Der Betrieb
Die Tiroler Landesforstgärten – mehr als nur ein Forstpflanzenproduzent!
In den Tiroler Landesforstgärten werden neben wurzelnackten Pflanzen auch Topfpflanzen in durchwurzelbaren Töpfen erzeugt, um die Ausbildung der baumartenspezifischen Wurzeln zu ermöglichen und damit die Standfestigkeit der Bäume zu erhöhen.
Neben Waldbesitzer*innen aus Tirol sowie aus angrenzenden Bundesländern sind auch Privatpersonen, die nur einzelne Bäume oder Sträucher brauchen, in den Betriebsgärten Bad Häring, Nikolsdorf und Stams herzlich willkommen.
Die Organisation der Tiroler Landesforstgärten erfolgt im Wesentlichen dezentral über drei Forstgartenaußenstellen.
- Stams – Bereich Wipptal und Tiroler Oberland
- Bad Häring – Bereich Innsbruck und Tiroler Unterland
- Nikolsdorf – Bereich Osttirol
Für die Gesamtleitung und Verwaltung ist die Zentrale der Tiroler Landesforstgärten in Innsbruck zuständig.
Leistungen im Interesse des Landes
Erhaltung der genetischen Sicherheit und Vielfalt durch
- die forstliche Samenbank für alle Herkünfte mit laufender Ergänzung
- Samenplantagen für Hochlagen-Lärchen, Fichten und Spirken
- eine Generhaltungsplantage für die Tanne
- Freilandbeerntung von Spezialherkünften unter Aufsicht der Bezirksforstinspektionen
- 20 Jahre Saatgutvorrat für die wichtigsten Hauptbaumarten Tirols
Samenklenge
In der Samenklenge werden die Baumsamen aus dem Zapfen herausgelöst.
- Koordination der Zapfenernte
- Klengung der Zapfen für die eigene Samenbank, der Wildbach- und Lawinenverbauung und Private
- Klengung von Spezialherkünften
Pflanzen für Extremstandorte
Pflanzen für Extremstandorte werden mit Mykorrhizapilzen geimpft (Symbiose zwischen Pflanzenwurzel und Pilz). Diese Maßnahme verbessert den Anwuchserfolg enorm.
Vor allem in der Schutzwaldverjüngung und in der Hochlagenaufforstung werden diese Pflanzen verwendet. Für die Zirbe ist eine 100%ige Mykorrhiza-Impfung notwendig, da sie im Hochgebirge ohne diese Symbiose chancenlos wäre.
Pflanzenproduktion
In den Tiroler Landesforstgärten werden auf einer Anbaufläche von ca. 31 ha jährlich rund 2 Millionen Forstpflanzen produziert und vermarktet. Der Produktionsanteil der Landesforstgärten liegt in Tirol bei etwa 70 %.
Die waldbaulich sehr wertvollen und von der Öffentlichkeit geforderten Mischbaumarten wie Tanne und Laubhölzer werden praktisch zu 100 % von den Landesforstgärten produziert und zu günstigen Preisen an die Waldbesitzer*innen abgegeben.
Seit Bestehen der Tiroler Landesforstgärten (1966) wurden etwa 130 Millionen Forstpflanzen an Tirols Wald abgegeben.
Beratung
Bestens geschulte Mitarbeiter*innen beraten Waldbesitzer*innen, andere Abteilungen des Landes, die Wildbach- und Lawinenverbauung und Privatpersonen bei Pflanzenwahl und Aufforstung.