Küche
Abfallvermeidung beginnt beim Einkauf
Nach dem Volumen gerechnet, besteht ungefähr die Hälfte Ihres täglichen Einkaufes aus Verpackungen. Dies kann sich ändern, wenn Sie sich für Ihren Einkauf etwas mehr Zeit nehmen.
Bewusst einzukaufen erfordert zu Beginn einige Überlegungen, denn das Angebot in den Regalen der Supermärkte macht es häufig schwer, abfallarme Waren zu beziehen.
Nehmen Sie zum Einkaufen folgendes mit
- Einkaufskorb, Rucksack oder Tasche
- Pfandflaschen
- Leeren Papiersack für Obst, Gemüse, Gebäck
- Eierkarton zum Auffüllen
- Tiegel, Becher oder Tassen zum Nachfüllen von Käse, Wurst und Salaten
- Einkaufszettel
Bedenken Sie beim Einkauf folgendes
- Wollen bzw. brauchen Sie das Produkt wirklich?
- Welche Menge des Produktes wird gebraucht (Miniportionsverpackungen vermeiden)?
- Ist das Produkt qualitativ gut bzw. langlebig?
- Ist das Produkt reparierbar bzw. sind Ersatzteile erhältlich?
- Welche Lebensmittel werden unverpackt angeboten?
- Können die Verpackungen öfter verwendet werden (z.B. Pfandflasche)?
- Können die Verpackungen ohne Qualitätsverlust recycliert werden?
Nach einiger Zeit wird sich der Inhalt Ihres Abfalleimers drastisch reduzieren und außerdem schonen Sie Ihren Geldbeutel.
Nur geeignete Bioabfälle gehören in die Biotonne
Der Name "Kompost" leitet sich vom lateinischen "compositum" ab und bedeutet "das Zusammengesetzte".
Das heißt, je vielfältiger das Ausgangsmaterial ist, desto besser ist die Qualität des Endproduktes. Wichtig ist jedoch, das die Bioabfälle frei von Störstoffen und schädlichen Problemstoffen zu den Verarbeitungsanlagen gelangen.
Folgende Bioabfälle sollen getrennt gesammelt werden
- Organischer Abfall aus dem Gartenbau und Grünanlagen wie Baum- und Strauchschnitt, Rasenschnitt, Laub, Obst, Gemüse, Blumen, Ernterückstände, u.a.
- Organischer Abfall aus Haushalt und Gewerbe wie Speisereste, verdorbene Lebensmittel, Obst, Gemüse, geringe Mengen an Fisch-, Fleisch- und Wurstresten, kleine Knochen, Eierschalen, Kaffe- und Teesud samt Filterpapier, Schnittblumen, Topfpflanzen, mit Lebensmitteln behaftetes Papier (Servietten, Wischpapier), Mist- bzw. Streu von Kleintieren, Federn, Haare, u.a.
- Pflanzliche Rückstände land- und forstwirtschaftlicher Produkte
- Straßenbegleitgrün und organische Friedhofsabfälle
Folgende Abfälle dürfen nicht in die Bioabfallsammelbehälter gelangen
- Wertstoffe wie Glas, Glanzpapier, Metalle, Kunststoffe, Verbundstoffe, Textilien, Speisefette und -öle
- Problemstoffe wie Medikamente, Altöle, Batterien, Lacke, Farben, Chemikalien, u.a.
- Schlachtereiabfälle wie Tierkadaver, große Mengen an Fisch-, Fleisch- und Wurstabfällen, große Knochen, u.a.
- Restabfall wie Windeln, Hygieneartikel, Blumentöpfe, Staubsaugerbeutel samt Inhalt, lackiertes Holz. Asche, künstliches Katzenstreu, u.a.
- Mineralische Abfälle wie Bauschutt, Betonabbruch, u.a.
- Für eine genau Abfallzuordnung steht Ihnen ein umfangreiches Abfall-ABC zur Verfügung.
Speisefette und -öle sind wertvoller Rohstoff
Getrennt erfasst und aufbereitet werden gebrauchte Speisefette und -öle zur Herstellung von Seifen, Reinigungsmitteln und Biodiesel (=Treibstoff) verwendet.
Jeder, der gerne und viel kocht, ist mit der Frage konfrontiert, wohin die oftmals nicht unerheblichen Mengen an Speisefetten entsorgt werden sollen.
Richtig entsorgt
Viele Gemeinden Tirols bieten den Haushalten kostenlose Vorsammelbehälter für Speisefette an. Die gefüllten Behälter können am Recyclinghof abgegeben und gegen einen gereinigten, leeren Behälter ausgetauscht werden.
Sollte Ihre Gemeinde dieses Service nicht anbieten, so können Sie die anfallenden Fette/Öle in verschließbaren Gefäßen sammeln und kostenlos am Recyclinghof oder bei der Problemstoffsammlung Ihrer Gemeinde abgeben.
Falsch entsorgt
Gießen Sie auf keinen Fall Speisefette in den Ausguß oder in das WC. Dies würde einerseits zu Verstopfungen und Ablagerungen in den Abflussleitungen und der Kanalisation und andererseits zu Störungen im Pumpwerk der Kläranlage führen.
