Update, 28.8., 20.30 Uhr: Niederschlags- und Hochwasserinformation

Punktuell am Abend und in der Nacht noch Niederschläge möglich

  • Günstigere Wetterlage als ursprünglich angenommen: ExpertInnen gehen größtenteils von sinkenden Pegelständen aus
  • Punktuell sind am Abend und in der Nacht noch Niederschläge möglich
  • Weiterhin Vorsicht rund um Bereiche von Gewässerufern und Rückhhaltebecken
  • Morgen, Dienstag, erster Fokus auf Schadenserhebung

Auch wenn an einigen Messstellen in Tirol Hochwassermarken von HW100 im Laufe des heutigen Tages erreicht wurden, ist es zum derzeitigen Zeitpunkt – vom Inn über die Sill und den Ziller – größtenteils eine erste Entspannung, die zu verzeichnen ist. LH Anton Mattle nutzte heute, Montagabend, die Sitzung der Landeseinsatzleitung nochmals, um sich ein aktuelles Bild zu machen und den Mitgliedern zu danken: „Der heutige Tag hat gezeigt, mit welcher Disziplin die Einsatzorganisationen, die Behörde und die Gemeinden im Ernstfall zusammenarbeiten. Das ist vorbildlich. Gleichzeitig zeigen die aktuellen Wetterdaten, dass grundsätzlich von einer Wetterberuhigung gesprochen werden kann, wenn auch einzelne Niederschlagsspitzen in den kommenden Stunden nicht auszuschließen sind. Damit einher gehen langsam sinkende Pegelstände, wie aus den meisten Bezirkshauptmannschaften bereits berichtet wird. Wir müssen die Lage jedoch weiterhin genauestens beobachten – von einer Entwarnung kann noch nicht gesprochen werden“, sagt LH Mattle.

Mit dem Ausbleiben der Niederschläge seit heute Mittag sind die Pegelstände an der Ötztaler Ache, der Pitze, der Sill und am Ziller rückläufig. Auf Basis der derzeit vorliegenden Niederschlagsprognosen kann es laut Einschätzung des Hydrographischen Dienstes an den Zubringern zum Inn (insbesondere Sill und Ziller) heute Abend bzw. nachts nochmals zu einem kurzfristigen Anstieg der Wasserführung kommen, die Scheitelwerte von heute Mittag sollten dabei jedoch deutlich unterschritten werden. Der Pegel-Höchststand an der Steinbrücke in der Stadt Schwaz, wo aktuell eine aufrechte Zivilschutzwarnung vorliegt, scheint bereits erreicht. In Kufstein wird mit dem Pegel-Höchststand des Inns im Laufe der späten Abendstunden gerechnet. Im Laufe der Nacht auf Dienstag ist von einem Rückgang der Hochwasserführung am gesamten Inn auszugehen. In Gemeinden wie Strass, Kramsach oder Wörgl sind in den nächsten Stunden jedoch weiterhin Überflutungen möglich. Auch die Wildbach- und Lawinenverbauung bestätigt für ihren Aufgabenbereich erste Entspannung: Die Bäche sind rückläufig und die Schutzbauten haben gut funktioniert. Morgen, Dienstag, werden die Rückhaltebecken geprüft.

 

Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement betont angesichts der derzeitigen Situation: „Auch wenn von rückläufigen Pegelständen gesprochen wird, ist Vorsicht geboten: Abstand zu Gewässerufern und Rückhaltebecken einhalten. Es ist ein defensives Verhalten gefragt, da die Ufer- und Randbereiche infolge der starken Niederschläge durchnässt sind.“

Sichergestellt sind in ganz Tirol weiterhin die Krankentransporte ebenso wie die notärztliche Versorgung im hinteren Ötztal. Im Bezirk Imst soll morgen vor allem auch die Infrastruktur begutachtet werden, um auch beschädigte Verkehrswege schnellstmöglich wiederzustellen. Die B 186 Ötztal Straße ist weiterhin ab Umhausen taleinwärts gesperrt. In der Zeit von 0 bis 5 Uhr sind zudem taleinwärts Fahrten nur bis zum Gewerbegebiet Habichen im Gemeindegebiet Oetz und talauswärts ab dem Weiler Östen im Gemeindegebiet Umhausen möglich. Insgesamt sind in Tirol nach wie vor zahlreiche Straßenabschnitte gesperrt, weshalb empfohlen wird, sich vor Fahrtantritt bestmöglich zu informieren.

Weiteres Update folgt morgen, Dienstagvormittag.