60 Prozent der Fernpass-Strategie umgesetzt

Baubeginn Lärmschutz Reutte Süd am 4. Juni, kein Ausweichverkehr durch Dosiersystem

„Von insgesamt 31 in der Fernpass-Strategie zur punktuellen Entlastung der Bevölkerung an der Fernpassroute erarbeiteten Maßnahmen haben wir seitens der Landesregierung bislang fast 60 Prozent umgesetzt oder sind gerade in der Bearbeitung“, ziehen LHStv Josef Geisler und LHStvin Ingrid Felipe zwei Jahre nach der Präsentation der Fernpass-Strategie eine Zwischenbilanz. Vor allem im Bereich des öffentlichen Verkehrs, der verkehrslenkenden und der straßenbaulichen Maßnahmen ist viel passiert. Bei einigen Punkten sind die Gemeinden oder weitere Partner gefordert. LHStv Geisler und LHStvin Ingrid Felipe: „Die Fernpass-Strategie ist für uns nach wie vor ein verbindlicher Handlungsauftrag, wobei allen Beteiligten klar ist, dass nur ein Bündel von Maßnahmen das Verkehrsproblem entschärfen kann.“

Weniger Lärm in Breitenwang

Am 4. Juni beginnen die Bauarbeiten für den Lärmschutz beim Knoten Süd im Gemeindegebiet von Breitenwang. „Damit setzen wir eine weitere straßenbauliche Maßnahme um. Für die Anwohnerinnen und Anwohner wird es zu einer spürbaren Lärmreduktion und einer deutlichen Erhöhung der Lebensqualität kommen“, freut sich Straßenbaureferent Geisler. Die 330 Meter lange und 2,5 Meter hohe Lärmschutzwand im Bereich Neumühle-Lähn wird sowohl auf der freien Strecke wie auch auf der Brücke in Holzoptik ausgeführt. Am Baulosende in Richtung Füssen wird die neue Lärmschutzwand in den bestehenden Damm eingebunden. Im Zuge der Baumaßnahmen wird auch die Brücke über die Planseestraße umfassend saniert. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf eine Million Euro. Der Verkehr wird unter Einbeziehung der Rampen während der gesamten Bauzeit zweispurig aufrechterhalten. Zu einer kurzzeitigen Anhaltung oder Umleitung des Schwerverkehrs kommt es in der Zeit des Brückenlagertausches. Die Fertigstellung ist für Ende August 2018 geplant.

Dosiersystem macht Verkehr flüssiger

Zu einer deutlichen Verflüssigung des Verkehrs zwischen Reutte Süd und Ehrwald/ Zwischentoren trägt das Dosiersystem in Reutte Süd als verkehrslenkende Maßnahme bei. Dieses ist seit einem Jahr in Betrieb. „Ein nun vorliegender Bericht über die Auswirkungen der Verkehrsdosierung auf die potenziellen Ausweichrouten liegt nunmehr auch vor. Dieser zeigt, dass es im heurigen Winter auf den Ausweichstrecken zu keinen signifikanten Verkehrssteigerungen gekommen ist. Damit ist auch klar, dass das Dosiersystem als fixe Maßnahme in den Regelbetrieb übergeht“, berichtet Mobilitätslandesrätin Felipe. Vier Zählstellen haben den Ausweichverkehr an den Schleichwegen gemessen. Für den Bereich Reutte/Pflach können derzeit aufgrund der letztjährigen Baustelle auf der L 69 im Vergleichszeitraum allerdings keine konkreten Aussagen zum Ausweichverkehr getroffen werden.

Im ersten Quartal 2018 hat die Dosierampel Reutte Süd an 19 Tagen auf Rot geschalten. Fast 140 Stunden war das System an den Wochenenden im Jänner, Feber und März 2018 im Einsatz. Mit Hilfe der Dosierung konnte die B 179 zwischen Reutte Süd und Ehrwald/Zwischentoren im Wesentlichen staufrei gehalten werden. „Auch die Mobilität für die im Talkessel Reutte lebenden Menschen hat sich dadurch wesentlich verbessert“, so Felipe.

Handlungsauftrag Fernpass-Strategie

Ein Jahr lang haben rund 50 VertreterInnen der Gemeinden entlang der Fernpass-Strecke, der Planungsverbände und der Regionalentwicklung sowie der Interessenvertretungen an der Entwicklung von kurz- und mittelfristig umsetzbaren Maßnahmen zur besseren Anbindung des Außerfern und zur Stärkung der Mobilität in der Region gearbeitet. Im März 2017 wurde der Abschlussbericht der Fernpass-Strategie präsentiert und beschlossen.