B 198 Neubau Lechbrücke Bach
ALLGEMEINES:
Nach erfolgreichem Abschluss der gesamten Behördenverfahren steht den Bauarbeiten für die Verbesserung des Hochwasserschutzes der Gemeinden Bach und Elbigenalp im Tiroler Lechtal nichts mehr im Wege.
Kernstück des 1. Bauabschnittes, welcher gemeinsam von der Bundeswasserbauverwaltung, den Gemeinden Bach und Elbigenalp und der Landesstraßenverwaltung Tirol finanziert wird, ist der Neubau der Lechbrücke Bach auf der B 198 der Lechtalstraße von km 37,54 – km 37,88.
Die bestehende Brücke in Form eines Bogentragwerkes entspricht nicht mehr den Anforderungen der neu berechneten Hochwasserabflussquerschnitten, eine Aufweitung des Lechs im unmittelbaren Brückenbereich ist daher unumgänglich.
Die Anforderungen an das neue Brückentragwerk waren vielfältig. Das Tragwerk muss pfeilerfrei über den Lech geführt werden, die Nivelette im direkten Brückenbereich sollte abgesenkt werden um den bestehende „Buckel“ in der B 198 zu entfernen, eine Einbindung der Gemeindestraße nach Kraichen muss mit allen technischen Anforderungen (Schleppkurven, Sichtweiten,...) möglich sein und zudem soll die neue Brücke auch den Blick der Bacher auf Ihre Kirche nicht verstellen.
Das Planungsbüro Dipl.-Ing. Karl Sporschill wusste diese Aufgabe bestens zu lösen und mit der Gestaltung einer Schrägkabelbrücke kommt ein technisch und architektonisch wertvolles Bauwerk zur Ausführung.
PROJEKTIERUNG, BAUAUSFÜHRUNG UND KOSTEN:
Die Planung der Lechbrücke Bach mit dem dazugehörigen Straßenbaulos wurde vom Ingenieurbüro DI Karl Sporschill ausgeführt, die Ausarbeitung des Wasserbauprojektes einschließlich der gesamten flussbautechnischen Berechnungen erfolgte vom Ingenieurbüro DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH.
Die Ausschreibung der beiden Bauvorhaben in einem Baulos wurde vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Brücken- und Tunnelbau durchgeführt und im Namen der Gemeinden Bach, Elbigenalp und der Landesstraßenverwaltung Tirol an die Firma Swietelsky vergeben.
Die Auftragssumme beträgt ca. € 2,7 Mio. und wird zu verschiedenen Anteilen von der Landesstraßenverwaltung Tirol sowie den Gemeinden Bach und Elbigenalp bezahlt.
Die für die Verkehrsübergabe notwendigen Arbeiten sind im Bereich der B198, der Lechtalstraße bis zum 31.10.2009 fertig zu stellen .
ZUSTÄNDIGKEITEN:
Auftraggeber:
Land Tirol, Landesstraßenverwaltung, Gruppe Bau und Technik, Abteilung Brücken- und Tunnelbau im Namen der Gemeinden Bach und Elbigenalp
Planung:
Ingenieurbüro DI Karl Sporschill, Innsbruck
Ingenieurbüro DonauConsult Zottl & Erber ZT-GmbH, Wien
Bauausführung:
Swietelsky Baugesellschaft m.b.H
Bauüberwachung:
Land Tirol, Landesstraßenverwaltung, Baubezirksamt Reutte
Bauarbeiten haben begonnen
Um rechtzeitig vor dem Eintreten der Schneeschmelze, und den damit verbundenen abzuführenden Wassermengen im Lech, alle erforderlichen Bauarbeiten im unmittelbaren Flussbereich fertig stellen zu können, wurde im tief verschneiten Bach mit den Bauarbeiten begonnen.
Für den erforderlichen Abtrag des bestehenden Brückentragwerkes muß im ersten Schritt die Umfahrungsstraße für die Verkehrsaufrechterhaltung auf der B198 Lechtalstraße im Baulosbereich hergestellt werden. Als Hilfsbrücke kommt eine pfeilerfreie Fachwerksbrücke mit einer Stützweite von rd. 34m zum Einsatz, welche im freien Vorbau über den Lech eingeschoben wurde.
Arbeiten schreiten zügig voran
Trotz der massiven Schneefälle im Februar und März diesen Jahres schreiten die Bauarbeiten zügig voran. Die Behelfsbrücke für die Umleitung der B 198, der Lechtalstraße, ist errichtet und alle erforderlichen Leitungsumlegungen (Wasser, Strom, Telekom,...) vom Bestand auf das Baustellenprovisorium sind abgeschlossen. So stand dem Abbruch des Bestandstragwerkes welches im Jahr 1928 errichtet wurde nichts mehr im Wege. Mit dem Errichtungsjahr ist ersichtlich, dass das nunmehrig "alte Tragwerk" der Bacher Lechbrücke mit einer Lebensdauer von 91 Jahren seine Funktion voll erfüllt und auch den steigenden Verkehrszahlen und Umwelteinflüssen (Streusalz) bestens entgegengehalten hat. Seit der KW 13 ist der Bestand abgebrochen und die Bauarbeiten für die Errichtung der neuen Brückenfundamente können beginnen.
Dank der fast schon sommerlichen Temperaturen im heurigen Frühjahr können die Bauarbeiten zügig voranschreiten. Nach dem Abbruch des Bestandtragwerkes konnten die Gründungen der neuen Brücke für das Widerlager Reutte bzw. das Pylonfundament auf die im Untergrund verbleibenden Fundamente der "alten Bacher Lechbrücke" aufgesetzt werden.
Der Wasserstand im Lech steigt durch die Schmelzwässer stetig, die Pfeilerfundierung für das Lehrgerüst im Flußbett sind jedoch bereits fertiggestellt. Anstelle der oftmals üblichen Micropfahlfundierung wurden die Schachtringe auf Flachfundamenten aufgesetzt, welche mit 6m tiefen Spundwandkästen gesichert sind.
Nachdem die Betonierarbeiten für das Tragwerk abgeschlossen sind konnte am Pylon der letzte Teil fertiggestellt werden. Zur Verankerung der Tragseile ist hier ein Stahlteil erforderlich indem die Spannkabel verankert werden. Um die Prüfbarkeit der Spannsysteme zu gewährleisten ist der rd. 5m lage und 18to schwere Pylonkopf als Stahlkasten und innen hohl ausgebildet.
Die Hauptarbeiten beim Brückentragwerk sind mit Fertigstellung des Pylons abgeschlossen.Der nächste Arbeitsschritt war das Einziehen und Aufspannen der Tragkabel, welche der Brücke schon Ihr nahezu endgültiges Erscheinungsbild geben. Mit dem Aufbringen der Brückenisolierung, dem Betonieren der Randleisten und dem Versetzen des Brückengeländers neigen sich die Arbeiten langsam dem Ende zu.
Zugleich werden im orographisch linken Uferbereich noch die für den Hochwasserschutz Bach erforderlichen Ufermauern errichtet, bevor die Hauptarbeiten der Baustelle im Spätherbst 2010 mit Fertigstellung der Straßenbauarbeiten hoffentlich erfolgreich abgeschlossen werden können.