Badegewässerüberwachung in Tirol
EU-Badegewässerüberwachung
Tirol führt im Rahmen der EU-Badegewässerüberwachung seit 1997 mikrobiologisch-hygienische Untersuchungen an ausgewählten Badeseen durch. Die entsprechenden Regelungen der Richtlinie 2006/7/EG über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung wurden in Österreich im Bäderhygienegesetzund in der Badegewässerverordnung umgesetzt.
Die 35 Tiroler Badegewässer samt Badestellen (Überwachungsstellen) wurden vom Landeshauptmann mit Verordnung festgelegt. An den Badegewässern werden in der Zeit vom 1. Juni bis 30. August Wasserproben entnommen und untersucht. Die Ergebnisse der fünf Untersuchungsdurchgänge werden regelmäßig veröffentlicht.
Die Badegewässerüberwachung wird in Tirol vom Amt der Tiroler Landesregierung, Sachgebiet Gewerberecht koordiniert. Die Untersuchungen werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, Institut für Lebensmitteluntersuchung Innsbruck (AGES Innsbruck) im Auftrag der Bezirksverwaltungsbehörden durchgeführt.
Bei den genannten Untersuchungen steht die mikrobiologische Beschaffenheit des Wassers im Mittelpunkt. Es werden die koloniebildenden Einheiten (KBE) der Bakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken bestimmt. Darüber hinaus werden weitere Parameter (z.B. pH-Wert, Sauerstoffsättigung oder Sichttiefe) beurteilt. Die Sichttiefe ist abhängig von Wetterbedingungen (z.B. starke Gewitter), von natürlichen Gegebenheiten (wie beispielsweise eine Braunfärbung bei "Moorseen") aber auch von der Dichte des Algenbewuchses. Aus diesem Grund sind neben den bakteriologisch-hygienischen Untersuchungen auch die gewässerökologischen Untersuchungen wichtig.
Gewässerökologie
Tirol führt entsprechende limnologische Untersuchungen bereits seit 1992 durch. Bei den gewässerökologischen Untersuchungen werden Oberflächenproben am Ufer und an der tiefsten Stelle des Oberflächengewässers entnommen, untersucht und ausgewertet. Weiters werden an der tiefsten Stelle Schichtmessungen bis zum Gewässergrund durchgeführt, welche ebenfalls untersucht und ausgewertet werden:
- Übersicht über die Sichttiefen, die Phytoplankton-Biomassen und die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen der Oberflächenproben in den Tiroler Badegewässern von 1992-2023
- Übersicht über die Werte für 2023
Die gewässerökologischen Untersuchungen werden der Abteilung Wasserwirtschaft, Fachbereich Gewässerökologie, beim Amt der Tiroler Landesregierung koordiniert.
Beteiligung der Öffentlichkeit:
Es ist möglich, Vorschläge, Bemerkungen und Beschwerden im Zusammenhang mit der Badegewässerüberwachung – insbesondere zur Erstellung, Überprüfung und Aktualisierung der Badegewässerlisten – vorzubringen. Dazu gibt es beim Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unter der E-Mail-Adresse badegewaesser@sozialministerium.at ein spezielles Postfach, an das alle diesbezüglichen Anliegen gerichtet werden können.