Heizungs- und Klimaanlagendatenbank Tirol
Einführung einer Heizungs- und Klimaanlagendatenbank
Mittels Regierungsbeschluss vom 10.03.2020 wurde die Einführung einer Heizungs- und Klimaanlagendatenbank beim Land Tirol beschlossen.
Zu der geplanten Einführung einer dementsprechenden Dokumentation energetisch relevanter Daten gab es im Vorfeld Abstimmungen mit der Wirtschaftskammer Tirol (Sparte Gewerbe & Handwerk), dem Tiroler Gemeindeverband, der Energieagentur Tirol, der Stadt Innsbruck sowie den Landesabteilungen Bau- und Raumordnungsrecht, Zentrale Baudienste, Emissionen, Sicherheitstechnik, Anlagen, Hochbau und Geoinformation.
Die rechtlichen Grundlagen dazu finden sich im Tiroler Gas-, Heizungs- und Klimaanlagengesetz 2013 (§ 35 Unabhängiges Kontrollsystem, Heizungs- und Klimaanlagendatenbank) bzw. in der Tiroler Heizungs- und Klimaanlagendatenbankverordnung – THKDBV 2023. Künftig sind Abnahmebefunde sowie Prüf- und Inspektionsberichte spätestens binnen 3 Monaten nach Überprüfung elektronisch an die Landesregierung zu übermitteln.
Von Bestandsanlagen, die vor der Errichtung der Heizungs- und Klimaanlagendatenbank in Betrieb genommen wurden sind die Daten des Abnahmebefundes durch die Prüfberechtigten binnen 3 Monaten nach der nächsten wiederkehrenden Überprüfung zu übermitteln. Bei nicht wiederkehrend zu überprüfenden Anlagen bis längstens 31. Dezember 2025. Abnahmebefunde sind auch von Anlagen zu erfassen und zu übermitteln, die bereits vor dem Inkrafttreten des TGHKG 2013 rechtmäßig in Betrieb genommen wurden.
Die Landesregierung hat die erfassten Daten nach den Kriterien des Anhanges II der Richtlinie 2010/31/EU zu überprüfen, gegebene Mängel u. U. mit Bescheid aufzutragen.
Der Zugriff auf die Daten wird Behörden im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches gewährt, Prüfberechtigten auf die Daten der von Ihnen überprüften Anlagen.
Die Errrichtung der Datenbankanwendung wird von der Firma gizmocraft, design and technology GmbH bewerkstelligt, welche bereits Heizungs- und Kimaanlagendatenbanken in anderen österreichischen Bundesländern umgesetzt hat, die Umsetzung ist in Bearbeitung.
Ablaufbeschreibung der Dateneinbringung in die Tiroler Heizungs- und Klimaanlagendatenbank
Die Dateneinbringung in die Tiroler Heizungs- und Klimaanlagendatenbank kann auf mehreren Wegen erfolgen und ist in Abhängigkeit der Anwendung der Rauchfangkehrer-Software WinChim etwas unterschiedlich in der Durchführung.
Die nachfolgende Ablaufschilderung soll vorab eine grobe Richtschnur für die Aufnahme der Daten in die Heizungs- und Klimaanlagendatenbank skizzieren. Genauere Details werden sich erst in der praktischen Anwendung der Heizungs- und Klimaanlagendatenbank herauskristallisieren bzw. im Zuge der Registrierung und Überprüfung der ersten Anlagen. Der Ablauf der Einbringung von Informationen in die Heizungs- und Klimaanlagendatenbank kann aus aktueller Sicht wie folgt umschrieben werden:
- Ein(e) Rauchfangkehrer(in) bzw. Prüfberechtigte(r) oder ein Prüforgan möchte im Rahmen einer erstmaligen Inbetriebnahme oder einer wiederkehrenden Überprüfung eine Heizungsanlage in einem Gebäude überprüfen.
- Im Zuge einer erstmaligen Inbetriebnahme oder einer wiederkehrenden Überprüfung müssen künftig Aufkleber mit einer eindeutigen Nummer an der jeweilgen Anlage angebracht werden. Diese dienen als an der Anlage ersichtlicher Beleg dafür, dass diese in die Heizungs- und Klimaanlagendatenbank aufgenommen und überprüft wurde sowie den Rahmenbedingungen für einen ordnungsgemäßen Betrieb entspricht. In der Heizungs- und Klimaanlagendatenbank sind Anlagennummern hinterlegt, von welchen in einem Seriendruck laufend Aufkleber mit QR-Codes angefertigt werden.
- Die/der Rauchfangkehrer(in) bzw. Prüfberechtigte oder das Prüforgan bringt den Aufkleber - sofern die Anlage noch nicht auf die hier beschriebene Art registriert wurde - gut sichtbar an der Anlage an und führt anschließend die Anlagenregistrierung in der Heizungs- und Klimaanlagendatenbank sowie entsprechende Abgasmessungen durch. Zum Zweck der erstmaligen Anlagenregistrierung muss sich der zuständige Rauchfangkehrer zumindest einmalig über das Unternehmensserviceportal (USP) eingeloggen und einen sog. Webservice-User im USP erstellen. Anschließend wird das Anlagendatenblatt und der Prüfbericht aus der Abgasmessung in Papierform dokumentiert und der Kundschaft ein Durchschlag ausgehändigt. Der QR-Code des Anlagenaufklebers wird auf dem Anlagendatenblatt notiert, um diesen später entsprechend zuordnen zu können.
- Die Rauchfangkehrer-Software WinChim besitzt eine Schnittstelle zur Rauchfangkehrer:innendatenbank. Die Daten, die vor Ort von den entsprechenden Anlagen aufgenommen werden, können größtenteils automatisiert von der Software in die Heizungs- und Klimaanlagendatenbank übertragen werden.
- Werden Anlagen nicht von Rauchfangkehrer:innen dokumentiert, also z. B. über Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker bei der erstmaligen Inbetriebnahme erfasst, müssen die Daten der Anlagen direkt über einen Einstieg in die Heizungs- und Klimaanlagendatenbank dokumentiert werden. Ein Einstieg in die Anwendung kann nur über das Unternehmensserviceportal (USP) erfolgen.
Kontakt
Fragen zur Inbetriebnahme der Heizungs- und Klimaanlagendatenbank bzw. zu weiterführeden Details richten Sie bitte schriftlich an anlagendatenbank@tirol.gv.at.