LKW-Kontrolldruck wird auch 2025 erhöht

Aktuelles aus der Regierungssitzung

  • + 38 Tage: Mobiler Prüfzug zur technischen Kontrolle von LKW auch heuer an 150 Tagen im Einsatz
  • Zusammenarbeit zwischen Land Tirol und ASFINAG ermöglicht zusätzlich zu dauerhaften Kontrollstellen die „technischen Unterwegskontrollen“
  • 2024: Insgesamt über 46.000 festgestellte Verstöße und Übertretungen nach Schwerverkehrskontrollen

Der LKW-Verkehr unterliegt in Tirol strengen Vorgaben. Dazu zählen Fahrverbote ebenso wie bundesweit geltende Sicherheitsstandards. Sie werden in Tirol streng kontrolliert, um deren Einhaltung bestmöglich zu gewährleisten – entweder an dauerhaften Kontrollstellen wie in Radfeld, Kundl oder am Brenner, wo abwechselnd beinahe rund um die Uhr Verkehrskontrollen durchgeführt werden, oder mithilfe eines mobilen Prüfzugs. Grundsätzlich ist dieser laut Leistungsvereinbarung zwischen Land Tirol und der ASFINAG an 112 Tagen im Jahr im Einsatz. Damit der Kontrolldruck auch heuer wieder erhöht wird, beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, auf Antrag Verkehrslandesrat René Zumtobel einmal mehr die Erweiterung der Prüftage um rund 33 Prozent auf 150. 

Über 4.000 LKW werden jährlich durch den mobilen Prüfzug der ASFINAG sowie von technischen PrüferInnen des Landes Tirol in Zusammenarbeit mit der Polizei einer technischen Unterwegskontrolle unterzogen. Darüber hinaus finden durch besonders geschulte Organe der Polizei selbstständig täglich technische Kontrollen auf Tirols Straßen statt. Kontrolliert wird sowohl entlang der Autobahn als auch an den wichtigsten Nebentransitrouten an Bundes- und Landesstraßen zu gleichen Teilen.

2,4 Millionen LKW als klarer Auftrag für Kontrollen und Notmaßnahmen

LH Anton Mattle betont: „Ob mangelhafter technischer Zustand oder Nicht-Einhaltung von Ruhezeiten: Jede Missachtung der Vorgaben stellt ein Sicherheitsrisiko auf Tirols Straßen und damit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer dar. Der Schwerverkehr in Tirol unterliegt strengen Regeln, an die sich alle halten müssen. Um das sicherzustellen, setzen wir gemeinsam mit der Polizei auf ein engmaschiges Kontrollnetz“, verweist der Landeshauptmann auch darauf, dass für die zusätzlichen Einsatztage des Prüfzugs heuer knapp 55.000 Euro bereitgestellt werden. 

Der Kontrolldruck zeigt sich auch anhand der geleisteten polizeilichen Arbeitsstunden: Wurden noch 2019 tirolweit 81.300 Stunden für Schwerverkehrskontrollen aufgewendet, waren es 2024 insgesamt 88.500 Stunden jährlich – also eine Steigerung um 7.200 Stunden in den letzten fünf Jahren. „Unser Dank gilt allen im Einsatz befindlichen Beamtinnen und Beamten der Polizei und des Landes. Ihr professionelles Vorgehen trägt wesentlich zur Sicherheit in Tirol bei“, betonen LH Mattle und LR Zumtobel. 

Dass im vergangenen Jahr 2,4 Millionen LKW die Mautstelle Schönberg passierten ist für LH Mattle klarer Auftrag: „Tirol ist gesprächsbereit und wir verschließen uns nicht vor innovativen Lösungsmodellen, um gemeinsam mit unseren Nachbarländern den Güterverkehr auf der Straße in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir müssen uns aber auch mit der Ist-Situation auseinandersetzen und die zeigt: Es braucht mehr denn je noch strengere Kontrollen als auch die bestehenden Notmaßnahmen durch Dosierungen und Fahrverbote – um die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ 

Prüfzug-Bilanz 2024: 4.400 Gutachten, 1.200 schwere Mängel 

Bei den technischen Unterwegskontrollen mit dem Prüfzug und den technischen PrüferInnen des Landes im Jahr 2024 stellten die PrüferInnen bei mehr als 990 LKW leichte und bei 1.200 LKW schwere Mängel fest. Bei 500 davon bestand Gefahr im Verzug mit Kennzeichenabnahme und Untersagung der Weiterfahrt als Konsequenz. Insgesamt erstellten die MitarbeiterInnen des Prüfzugs rund 1.400 Gutachten, bei den LandestechnikerInnen waren es 3.000 Gutachten. 

