilanz Tirol: 125 Rad- und Scooterunfälle mit Verletzten aufgrund von Alkohol oder Drogen im Jahr 2023

Der reglose Körper einer Frau auf dem Asphalt, neben ihr ein verbogenes Fahrrad. Ein geschockter unschuldiger PKW-Lenker: So endet eine fröhliche Partynacht im neuesten Video der Verkehrssicherheitskampagne des Landes. Der Clip zum Thema Alkohol und Drogen am Steuer wird ab sofort auf den Social-Media-Kanälen des Landes sowie in den Tiroler Kinos ausgespielt und sensibilisiert für die Gefahren des Radfahrens bzw. Scooterfahrens unter Beeinträchtigung. Die Zahlen sind eindeutig: 125 der insgesamt 280 Verkehrsunfälle mit Verletzten und Getöteten unter Alkohol- und Drogeneinfluss im Jahr 2023 – also rund 45 Prozent – betreffen Fahrrad- oder ScooterlenkerInnen. „Beim Radfahren sind gesetzlich maximal 0,8 Promille erlaubt. Bei diesem Grad der Alkoholisierung ist das Unfallrisiko bereits vier Mal so hoch wie in nüchternem Zustand. Entsprechend gilt es, verantwortungsbewusst zu handeln. Wer alkoholisiert oder unter Drogen Fahrrad fährt, riskiert nicht nur das eigene Leben, sondern kann auch zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden“, so Landesrat René Zumtobel, der darauf hinweist, dass für das Fahren mit (E-)Scootern dieselben Verkehrsregeln gelten, wie mit dem Fahrrad.

Kampagne regt zum Nachdenken und Diskutieren an 

Die Kampagne unter dem Titel „Voll paniert. Leben riskiert.“ startete vergangenen Sommer. Ziel ist es, mit durchaus provokanten Sprüchen und Videos auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Begleitet wird die Kampagne von dem bekannten Schlagersong „1000 und 1 Nacht (ZOOM!)“, der in abgewandelter Form in den Videos und im Radio zum Einsatz kommt. „Wir möchten erreichen, dass mehr über das Thema diskutiert wird. Es braucht Mut, Verwandte oder Bekannte aktiv anzusprechen, bevor sie angetrunken oder unter Drogen ein Auto lenken wollen, aufs Rad oder den Scooter steigen. Dieser Mut lohnt sich, weil er Leben retten kann“, ist Verkehrslandesrat Zumtobel überzeugt. In der Gesamtbetrachtung der Jahre 2019 bis 2023 waren knapp über zehn Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle in Tirol auf Alkohol oder Drogen zurückzuführen.

Neben bisher insgesamt drei Kampagnen-Videos wurde Anfang des Jahres auch ein Gespräch mit einer Betroffenen veröffentlicht. Ihr Sohn starb bei einem Autounfall mit einem betrunkenen PKW-Lenker. Auch ein/e UnfallverursacherIn wird in einem nächsten Video zu Wort kommen. „Ich habe mit einigen Personen gesprochen, die persönlich von einem Unfall unter Beeinträchtigung betroffen waren – sei es als Opfer oder Verursacher bzw. Verursacherin. Die Folgen für das jeweilige Leben sind nur schwer in Worte zu fassen“, so LR Zumtobel. Auch die insgesamt 120 Aufsteller mit Plakaten entlang der Landesstraßen B und L wurden von den Straßenmeistereien nach der Winterpause kürzlich wieder installiert und sensibilisieren die LenkerInnen. 

Engmaschige Kontrollen der Tiroler Polizei 

Die Verkehrssicherheitskampagne des Landes Tirol wird in Zusammenarbeit mit der Polizei Tirol und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit durchgeführt. Die Polizei Tirol verdichtet ihr engmaschiges Kontrollnetz mit zusätzlichen Schwerpunktkontrollen Jahr für Jahr. Trotz vermehrter Kontrollen werden weniger Alkoholdelikte festgestellt: 2024 wurden 237.000 Alkotests durchgeführt (um 10.000 mehr als 2023), wovon rund 3.500 positiv ausfielen (rund 500 weniger als 2023). Im Bereich Drogen im Straßenverkehr gibt es – auch aufgrund neuer Schnelltests – einen Anstieg. Mehr als 1.200 DrogenlenkerInnen wurden 2024 von der Polizei angehalten, 2023 waren es noch knapp 1.000.
Finanziert wird die Kampagne mit insgesamt 120.000 Euro für zwei Jahre mit Mitteln aus dem Verkehrssicherheitsfonds. Die Werbemaßnahmen und Videoproduktionen der gesamten Kampagne werden von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Landes Tirol in Eigenleistung umgesetzt.