Erdbeben
Erdbebengefahr in Tirol
Durchschnittlich werden pro Jahr 14 Erdbeben mit Epizentrum in Tirol wahrgenommen. Diese sind häufig kaum spürbar und verursachen meist keinen Schaden.
Das kurzfristige Voraussagen von Erdbeben ist nicht möglich – mit dem Rückblick auf Erdbeben in den vergangenen Jahrhunderten lässt sich jedoch abschätzen, wie wahrscheinlich Beben verschiedener Stärke in einer Region auftreten. Damit können langfristige Prognosen getätigt werden.
Im Schnitt alle zehn Jahre tritt in Tirol ein Erdbeben mit einer Intensität auf, bei der es zu leichten Gebäudeschäden kommen kann. Lediglich alle 300 bis 400 Jahre tritt in Tirol durchschnittlich ein Erdbeben mit einer Intensität auf, bei welcher es zu schweren Gebäudeschäden kommen kann. Erdbeben mit großflächigen, verheerenden Schäden – wie etwa im Jahr 2023 in der Türkei – sind in Tirol nicht zu erwarten.
Erdbebenmessung
Für das laufende Erdbebenmonitoring unterstützt das Land Tirol die GeoSphere Austria beim Betrieb der Erdbebenmessstationen in Tirol. Mit insgesamt 17 Messstationen verfügt Tirol über das dichteste Messnetz in ganz Österreich.
Die Daten werden in Wien von den ExpertInnen der Geopshere Austria ausgewertet – kommt es zu einem Erdbeben, können so schnell Aussagen über das Epizentrum und die Stärke des Erdbebens getroffen werden. Die Daten werden zudem direkt an die Landeswarnzentrale in Innsbruck gemeldet, welche je nach Stärke weitere Maßnahmen setzt.
Eine Übersicht über Erdbeben in Österreich findet sich auf der Website der GeoSphere Austria.
Verhaltenstipps
Vor einem Erdbeben
- Beim Bau eines Gebäudes die vorgeschriebenen Baunormen zur Erdbebensicherheit unbedingt einhalten.
- Eigenes Haus gut instand halten, vor allem stets für einen guten Bauzustand von Schornsteinen, Balustraden, Dachrinnen und dergleichen sorgen.
- In der Wohnung schwere Möbel in der Wand gut verankern. Warmwasserspeicher gut befestigen. Über den Betten keine schweren Bilder oder Regale aufhängen.
- Sichere Plätze in der Wohnung festlegen. Im Allgemeinen sind diese Plätze in der Nähe von tragenden Wänden im Inneren des Gebäudes, unter Türstöcken, allenfalls auch unter einem stabilen Tisch (Schutz vor herabfallenden Deckenteilen).
- Sich mit der Umgebung vertraut machen. Die Lage des Hauptschalters für den elektrischen Strom und der Absperrventile für Gas und Wasser einprägen. Auch die Nachbarn darüber informieren.
Während eines Erdbebens
- Im Haus weilende Personen sollen die schon früher ausgewählten Plätze aufsuchen und das Ende des Erdbebens abwarten. Die Nähe von Fenstern meiden, da Glassplitter zu Verletzungen führen könnten. Nicht ins Freie laufen, da Dachziegel oder Ähnliches herunterfallen könnte.
- Im Freien befindliche Personen sollen dort bleiben und einen Sicherheitsabstand zu Gebäuden und elektrischen Freileitungen einhalten, um nicht durch herabfallende Bauteile, wie Dachziegel, Schornsteine, Balustraden oder Leitungen gefährdet zu werden. Unter Sicherheitsabstand ist normalerweise fünf Meter zu verstehen. In engen Straßen, wie sie z. B. in Stadtzentren vorkommen, am besten den nächsten Hauseingang oder die nächste Hauseinfahrt aufsuchen.
Nach einem Erdbeben
- Im Haus: Bauschäden überprüfen.
- Bei Schäden am Gebäude: Bei Einsturzgefahr das Haus mit Notgepäck umgehend verlassen. Häuser und Wohnungen erst wieder betreten, wenn diese von Fachleuten als sicher bezeichnet wurden. Draußen Sicherheitsabstand zu Gebäuden einhalten, weil Nachbeben weitere Schäden verursachen können und Gebäudeteile herabstürzen können.
- Bei schweren Erdbeben: Radio (ORF-Sender) einschalten und Instruktionen über das weitere Verhalten abwarten
Weitere Informationen zur Erdbebensituation in Österreich und eine Anleitung für vorbeugende Massnahmen finden Sie zudem im Erdbeberatgeber des Bundeministeriums für Inneres.