Naturnähe
Naturnähe
Knapp die Hälfte des Tiroler Waldes wird als naturnah oder sogar natürlich eingestuft. Das bedeutet, dass überwiegend die Baumarten im Wald vorkommen, die auch ohne Zutun des Menschen dort wachsen würden. Naturnahe Wälder sind einerseits wertvolle Lebensräume. Andererseits stellen sie auch stabile Systeme dar. Die natürlich vorkommenden Arten sind sehr gut an die Bedingungen des jeweiligen Standortes angepasst. Naturnahe Wälder sind in der Regel unempfindlicher gegen Störereignisse, wie etwa Trockenheit oder Stürme, als naturferne Wälder. Gerade in Zeiten des Klimawandels eine unschätzbar wertvolle Eigenschaft.
Genutzt und trotzdem naturnah
Der Bundesländervergleich zeigt, Tirol und Vorarlberg haben in Österreich die höchsten Anteile an naturnahen Wäldern. Diese Wälder haben eine hohe Biodiversität. Dabei ist der Wald im Westen Österreichs keineswegs ungenutzt. Ausschlaggebend ist die Art der Bewirtschaftung. Die Naturnähestudie der Universität Wien kommt zu dem Schluss, dass die historisch geprägte Bauernwaldstruktur ein wesentlicher Grund für die Naturnähe des Waldes ist. Naturnähe und Nutzung sind also nicht unbedingt ein Widerspruch.
Beratung durch den Landesforstdienst
Der Tiroler Landesforstdienst gewährleistet, dass Naturnähe und Nutzung auch in Zukunft miteinander vereinbar sind. In weiten Teilen der Bevölkerung schwindet das Wissen um natürliche Zusammenhänge und Waldwirtschaft zusehends. Beratungen durch den Forstdienst können eben dieses Wissen vermitteln. Gut geschultes Personal ist darüber hinaus um ständige Verbesserungen im naturnahen Waldbau bemüht. Naturschutz und die Versorgung mit dem wertvollen Rohstoff Holz sind dadurch sichergestellt.