Katastrophen-Richtfunk KAT-RIFU
Das digitale Katastrophen-Richtfunknetz des Landes Tirol, welches vom Fachbereich Funktechnik betrieben wird, bildet das Rückgrat für die Netze des Warn- und Alarmierungssystems (WAS) und des Digitalfunks.
Während vom KAT-RIFU Netz für das WAS die entsprechenden Ethernet- Verbindungen von der Leitstelle Tirol in die Bezirke bereitgestellt werden, sind ausgewählte Digitalfunkstandorte (A-Standorte) über diesen Weg doppelt und somit sehr ausfallssicher an die beiden Zentralen (MSO) in Hall und Innsbruck angebunden. Zudem wird das Richtfunknetz für das Netzwerkmanagement sowie Telemetrie-, Alarm- und Störungsübertragung, etc. eingesetzt.
Bei der Planung des Netzes wurde von den Technikern des Fachbereichs besonders auf Stabilität, Ausfallssicherheit und Redundanz geachtet. Eigenschaften welche besonders in einer Katastrophensituation zum Tragen kommen. Ein Betrieb von mindestens 48 Stunden bei Stromausfall ist durch Batterien gewährleistet. Danach kann mittels Stromaggregat eingespeist werden. Auf die Verwendung von Erdleitungen, welche besonders anfällig für Vermurung bzw. Schäden durch Bauarbeiten sind, wurde bewusst verzichtet.
Planung, Konfiguration, Beschaffung sowie die Inbetriebnahme der Technik wurde in Eigenregie durchgeführt. Somit wurde die Abhängigkeit von Drittanbietern minimiert und das Know-How bleibt in den eigenen Reihen. Durch die Vielzahl der Protokolle die über den Richtfunk übertragen werden können, ist das Netz für die Schnelllebigkeit der heutigen Technik gerüstet und gilt somit als sehr flexibel und zukunftssicher.
Die Verbindungen reichen ausgehend von Innsbruck und Hall bis in die hintersten Seitentäler Tirols, wo sehr hohes Gefährdungspotential vorherrscht. Wie wichtig die Errichtung dieser Richtfunkverbindungen ist, haben 2015 die Unwetterereignisse im Sellrain gezeigt. Dort wurden die Erdleitungen der Telekommunikationsinfrastruktur durch Muren beschädigt.