Bodenzustandsinventur 1988
Untersuchungsergebnisse von 263 Waldböden und 395 landwirtschaftlich genutzten Böden in Tirol; Schwermetalle, pH-Werte, Radioaktivität. Einen Kurzbericht können Sie hier downloaden. Gemeinschaftsprojekt der Abteilung für Landwirtschaftliches Schulwesen, des Inst.f.Radiochemie der Universität Ibk und der Landesforstdirektion
Ausgewählte Ergebnisse
Der pH-Wert ist ein Maß für den Säurestatus des Bodens. Niedrige pH-Werte (3-4) kommen vor allem in Waldböden auf silikatischem Grundgestein vor. Agrarisch genutzte Böden werden durch Düngung und Kalkung vor der Versauerung geschützt. Die Karte zeigt die pH-Werte in den Oberböden. Der Einfluß des geologischen Untergrundes und der Nutzung ist deutlich sichtbar. Saure Böden kommen sehr häufig in den höheren Lagen der Zentralalpen vor. In den Tallagen und den Nördlichen Kalkalpen dominieren basenreiche Böden mit pH-Werten zwischen 6 und 7.
Auffallend hoch ist der Bleigehalt der Tiroler Böden. Eine eingehende Ursachenanalyse hat ergeben, daß ein großer Anteil aus dem Grundgestein stammt oder bereits in historischer Zeit im Zuge der Erzverhüttung vor allem im Bereich Schwaz emittiert und in die Böden eingetragen wurde. Ein vergleichsweise geringer Anteil stammt von den Emissionen des Verkehrs, seit der Einführung bleifreier Kraftstoffe ist aber mit keinen Neueinträgen zu rechnen.
Auch die Cadmiumgehalte in den Oberböden sind vor allem im Unterinntal und Teilen der Nördlichen Kalkalpen erhöht. Die Ursachenanalyse hat ähnlich wie beim Blei ergeben, daß der Großteil dieser Belastung aus dem geologischen Untergrund stammt. Im Unterschied zu Blei ist Cadmium im Boden aber wesentlich mobiler.