Sektor Gewerbe & Industrie
methodische Veränderungen gegenüber dem Basisjahr 2005
Für das erste Fortschreibungsjahr 2010 wurde auf dem Sektor Gewerbe und Industrie neuerlich eine Datenerhebung bei etwa 6.400 Betrieben in Tirol durchgeführt, welche die Bereiche betriebliche Gebäudekonditionierung (Heizungs- und Kühlungsanlagen, Klimatisierung), Dampfkessel-, Gasturbinen- und Sonstige Anlagen, Lösungsmitteleinsätze, Mineralrohstoffgewinnung, Offroad-Verkehr sowie Tankstellen als Schwerpunkte beinhaltete. Der Rücklauf aus der Erhebung betrug rund 20 %.
Der Sektor Gewerbe & Industrie wurde im Vergleich zu den Betrachtungen für das Basisjahr 2005 um einige Luftschadstoffe erweitert. Neben den bereits 2005 bilanzierten, klassischen Luftschadstoffen und Klimagasen Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2), Nicht-Methankohlenwasserstoffe (NMHC), Stickoxide (NOx), Gesamtstaub (TSP, PM30), Feinstaub (PM10) sowie Schwefeldioxid (SO2) wurden mit Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O) zwei weitere Klimagase aufgenommen. Die Luftschadstoffkomponente Feinststaub (PM2,5) vervollständigt als zusätzlicher Parameter die Palette der klassischen Luftschadstoffe.
Für einzelne Teilbereiche des Sektors Gewerbe und Industrie (Offroad-Verkehr) werden Schadstofffrachten für verschiedene Schwermetalle wie Chrom oder Kupfer ausgewiesen, sowie für eine Auswahl an polycyclischen, aromatischen Kohlenwasserstoffen wie z. B. Benz(a)anthracen.
Eine Sonderstellung kam bei der Erhebung 2010 den Mineralrohstoffbetrieben zu, von welchen in umfangreichen Berechnungen nahezu alle innerhalb Tirols befindlichen Abbaustandorte betrachtet wurden, was einer Vollerhebung gleichkommt.
Emissionsfrachten aus Gewerbe & Industrie, Fortschreibungsjahr 2010
Geringfügige Änderungen innerhalb des SSektors Gewerbe & Industrie zeigten sich beim Kohlendioxid. Der Ausstoß war im Jahr 2010 (1.199.360 t) im Vergleich zum Basisjahr 2005 (1.235.709 t) um rund 3 % niedriger. Ebenfalls rückläufig zeigten sich die Stickoxide, welche von rund 3.700 t im Basisjahr 2005 auf ca. 3.300 t für das erste Fortschreibungsjahr absanken.
Die leichte Zunahme bei Feinstaub von 449 t im Jahr 2005 auf 476 t in der Fortschreibung 2010 begründet sich mit der zusätzlichen Aufnahme einiger Mineralrohstoffabbaustandorte, die in ihrer Gesamtheit einer Vollerhebung unterworfen wurden und somit die Masse der Feinstaubemissionsfracht leicht erhöht haben. Die Emissionsfrachten je Abbaustandort konnten jedoch im Allgemeinen als niedriger ausgewiesen werden als für das Basisjahr 2005, was im Wesentlichen auf die Anwendung von zu hohen Emissionsfaktoren bei der erstmaligen Betrachtung dieser Arbeitsstätten zurückzuführen ist
Die nachfolgede Tabelle zeit die Emissionsfrachten aus Gewerbe und Industrie für die politischen Bezirke Tirols (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken), den kompletten Endbericht des Emisssionskatasters Tirol, Sektror Gewerbe & Industrie, Fortschreibungsjahr 2010 finden Sie hier bzw. unter Publikationen.