Dienstleistungen
Generhaltungsplantagen
Für das Gebirgsland Tirol mit sehr hohem Schutzwaldanteil und überwiegend Wald im montanen und subalpinen Bereich, ist die Sicherung der genetischen Vielfalt des Gebirgswaldes überlebenswichtig.
Unkontrollierte Einfuhr von Saatgut und Pflanzen aus Regionen mit anderen klimatischen Verhältnissen, führen langfristig zu Problemen. Verdrängung der heimischen Baumpopulationen, Vermischung oder Verlust angepasster genetischer Strukturen sind die Folge.
Naturnahe Pflanzenproduktion
Alle Pflanzen werden durch Anwendung von Kompostdüngung (Eigenkompostierung) naturnah erzeugt. Zur Unkrautverringerung wird verstärkt der Boden mechanisch bearbeitet.
Pflanzen für die Landschaftsgestaltung
13 Nadelbaumarten, 21 Laubbaumarten und 51 verschiedene Sträucher werden zurzeit in den Landesforstgärten vermehrt und zur Aufforstung im Waldbereich, für biologische Verbauungen und für die Landschaftsgestaltung verwendet. Der hohe Pflanzenausstoß, vor allem der Laubbaumarten, zeigt, dass in Tirol bei weitem nicht nur Monokulturen entstehen.
Saatgut für Hochlagenaufforstungen
Im Hochgebirge kann es bis zu 20 Jahre dauern, bis taugliches Saatgut geerntet werden kann. Aus diesem Grund wurde eine Samenbank für die wichtigsten Hauptbaumarten in Tirol eingerichtet, in der zurzeit über 2 Tonnen Forstsamen gelagert werden.
Samenklenge
Die Aufbereitung der Zapfen und Früchte erfolgt in der betriebseigenen Samenklenge. Diese Klenge ist die einzige in Westösterreich und ist vor allem für die Klengung von Hochlagensaatgut sehr bedeutsam.
Lagerung der Pflanzen
Vier Mantelkühlhäuser ermöglichen eine schonende Zwischenlagerung der Pflanzen und gewährleisten eine Austriebsverzögerung bis zum Pflanztermin.
Ausblick
Der verstärkte Anbau von Mischbaumarten ist in Zeiten des Klimawandels weiterhin ein Ziel der Landesforstgärten.
Rückblick
Die Hauptaufgabe der Tiroler Landesforstgärten war am Anfang ihres Bestehens möglichst viele Pflanzen zu produzieren, um vor allem kriegsbedingte Aufforstungsrückstände rasch zu schließen. Der Anteil an Edellaubhölzern war gering, hohe Stückzahlen an Weiß- und Schwarzerle wurden für biologische Verbauungen und Meliorationen benötigt. Bereits 1941 wurden erste Forstgärten in Tirol errichtet. 1950 kamen 23 Bundesforstgärten dazu, welche 1966 vom Land Tirol übernommen und bewirtschaftet wurden. 1996 wurden in 13 Gärten Pflanzen für Tirols Wald produziert. Seit Bestehen der Tiroler Landesforstgärten wurden etwa 140 Millionen Forstpflanzen an Tirols Wald abgegeben.
Infrastrukturelle Leistungen
Alle 3 Landesforstgärten liegen in arbeitsschwachen Regionen und beschäftigen ca. 30, in der Hauptsaison bis zu 80 Mitarbeiter*innen und tragen somit auch zur Arbeitsplatzsicherung im ländlichen Bereich bei.