Hochwasserschutz Reutte Lüß - Bauteil 02
Hochwasserschutz Reutte Lüß BT02 - Allgemeines
Nach dem Pfingsthochwasser von 1999 wurde mit der Planung für einen gemeinsamen Hochwasserschutz der Gemeinden Ehenbichl, Höfen, Lechaschau und Reutte begonnen.
Mit dem Hochwasser vom 22. und 23.08.2005, bei dem es im Bereich der Lüß abermals
zu schweren Überflutungen gekommen ist, wurde das Gesamtprojekt „Hochwasserschutz
Reutte Lüß“ in zwei Abschnitte geteilt. Der erste Abschnitt umfasste die Verlängerung der
Radwegbrücke sowie einer Aufweitung des Lechbettes. Dieser Projektteil wurde bereits im Jahr 2006 fertiggestellt, bietet jedoch nur einen Schutz gegen ein 20-jährliches Hochwasser.
Zur Herstellung des vollständigen Hochwasserschutzes wird nun mit den Bauarbeiten des zweiten Projektabschnittes in der Lüß begonnen. Durch die Größe des Projektes wird das Baulos in 3 Abschnitte unterteilt:
ABSCHNITT 1: Polder Nord (Baubeginn März 2022 bis ca. Herbst 2023)
ABSCHNITT 2: Polder Süd (Baubeginn ca. Herbst 2023 bis Frühjahr 2025)
ABSCHNITT 3: Hochwasserdamm obere Lüß (Baubeginn ca. Frühjahr 2025 bis Herbst 2027)
Abschnitt 1 - Polder Nord
Was ist ein Polder und wie funktioniert er?
Ein Polder schützt vor Hochwasser, indem er durch Erddämme ein gefährdetes Gebiet umschließt. Bei einem Katastrophen Hochwasser überflutet der Lech sämtliche Felder der Lüß. In diesem Fall liegt der Wasserspiegel des hochwasserführenden Lech über dem Bodenniveau der geschützten innenliegenden Fläche. Darum muss das Wasser aus den Entwässerungsgräben des Polders über bzw. durch den Erddamm gepumpt werden. In diesem Abschnitt 1 werden insgesamt über 2.000m Drainagerohre und Transportleitungen verlegt und zu einer Sammelstelle im nördlichen Teil des Polders geleitet. Dort wird dann das anfallende Wasser mittels einer Pumpstation über den Polder in den hochwasserführenden Lech abgeleitet.
Abschnitt 2 - Polder Süd
Der Abschnitt 2 funktioniert im Prinzip gleich wie der Abschnitt 1. Transportrohre aus Beton sammeln das Drainagewasser und leiten es zu einer Sammelstelle im nördlichen Teil des Polders Süd . Dort wird dann das anfallende Wasser mittels einer neu errichteten Pumpstation über den Polder in den hochwasserführenden Lech abgeleitet. Insgesamt werden in diesem Bauabschnit jeweils ca. 650lfm Beton- und Drainagerohre verlegt sowie ca. 40.000 m3 Dammschüttmaterial eingebaut.