Die wichtigsten Qualitätsmerkmale
Grundsätzlich wird bei Rundholz zwischen Sägerundholz und Industrieholz beziehungsweise Brennholz unterschieden. Sägerundholz wird vom Sägewerk weiterverarbeitet. Dieses wird in der Regel in vier Klassen (A; B; C; CX) unterschieden, wobei A die beste Qualität und CX die schlechteste. Die bedeutendsten Qualitätsmerkmale sind:
- Abholzigkeit: Das bedeutet die Abnahme des Durchmessers mit der Länge des Holzes auf eine konische Form. Diese Abnahme wird in Zentimeter pro Laufmeter angegeben. Je höher die Abholzigkeit desto schlechter die Qualität da durch die Abholzigkeit die Ausbeute für das Sägewerk sinkt.
- Astigkeit: Es wird in den ÖHU zwischen sehr vielen unterschiedlichen Asttypen unterschieden. Das wichtigste ist, ob die Äste gesund und noch fest mit dem Holz verwachsen sind oder ob sie bei der Bearbeitung des Holzes wegfallen. Dadurch entsteht ein Loch im Endprodukt des Sägewerks was die Verkaufsqualität stark mindert.
- Buchs: Wird auch als Reaktionsholz bezeichnet. Buchs ist eine Reaktion des Baumes bei lange dauernder und einseitiger Belastung zum Beispiel Wind oder Schneeschub. Der Baum lagert dabei auf der mit Druck belasteten Seite Lignin reicheres Holz als Stütze ein. Dieser Holzfehler führt beim verarbeiteten Holz zu einer extremen Qualitätsminderung. Bretter mit Buchsholz verformen sich stark, so dass sie für bauliche zwecke kaum noch einzustetzen sind.
- Drehwuchs: Der schraubenartige Verlauf der Holzfaser rund um die Stammachse.
- Fäule: Bedeutet die Zersetzung des Holzes meist durch Pilze. Dies führt zu einem Erweichen und zunehmenden Verlust der Festigkeit des Holzes.
- Krümmung: Abweichung der Längsachse des Stammes von der Geraden. Ähnlich eines Bogens mit der Abweichung zur Sehne.
- Risse: Diese Merkmale kommen aufgrund der Inhumanität und der vielen Einflüsse auf Holz sehr häufig vor. Die Österreichischen Holzhandelsusancen unterscheiden eine Vielzahl von Rissen welche auch unterschiedliche Qualiätsmerkmale bedeuten.
- Verfärbung: Eine Verfärbung ist eine Farbenabweichung von der natürlichen Farbe des gesunden Holzes. Es darf aber durch die Verfärbung keinen Festigkeitsverlust geben.
Das oben genannte Industrieholz wird in der Holzindustrie eingesetzt. Es hat ein niedrigeres Preisniveau muss aber dafür auch keinen hohen Qualitätskriterien entsprechen. Es wird hauptsächlich zur Produktion von Platten oder Papier eingesetzt.
Im Handel verkauftes Brennholz liegt meistens im gleichen Preisbereich wie das Industrieholz. Bei Industrie und Brennholz hat in der Regel das Laubholz einen höheren Preis als Nadelholz das dieses eine höhere Dichte besitzt.
Die aktuelle Version der Österreichischen Holzhandelsusancen von 2006 ist im Internet auf der Seite der Wiener Börse abrufbar.