Update, 29.08.2023, 10.30 Uhr: Niederschlag und Hochwasser

Heutiger Schwerpunkt auf Schadensaufnahmen

  • Pegelstände sind in Tirol über Nacht zurückgegangen
  • Mobile Hochwasserschutzeinrichtungen werden zurückgebaut
  • Ersatzleitung für Gasversorgung in Sölden wird organisiert
  • Heutiger Schwerpunkt auf Schadensaufnahmen
  • B 189 Mieminger Straße nach Hangrutsch bis heute Nachmittag gesperrt, B 186 Ötztaler Straße mehrere Tage gesperrt

Wie bereits gestern, Montagabend, prognostiziert, sind die Pegelstände in Tirol über Nacht zurückgegangen. Die Pegel-Höchststände des Inns wurden in Kufstein gegen Mitternacht erreicht. Laut aktuellen Prognosen und Einschätzungen der ExpertInnen sind keine relevanten Anstiege der Pegelstände mehr zu erwarten. Dementsprechend werden tirolweit auch die mobilen Hochwasserschutzeinrichtungen wieder rückgebaut. „Tirol war gut vorbereitet, die Einsatzkräfte und Einsatzstäbe haben ihr Bestmögliches gegeben. Die Prognosen und die Warnungen des Landes am Wochenende waren wesentlich, um die Bevölkerung frühestmöglich zu sensibilisieren und entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Die Expertinnen und Experten der GeoSphere und des Hydrografischen Dienstes des Landes haben sehr gute Arbeit geleistet und wichtige Entscheidungsgrundlagen für Politik und Behörden geliefert. Schlussendlich liegt es aber an der Wetterentwicklung, in welchem Ausmaß ein Ereignis eintritt oder nicht“, sagt LH Anton Mattle und verweist darauf, dass gestern, Montag, die Niederschlagsfront beispielsweise rascher über Tirol zog als zuvor prognostiziert und Tirol dann „glücklicherweise weniger hart getroffen wurde“. „Allein bei der Feuerwehr waren jedoch bislang 4.300 Mitglieder im Einsatz und 570 Einsätze wurden abgewickelt und allein in den Bezirken Kufstein und Innsbruck-Land 35.000 Sandsäcke mit Unterstützung der Feuerwehr befüllt. Allein diese Zahlen zeigen, was es heißt, auf ein solches Sicherheitsnetz, wie wir es in Tirol haben, im Ereignisfall zurückgreifen zu können“, sagt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair.

 

Größten Schäden im Oberland erwartet

Nun liegt der Fokus in Tirol auf der Schadenserhebung. „Die größten Schäden werden nach derzeitigem Kenntnisstand im Oberland erwartet. Wir erörtern dies derzeit und machen uns heute im Rahmen eines Lokalaugenscheines ein Bild der Situation“, sagt LH Mattle. Durch die bereits umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen im Wasserbau konnten größere Schäden verhindert werden. Kaum bis keinen Schaden hat die Wildbach- und Lawinenverbauung zu verzeichnen – die Gechieberückhaltebecken und Bauten haben gehalten. Dort werden nun auch die Räumungen der Becken organisiert.

Ebenfalls Thema ist derzeit die Gasversorgung in Sölden, nachdem Gasleitungen der TIGAS durch das Wetterereignis aus ihren Positionen gerissen wurden. Ein Leck wurde nicht verzeichnet. Die Gasversorgung ist derzeit möglich, jedoch wird bereits intensiv an der Herstellung einer Ersatzleitung gearbeitet.

Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagements, fasst zusammen: „Es ist jedenfalls von einer Entspannung nun zu sprechen: vorsorgliche Sicherungsmaßnahmen werden heruntergefahren, Schäden erhoben und der Großteil der Straßensperren wird nach und nach aufgehoben – beispielsweise ist auch das Pitztal wieder gänzlich erreichbar. Weiterhin ist aber Vorsicht geboten – vor allem in Ufernähe und im Bereich von Rückhaltebecken, da viele Gewässer nach wie vor hohe Wasserführungen aufweisen.“

 

Informationen zu Straßensperren und Evakuierungen

Die B 186 Ötztaler Straße wird nach derzeitigem Kenntnisstand noch mehrere Tage gesperrt bleiben. Das hintere Ötztal ist über das Timmelsjoch erreichbar. Neben der Sperre auf der B 186 Ötztaler Straße bleibt die B 189 Mieminger Straße am Holzleitensattel jedenfalls bis heute, Dienstagnachmittag, gesperrt. Nach einem Hangrutsch muss eine zweite Spur am Bankett errichtet werden, sodass die Aufräum- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Ausweichen können Verkehrsteilnehmende über Imst. Zudem wurde mit Aufhebung der Zivilschutzwarnung in der Stadt Schwaz auch die Sperre der Steinbrücke aufgehoben. Die gestern evakuierten Haushalte im Bezirk Imst konnten alle wieder in ihre Häuser zurück.