Aktuelles aus der Regierungssitzung

Fahrverbote für den Ausweichverkehr, Pfingstverkehr Bilanz: rund 7.500 Zurückweisungen in Tirol

  • Knapp 32.000 Euro für beeidete Straßenaufsichtsorgane im Bezirk Imst

In mittlerweile vier Tiroler Bezirken gibt es in den Sommermonaten Fahrverbote für den Stau-Ausweichverkehr. Mithilfe dieser wird verhindert, dass an besonders verkehrsstarken Tagen Verkehrsteilnehmende über Ortschaften Stau und Kolonnenverkehr ausweichen und dort für einen Verkehrskollaps sorgen. Dass die Fahrverbote und deren Kontrollen wichtig sind, zeigte sich auch am vergangenen Pfingstwochenende: „Der Pfingstverkehr ist traditionell eine große Herausforderung für Tirols Straßen sowie alle beteiligten Einsatzorganisationen. Nicht nur viele Tirolerinnen und Tiroler nützen das Pfingstwochenende für ein paar Urlaubstage, auch die hohe Anzahl an Durchreisenden führt zu Staus und Verzögerungen. Dabei ist wesentlich, dass wir den Urlauberverkehr auf den Hauptverkehrsrouten halten und unsere Ortschaften schützen. Rund 7.500 zurückgewiesene Fahrzeuge sind ein klares Zeichen dafür, dass die Fahrverbote für den Stau-Ausweichverkehr unverzichtbar sind“, sind sich LH Anton Mattle und Verkehrslandesrat René Zumtobel einig. „Im Umkehrschluss wären all diese 7.500 Fahrzeuge durch die Orte gefahren, was für die Verkehrs- und Versorgungssicherheit mancherorts ein großes Problem dargestellt hätte. Wir halten an diesen Maßnahmen fest und haben sie im heurigen Sommer sogar nochmals erweitert. Mein Dank gilt hierbei der Exekutive und unseren Expertinnen und Experten, die vorausschauend und gewissenhaft die Planungen für diese Fahrverbote vornehmen“, betont LH Mattle. Alles in allem und trotz starken Verkehrsaufkommens, zeigt sich Verkehrslandesrat Zumtobel grundsätzlich zufrieden: „Es ist insbesondere an den verlängerten Wochenenden wichtig, den Durchreiseverkehr auf den Hauptverkehrsrouten zu halten. Gänzlich verschwinden wird der Verkehr dadurch nicht, aber wir versuchen mit unseren umfangreichen Maßnahmen den Verkehr bestmöglich abzuwickeln, großflächige Einschränkungen zu verhindern und Belastungen für die Bevölkerung zu reduzieren. Selbstverständlich setzen wir uns nach Kräften dafür ein, Alternativen zum Straßenverkehr anzubieten und verstärkt auf öffentliche und nachhaltige Mobilität zu setzen.“ Die entsprechenden Kontrollen zur Einhaltung der Fahrverbote für den Ausweichverkehr werden in ganz Tirol vonseiten der Polizei durchgeführt. Unterstützt werden sie von beeideten Straßenaufsichtsorganen. „Mein Dank gilt der Polizei und den Straßenaufsichtsorganen, die vor Ort für die Einhaltung der Fahrverbote sorgen und damit wesentlich dazu beitragen, dass die Menschen in den anliegenden Ortschaften ein Mehr an Sicherheit und Entlastung erfahren“, sagt LR Zumtobel.

Seit heuer gelten auch für das Ortsgebiet von Nassereith im Bezirk Imst Fahrverbote für den Ausweichverkehr. Umgesetzt wurde dies im Zuge des Fernpass-Pakets. Für deren Finanzierung auch im Bezirk Imst werden vonseiten des Landes auf Antrag von Verkehrsreferent LR Zumtobel knapp 32.000 Euro bereitgestellt. „Die Fahrverbote für Stau-Ausweichende haben sich in den vergangenen Sommer- und Wintermonaten bewährt. Sie gewährleisten die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in Ortschaften, in welchen an starken Verkehrstagen ein ‚Durchkommen‘ besonders gefährdet ist. Solche Maßnahmen brauchen auch entsprechende Kontrollen, weshalb wir auch in Nassereith zur Unterstützung der Exekutive auf die beeideten Straßenaufsichtsorgane setzen, die sich bereits am ersten langen Reisewochenende bezahlt gemacht haben“, sagt LR Zumtobel.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Forschungsförderung: „Ich habe das nicht akzeptiert! Jenische Widerstandspraktiken in Tirol im 20. Jahrhundert“ – dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt der Initiative Minderheiten Tirol und des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, das vonseiten des Landes nun gefördert wird. Auf Antrag von Kulturreferent LH Anton Mattle werden im Zuge des Förderschwerpunkts Erinnerungskultur rund 100.700 Euro bereitgestellt. Es widmet sich Jenischen, die als semi-nomadisch lebende soziokulturelle Minderheit über Jahrhunderte mit Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert waren. „Ziel des Projektes ist es, die vielschichtigen und oft unsichtbaren Formen des Widerstandes der Jenischen gegen Diskriminierung und Marginalisierung exemplarisch im Raum Tirol zu erforschen und zu dokumentieren. Damit können wir einmal mehr im Zuge des Förderschwerpunkts Erinnerungskultur dazu beitragen, dass Lücken verringert und geschlossen werden können und die Aufarbeitung der Geschichte in Tirol voranschreitet. Ein besseres Verständnis für Ereignisse und Entwicklungen der Vergangenheit ist für die bessere Gestaltung der Zukunft unerlässlich“, ist LH Mattle überzeugt.