Biodiversität und Totholz
Biodiversität beschreibt die Vielfalt des Lebens. Sie umfasst die Vielzahl der Arten, der Lebensräume und die genetische Vielfalt. Biodiversität ist die Voraussetzung für eine stabile Umwelt. Sie zu schützen und zu fördern ist also mehr als unsere moralische Pflicht. Vielmehr stellt ihr Schutz auch das Fortbestehen unserer Umwelt und damit unserer eigenen Lebensgrundlage sicher. Mit einem Waldanteil von beinahe der Hälfte der Staatsfläche ist die Biodiversität im Wald für Österreich maßgebend. Für die Biodiversität im Wald wiederum ist Totholz wesentlich.
Biodiversitätsindex Wald als Maß
Um Biodiversität schützen zu können, muss sie auch bemessen werden. Eine Möglichkeit dafür ist der Biodiversitätsindex Wald (BIW). Er bemisst und gewichtet 13 mögliche Kriterien. Totholz ist eines davon. Diese Kriterien können natürlich niemals die gesamte Bandbreite der Biodiversität abbilden. Allerdings lassen sich Zustand, Entwicklung und räumliche Unterschiede der Biodiversität darstellen. Auch stark vom Menschen geprägte Kulturlandschaften können vielfältig sein. Diese Vielfalt unterscheidet sich aber von der Vielfalt, die für den Wald typisch und notwendig ist. Der BIW bemisst die „Waldbiodiversität“. Er ist ein Maß für die Naturnähe.
Vielfältiger Tiroler Wald
Dem Tiroler Wald kann man ein gutes Zeugnis ausstellen. Er weist hohe BIW-Werte auf, die deutlich über dem österreichischen Durchschnitt liegen. Auch wenn man den Tiroler Wald „nur“ hinsichtlich Totholz betrachtet, ist die Situation erfreulich. Ökologen empfehlen zur Sicherung der Biodiversität Mindestmengen von 20 Vfm/ha an Totholz im Wirtschaftswald. In Tirols Ertragswäldern wurden im Zuge der Österreichischen Waldinventur 2016-18 Werte deutlich über 35 m³/ha festgestellt. Um die Biodiversität in Tirols Wäldern ist es also grundsätzlich gut bestellt. Sie können als naturnah bezeichnet werden.