Totholz
Totholz hat vielfältige positive ökologische Funktionen. Für zahlreiche Waldorganismen ist es Lebensraum oder Nahrungsgrundlage. In Gebirgswäldern trägt Totholz zum Schutz vor Naturgefahren bei und fördert das Aufkommen der Naturverjüngung. Totholz speichert Wasser und Nährstoffe, liefert einen wesentlichen Beitrag zur Humus- und Bodenbildung und kann auch für eine verzögerte Treibhausgasemission in die Atmosphäre sorgen. Totholzreiche Wälder gelten als artenreicher, allerdings kann frisches Totholz aus Schadereignissen der Auslöser für Borkenkäfermassen-vermehrungen sein. Bei anhaltender Trockenheit steigt durch höhere Mengen an brennbarem Material die Waldbrandgefahr. Umstürzende Totholz - bäume und herabfallende Äste sind eine Gefahrenquelle bei der Waldarbeit und für Erholungssuchende.
Aktuell beträgt die durchschnittliche Totholzmenge im österreichischen Ertragswald 30,9 m³/ha, berücksichtigt sind darin alle Komponenten ab einem Mindestdurchmesser von 10 cm. Davon entfallen rund 40 % auf liegendes Totholz, 35% auf Stöcke und 25% auf stehendes Totholz. Alle drei Kategorien haben seit 2007 zugenommen. Bergwälder der Innenalpen, der Nördlichen Zwischenalpen und Nördlichen Randalpen weisen hohe Totholzmengen um 40 m³/ha auf.
Mindestmengen an Totholz
Zur Erhaltung Totholz bewohnender Arten werden häufig erforderliche Mindestmengen an Totholz genannt. Für mitteleuropäische Wälder werden 20 – 50 m³/ha für viele Arten als ausreichend angegeben. Der tiroler Ertragswald ist insgesamt gut ausgestattet.
Die Totholzmenge hat im tiroler Ertragswald zugenommen.
Folgende Tabelle zeigt die Zunahme der Totholzmenge im Tiroler Wald
Tirol | 2007-09 | 2016-18 | Veränderung |
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Stehendes Totholz | 77,6 Stämme/ha | 101,8 Stämme/ha | +24,2 Stämme |
Anteil Totholz | 8,3% | 11,2% | +35% |