Hilfe für die Ukraine

Solidarität und aktive Hilfe des Landes Tirol

Aktive humanitäre Hilfe und Unterstützung des Landes Tirol seit Kriegsbeginn im Februar 2022
Rahmenübereinkommen zwischen Land Tirol und Oblast Transkarpatien besteht seit einem Jahr – zahlreiche Hilfsaktionen durchgeführt
Kooperation auf vielen Ebenen – von der unmittelbaren medizinischen Nothilfe bis zum wissenschaftlichen Dialog
Unterstützung beim Wiederaufbau bleibt weiterhin Ziel

Schon in den ersten Tagen des Angriffkrieges Russlands auf die Ukraine setzte das Land Tirol konkrete Schritte um Menschen, die Schutz und Unterstützung suchten zu helfen. In Kooperation mit dem Honorarkonsulat der Ukraine in Tirol wurden Flüchtende aufgenommen sowie Kinder und Jugendliche betreut und unterrichtet.

Seit Unterzeichnung des Rahmenübereinkommens zwischen dem Land Tirol und der Oblast Transkarpatien im März 2024 erfolgten zahlreiche Aktionen, die dieses Kooperationsabkommen mit Leben füllen.

Unter Vorsitz von Landeshauptmann a.D Günther Platter werden in einem interdisziplinären Gremium („Task Force Reconstruction Program Ukraine Tirol“) Kooperationsprojekte entworfen und humanitäre Hilfe organisiert. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der Botschaft der Ukraine in Österreich und dem Honorarkonsulat der Ukraine in Tirol.

Ganz bewusst unterscheidet man in Tirol zwischen rascher und notwendiger humanitärer Soforthilfe und langfristiger Kooperation, die auf die bestmögliche Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine abzielt.

Soforthilfe bedeutet insbesondere die Finanzierung von notwendigen Transporten von Gütern, die von engagierten Personen – insbesondere aus der ukrainischen Gemeinde Tirol – gesammelt wurden, aber auch solchen, die von der Bildungsdirektion Tirol (Schulmöbel) sowie Tiroler Krankenhäusern (vor allem Krankenhausbetten aber auch medizinisch-technische Gerätschaften) zur Verfügung gestellt wurden. Transporte erfolgen regelmäßig. Besonders erwähnenswert ist, dass sich Tiroler Unternehmen und Privatpersonen bzw. private Initiativen darum bemühen Hilfsgüter zu organisieren und zu transportieren.

Vom Land Tirol konnten gebrauchte Rettungsfahrzeuge angekauft werden sowie aus dem Fahrzeugpool des Landes mehrere Kommunalfahrzeuge mobilisiert werden, die nach Übergabe an Botschafter Vasyl Khymenets bereits in neuer Verwendung in der Ukraine sind.

Das Land Tirol konnte in Kooperation mit dem Netzwerk „Tirol hilft“ zwei jeweils zweiwöchige Jugendcamps organisieren, die von den „Kinderfreunden Tirol“ im August und September durchgeführt wurden. Diese Initiative des Landes Tirol war Grundlage für einen Beschluss der Landeshauptleutekonferenz, solche Jugendcamps in allen Bundesländern zu organisieren, was sehr kurzfristig erfolgreich umgesetzt werden konnte. Im Jahr 2025 soll diese erfolgreiche Aktion wiederholt werden.

Erfolgreich abgeschlossen werden konnte bereits ein Projekt, das die kleinteilige Berglandwirtschaft in den Karpaten unterstützt: ca. 120 Tiroler Bergschafe und 4 Schafböcke wurden zum Zweck der Zucht und damit für die Fleisch- und Wollproduktion nach Transkarpatien geliefert.

Die in der Rahmenvereinbarung festgeschriebene Kooperation zwischen den Universitäten konnte im Rahmen der „Summer School Ukraine“, die im Juli an der Universität Innsbruck vom Institut für Slawistik organisiert wurde, verstärkt werden. Eine international besuchte und besetzte Konferenz des Universitätsnetzwerks „AURORA“ widmete sich im Jänner 2026 der Frage, wie Wissenschaft zu Friedensbildungsprozessen beitragen kann. Das Land Tirol war Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung und freute sich vor allem über die Anwesenheit einer starken Vertretung ukrainischer Studierender und Lehrender. Die Unit for Peace and Conflict Studies der Universität Innsbruck wird im Rahmen der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit und das Institut für Slawistik im Bereich der Lehre vom Land Tirol finanziell unterstützt.

Anspruch der Tätigkeiten des Landes Tirol im Rahmen der Kooperation mit der Ukraine ist es zudem, dass die kulturell historischen Brücken zwischen der Ukraine und Tirol betont und ggf. wissenschaftlich beleuchtet werden.

Persönlicher Austausch mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft erfolgt durch Delegationsbesuche aus der Oblast Transkarpatien (März und Juli 2025) sowie reger persönlicher Kontakte einzelner Mitglieder der Task Force in die Ukraine.

Die guten Kontakte in die Ukraine - nicht zuletzt durch die sehr aktive ukrainische Gemeinde in Tirol - und die intensive Zusammenarbeit mit Behörden und durch die diplomatischen Vertretungen haben ein starkes Netzwerk zwischen Tirol und der Ukraine entstehen lassen. Dieser direkte Austausch ermöglicht es auch, direkte und ungefilterte Information aus den Kriegsgebieten zu bekommen. So schockierend und befremdend diese auch sind, sie sind Motivation für das Land Tirol sich weiter für die humanitäre Hilfe und in Folge für den Wiederaufbau einzusetzen. Das Land Tirol ist Mitglied im ressort- und länderübergreifenden Gremium „Point of Contact Ukraine“ des Bundesministeriums für Europäische und Internationale Angelegenheiten (BMEIA) vertreten und kann dadurch seinen Beitrag zu den Bemühungen Österreichs in der und für die Ukraine beitragen.

Wie in den vergangenen Jahren wurde am Jahrestag der russischen Invasion, dem 24. Februar 2025, seitens des Landes Tirol, der Diözese Innsbruck, der Ukrainischen Gemeinde Tirol und vieler weiterer Menschen in einer Kundgebung Solidarität gezeigt und in einem Gottesdienst im Innsbrucker Dom den Opfern gedacht.