Aktuelles/Impressionen
Ausbruch eines Gletschersees verursachte Murereignisse und Aufstau des Radurschlbaches beim Hohenzollernhaus, Gemeinde Pfunds
Am 14.08.2019 wurde ein Erkundungsflug der Landesgeologie im Bereich des Glockturms im Radurschltal der Gemeinde Pfunds durchgeführt. Am Fuße des Glockturmferners entstand heuer in einer neu entstandenen Senke auf dem dortigen Blockgletscher erstmals ein See. Es ist davon auszugehen, dass dieser plötzlich ausgebrochen ist und innerhalb des blockigen Materials auf dem Blockgletschereises bis zur Blockgletscherstirn geflossen ist.
Hier führte der extreme Wasserandrang zu massiven Murereignissen, die sich in das Radurschltal ereigneten. Nach wie vor tritt hier ein Bach aus dem Sedimentpaket hervor, der als Abfluss des Gletschersees gedeutet wird. Dieser löst hier noch vereinzelte Murereignisse aus.
Diese Murereignisse verlegten den Radurschlbach, was zur Bildung eines etwa 4 ha großen Sees führte. Das dortige Wasser kann jedoch derzeit schadlos abfließen, und transportiert die angeschwemmten Feinanteile als Schwebfracht bis weit Richtung Inntal.
Im Bereich der Murereignisse befindliche Wanderwege wurden teilweise verschüttet und sind daher zwischenzeitlich gesperrt. Das Hohenzollernhaus befindet sich jedoch außerhalb der Gefahrenzone weiterer potentiell möglicher Murereignisse.
August 2019
Felsabbruch verursachte Aufstau der Ruetz im Bereich Ranalt, Gemeinde Neustift
Am 02.05.2019 wurde ein Erkundungsflug der Landesgeologie mit Vertretern der Wasserwirtschaft des Baubezirksamtes Ibk durchgeführt. Dabei konnte festgestellt werden, dass im Bereich Ranalt, etwa 450 Hm oberhalb der Ruetz, eine Gesteinsmasse von etwa 10.000 m³ in einen derzeit wasserführenden Graben abstürzte.
Die abgestürzte Gesteinsmasse bewegte sich anschließend entlang des Grabens, riss dabei zusätzliches Material mit und verlegte mit einer Masse von etwa 15.000 bis 20.000 m³ vollständig die Ruetz. Dadurch wurde die Ruetz um mehrere Meter aufgestaut. Das aufgestaute Wasser kann derzeit weitgehend schadlos abfließen.
Zudem befinden sich talauswärts weitere Geschieberückhaltebecken. Auch aus dem Bereich des Felsabbruchs sind derzeit keine weiteren Nachbrüche zu erwarten. Daher kann nun mit den Aufräumarbeiten zur Entfernung der abgelagerten Gesteinsmassen begonnen werden.
Mai 2019
Erkundungsflug im Bereich des Taschachferners
Blockstürze Rofelewand, Gemeinde St. Leonhard i. P.
Die Landesgeologie führte einen Erkundungsflug im Bereich der Rofelewand (3353 m ü. A.) durch, da hier massive Blockstürze mit hoher Staubentwicklung gemeldet wurden. Es wurde festgestellt, dass an der Nordflanke die beiden Gletscher massiv von Material bedeckt sind. Im Bereich des östlichen Grates ist eine beinahe durchgängige Trennfläche feststellbar, an derer sich die Blöcke lösen.
Der Gipfel selbst ist derzeit nicht betroffen. Entlang dieser Fläche existieren Wasseraustritte, was auf Ausschmelzen von Permafrost hinweist, der als „Kleber“ für die Trennfläche dient. Im Bereich der Blockstürze befinden sich keine Wege, Kletterrouten oder Hütten. Die Rofelewand wird weiterhin durch die Landesgeologie beobachtet.
August 2018