Auch eine Entsorgung über die Restmüll- und Biotonne ist zu unterlassen, da dies zu starken Verschmutzungen in den Abfallbehältern und Sammelfahrzeugen führen würde.
Was gehört in die Behälter?
- Fritier- und Bratfette/-öle
- Öle von eingelegten Speisen
- Butter- und Schweineschmalz
- Verdorbene und abgelaufene Fette/Öle
Was gehört nicht in die Behälter?
- Mineral-, Motor- und Schmieröle
- Chemikalien und andere Flüssigkeiten
- Saucen, Dressings, Mayonnaisen
- Speisereste (Bioabfälle)
- Feste Abfälle aller Art
Wertstofftrennung bedeutet Abfallvermeidung
Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der Produkte erzeugt, verbraucht und dann entsorgt werden. Die Sammlung der Wertstoffe erfolgt nicht aus Mangel, sondern um den Abfallmengen Herr zu werden und Stoffkreisläufe möglichst ökologisch zu schließen.
Schauen Sie doch einmal in Ihren Restmüllbehälter - es lohnt sich! Bereits beim Kauf von Waren bezahlen Sie einen Entsorgungsbeitrag für Verpackungen, die Sie im Gegenzug kostenlos bei den Sammelinseln oder am Recyclinghof Ihrer Gemeinde abgeben können. Werfen Sie Wertstoffe in den Restmüllbehälter, werden Sie zweimal zur Kasse gebeten, da Sie die Kosten für die Abholung, den Transport und die Deponierung dieser Abfälle selbst tragen müssen (=Müllgebühr).
Darüberhinaus werden durch die sorgfältige Trennung Deponievolumina geschont und hochwertige Recyclingprodukte hergestellt. Immerhin liegen im Tiroler Restmüll noch bis zu 50% an Stoffen wie Bioabfälle, Glas, Papier/Kartonagen, Metall- und Kunststoffverpackungen, Textilien, usw., die besser einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden sollten.
Für eine genau Abfallzuordnung steht Ihnen auf unserere Internet-Seite ein umfangreiches Abfall-ABC zur Verfügung.
Tipps zum richtigen Umgang mit Bioabfallsammelbehältern
Um eine unproblematische und geruchsarme Handhabung mit den Bioabfalltonnen bzw. Bioabfallsäcken zu gewährleisten, sollten nachfolgende Tipps beachtet werden.
Tipps für den Umgang mit der Bioabfalltonne
- Die Bioabfalltonne sollte im Schatten stehen, um speziell in der warmen Jahreszeit Fäulnisprozesse und damit verbundene Gerüche zu minimieren.
- Ausschließlich Bioabfälle in die Tonnen einbringen! Tonnen mit einem hohen Störstoffanteil werden in vielen Gemeinden nicht entleert bzw. es werden die Nachsortierungskosten in Rechnung gestellt.
- Keine flüssigen Küchenabfälle wie Suppen, Salatdressing, Saucen oder Speiseöle in die Tonne geben, da sich dadurch ein übelriechender Bodensatz bildet.
- Bevorzugt sollten bereits in der Küche Vorsammelgefäße wie z.B. ein Kunststoffkübel mit zugehörigen Bioabfallsack verwendet werden. Diese Säcke werden am Rand umgeknickt und in die Bioabfalltonne gegeben.
- Die Bioabfalltonne nur so weit befüllen, dass der Deckel weiterhin fest schließt.
- Um den hygienischen Umgang mit der Tonne zu gewährleisten, sollte sie regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden.
Tipps für den Umgang mit den Bioabfallsäcken
- Am Boden des Sackes einwenig saugfähiges Zeitungspapier einlegen, um Feuchtigkeit zu speichern und Gerüche zu verhindern.
- Feuchte Bioabfälle in Zeitungspapier einwickeln (kein Hochglanzpapier verwenden).
- Keine flüssigen Küchenabfälle wie Suppen, Salatdressing, Saucen oder Speiseöle in die Säcke geben, da der Boden sonst bricht.
- Die Säcke nur so weit befüllen, dass sie entweder zugebunden oder zumindest die Ränder geknickt werden können.
Ökologischer Nutzen der Bioabfallsammlung
Getrennt gesammelte Bioabfälle werden in Tirol auf modernen Kompostier- und Biogasanlagen zu hochwertigen Produkten verarbeitet.
Durch die getrennte Sammlung von Bioabfällen aus Haushalten und Betrieben und deren Verwertung in den Kompostier- und Biogasanlagen Tirols zu hochwertigen Produkten wie Kompost und Biogas können wertvolle Ressourcen und Naturräume geschont werden. Gleichzeitig werden Umweltprobleme, die bei der Deponierung von organischen Materialien entstehen, vermieden (Fäulnisprozesse biogener Abfälle verursachen Geruchsbelästigungen und hochbelastete Sickerwässer). Die Herstellung von Komposten definierter Qualität und von Biogas macht hingegen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich Sinn. So reicht der Einsatz der Komposte von der Landwirtschaft über den Landschaftsbau, die Rekultivierung von Deponien, den Biofilterbau bis hin zur Erdenherstellung. Biogas kann zur Wärme- und Stromgewinnung eingesetzt werden.