Haselwild
Nachhaltige Verbesserung der Habitate des Haselwildes
- Naturverjüngung und Sukzession fördern
- Auf Windwurfflächen soll zumindest teilweise eine natürliche Sukzession zugelassen werden (Schadholzaufarbeitung und Forstschutz vorrangig!)
- beim Pflanzen von Nutzhölzern Distanz zu Wegen, Bachläufen und feuchten Rinnen halten
- Für Extremstandorte ist eine Extensivierung anzustreben. Entlang von Graben und Bacheinhängen soll beiderseits eine Extensivierungszone von mindestens 30 Metern eingehalten werden. Da besonders im Frühling frische Bodenvegetation wichtig ist, sollen entlang von Quellhorizonten und Bachläufen Nadelhölzer weder gefördert noch gesetzt werden, sondern ausschließlich standortgerechte Laubhölzer belassen werden (teilweise Entfernung von Fichten in staunassen Bereichen)
- Wichtig ist die lineare Vernetzung von Haselwildlebensräumen z. B. durch die Gestaltung und Pflege von Bachläufen und auch Wegrändern mit begleitender Weichlaubholz-Bestockung. In Haselwildgebieten sollen Sträucher entlang von Wegrändern möglichst erhalten bleiben
- Nahrungsbäume wie Birke, Weide, Vogelbeere, Erle und alle Sträucher insbesondere Hasel und Holunder fördern
- Erhaltung von wenigstens 10 bis 15 % von Weichlaubhölzern in Jungwüchsen und Dickungen. Vereinzelt soll bei Vogelbeeren durch deren Freistellung der Baumwuchs gefördert werden (Fruktifikation). In laubholzdominierten Beständen sind einzelne, möglichst tief beastete Nadelbäume zu fördern. Bei der Kulturpflege sind Weichhölzer und Sträucher möglichst zu erhalten, Nadelbäume sollen eher weit gestellt werden
- Nadelbäume weit pflanzen bzw. bei der Pflege weit stellen
- Jungbestandspflege bei Nadelbäumen so stark durchführen, dass der nächste Eingriff erst wieder im Stangenholzalter notwendig wird. Randbäume nicht entasten
- in der Brut- und Aufzuchtzeit von Mitte April bis Ende Mai keine Arbeiten in haselhuhntauglichen Beständen durchführen
- kleinflächige Nutzung, möglichst im Plenter- oder Femelbetrieb, damit stufige Waldbestände mosaikartiger Struktur entstehen
- Licht auf dem Waldboden fördern, dies dient sowohl der Bodenvegetation als auch Weichlaubhölzern
- Erhalten der Strauch- und Krautschicht (besonders der Beerensträucher) als Versteck und Nahrungslieferanten
- Verzicht auf Nutzungen (z. B. Entasten, Weichholzentfernung) an Wegen und offenen Flächen, sodass sich weichholz- und krautreiche Säume entwickeln können
- Waldweide und Überhege von Schalenwildarten (Ausfall von Laubholz und Sträuchern) ist für das Haselhuhn nicht förderlich