- Themenschwerpunkte: Skigebietsevakuierungen bei Stromausfall
Wie kann ein ganzes Skigebiet auch während eines Stromausfalles schnellstmöglich evakuiert werden? Diese Frage stand im Zentrum des neunten Runden Tisches der Blaulichtorganisationen Kitzbühel, welcher auf Einladung von BH Michael Berger kürzlich in Kitzbühel stattfand. Dieser kamen zahlreiche VertreterInnen von Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, Bergwacht, Bergrettung, Flugrettung und Wasserrettung, sowie weiteren Systempartnern wie Bundesheer, Samariterbund, Eurinos, ÖBB und Straßenmeisterei nach. Im Fokus solcher Blaulichttage: Die Vernetzung untereinander, um im Ernstfall kurze, schnelle und effiziente Informationswege und -ketten zu gewährleisten.
Einheitlicher Alarmplan für Notfallsituationen
In Kitzbühel gibt es 16 Skigebiete mit bis zu 20.000 SkifahrerInnen pro Tag. Die Evakuierung eines Skigebietes kann aufgrund unterschiedlicher Szenarien nötig sein – etwa bei Extremwetterereignissen. Für den Ernstfall gibt es spezielle Krisenhandbücher, in jeder Liftanlage befinden sich zudem Bergepläne und -kisten. Kommt es beispielsweise zu einem großflächigen Stromausfall wird die Evakuierung eines Skigebiets zu einer besonderen Herausforderung: Nicht nur die Rettung von Betroffenen aus Gondeln, auch rund herum gibt es viel zu beachten.
Für den Ernstfall hat die Bergbahn AG Kitzbühel beispielsweise alle Tankstellen mit Notstromaggregaten ausgerüstet, damit Busse für die Evakuierung betankt werden können.
Entscheidend ist jedoch die enge Zusammenarbeit der verschiedensten Akteure – von der Bergbahn AG über die Einsatzorganisationen bis zu den Behörden. „Solche Notfallsituationen fordern uns alle – eine enge Zusammenarbeit sowie gute Abstimmung sind daher entscheidend. Je besser wir vorbereitet sind, desto besser funktionieren wir im Team, wenn es darauf ankommt. Und genau dafür sind Veranstaltungen, wie jene in Kitzbühel, entscheidend“, erklärt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair.
Bei großen Evakuierungen wird viel Personal gleichzeitig benötigt. Eine gute Koordination ist dabei unumgänglich, um koordiniert vorzugehen und rasch handeln zu können. „Um das sicherzustellen, arbeiten alle Beteiligten gemeinsam an einem einheitlichen Alarmplan mit vordefinierten Eskalationsstufen. Dieser soll die Alarmierung vereinfachen und dafür sorgen, dass die benötigten Kräfte so schnell wie möglich mit der Evakuierung beginnen können“, erklärt BH Berger.
Laufende Optimierung und Weiterentwicklung
Derzeit wird zudem an einer Wetter App gearbeitet, die Seilbahnen dabei unterstützen soll, Windböen besser abschätzen zu können und somit mögliche Gefahren noch frühzeitiger zu erkennen.
Der Katastrophenschutzplan der BH Kitzbühel wird ebenfalls laufend weiterentwickelt und optimiert. So soll sichergestellt werden, dass Notsituationen schnell erkannt und alle betroffenen Personen in Sicherheit gebracht werden können. „Als Bezirkseinsatzleitung müssen wir im Notfall gegebenenfalls die Unterbringung der Evakuierten sicherstellen. Dabei kann es sich um hunderte Personen handeln. Je besser unsere vorbereiteten Pläne für den Ernstfall sind, desto schneller und effizienter können wir das bewerkstelligen“, erklärt BH Berger abschließend.