Deformationsmessung Maria Rast
Die Kirche Maria Rast, welche sich im Gemeindegebiet von Hainzenberg (Zillertal) befindet, wurde auf Gesteinen des sog. Innsbrucker Quarzphyllits erbaut. Dieser ist tektonisch – nahe dem Nordrand des Tauernfensters – sehr stark beansprucht. Weiters ist das Gelände zwischen Kirche und Talboden von einer ausgeprägten, aktiven Massenbewegung betroffen.
Zahlreiche Hangbewegungen und Sturzereignisse aus der Vergangenheit zeugen lt. Chronik von einer bereits seit Langem aktiven Hangbewegung. Dahingehend wurden bereits große Aufwendungen zur Sicherung der Kirche getätigt. Der alte Goldbergbau im Bereich der Kirche dürfte keine oder nur eine untergeordnete Rolle für die Hangbewegung spielen.
Die Hangbewegung verursacht eine ausgeprägte sog. Nackental- und Spaltenbildung im Gelände unterhalb der Kirche. Dies wurde durch eine vor einigen Jahren auf Empfehlung des Fachbereiches Landesgeologie installierte, einfache Messeinrichtung belegt bzw. beobachtet.
Direkt unterhalb der Massenbewegung befindet sich ein Teilstück der Landesstraße Zell-Gerlos (B165), umittelbar daran schließt der Siedlungsraum der Gemeinden Zell und Gerlosberg an.
Nach einer Geländebegehung im Oktober 2013 wurden augenscheinlich frische Bewegungen festgestellt. Dasführte dazu, dass in Zusammenarbeit mit der Abteilung Geoinformation des Landes Tirol ein dem Stand der Technik entsprechendes Beobachtungssystem installiert wurde.
Die Messungen sollen Rückschlüsse auf die Geländebewegungen zulassen und durch Interpretation der Messergebnisse dazu beitragen, das Gefahrenpotential besser einschätzen zu können.