Regelverstöße werden sanktioniert – von St. Anton bis Kufstein, vom Fernpass bis auf den Brenner

„Der Großteil der durch Tirol fahrenden LKW hält sich an Fahrverbote und Vorgaben. Aber es ist klar, dass jede festgestellte Missachtung von Vorgaben sanktioniert wird – von St. Anton bis nach Kufstein genauso wie vom Fernpass bis zum Brenner. Wir verdichten das Kontrollnetz stetig weiter und halten so den Kontrolldruck hoch. Wie wichtig das ist, zeigen die insgesamt in Tirol vorliegenden über 46.000 festgestellten Übertretungen und Verstöße im Vorjahr“, verweist LR Zumtobel einmal mehr darauf, dass „Tirol über das dichteste Kontrollnetz in ganz Österreich verfügt. Das ist angesichts der massiven Belastung, denen die Tiroler Bevölkerung durch den Schwerverkehr auf Tirols Straßen ausgesetzt ist, auch nur eine logische Konsequenz: Wir werden den Kontrolldruck weiter erhöhen und mit dem anstehenden Ausbau der Kontrollstelle Radfeld die Infrastruktur auch modernisieren. Unsere Fahrverbote entfalten nur dann ihre Wirkung, wenn sie konsequent kontrolliert und entsprechend rigoros sanktioniert werden.“ 

LR Zumtobel betont in diesem Zusammenhang auch einmal mehr, dass Tirol das LKW-Nachtfahrverbot beibehalten wird: „Mehr zeitliche Kapazitäten in der Nacht ziehen mehr Verkehr an. Das würde folglich unsere Luftqualität verschlechtern. Unser gesamtes Tiroler Regelwerk zielt nicht nur auf die Versorgungs- und Verkehrssicherheit in Tirol: Es geht selbstverständlich auch um die Gesundheit und gute Luftwerte, die für die Lebensqualität der Menschen und die Umwelt unverzichtbar sind.“

Zahlen, Daten, Fakten Schwerverkehrskontrollen 2024 der Tiroler Polizei:

Insgesamt wurden durch die Polizei über 88.500 Stunden in Schwerverkehrskontrollen investiert. Daraus resultierten über 46.000 Übertretungen und Verstöße:

  • Rund 14.400 Übertretungen im Bereich „Technischer Mängel“
  • Rund 12.950 Übertretungen im Bereich „Sozialvorschriften“ (Lenk-/ Ruhezeiten)
  • Rund 9.260 Übertretungen durch „Überladung“
  • Rund 1.590 Übertretungen im Bereich „Gefahrgut“
  • Rund 4.750 Untersagungen der Weiterfahrt
  • Rund 1.600 Verstöße gegen das Wochenendfahrverbot / Sonderfahrverbot
  • Rund 1.490 Verstöße gegen das Nachtfahrverbot


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Landwirtschaft: Die „Vision 2028+“ ist eine bundesweite Strategie für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Sie beinhaltet 170 Maßnahmen und wurde im Sommer des Vorjahres präsentiert. Auf Antrag von Landwirtschaftsreferent LHStv Josef Geisler beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, darauf aufbauend einen Strategieprozess für Tirol zu initiieren. Die Tiroler Landwirtschaftskammer wurde mit der Umsetzung beauftragt. „Der Druck am Lebensmittelmarkt ist aktuell massiv. Um Tirols Landwirtschaft nachhaltig weiterzuentwickeln, braucht es mehr Wertschöpfung im Betrieb. Die Ergebnisse des Strategieprozesses sollen den Weg der Zukunft für unsere heimische Landwirtschaft aufzeigen. Herausforderungen und Chancen sollen sichtbar gemacht, Ziele definiert und Weiterentwicklungspotenziale für Betriebe aufgezeigt werden – stets unter Bezugnahme von Tirols Spezifika“, sagt LHStv Geisler, dass dieses Vorhaben auch angesichts der steigenden Anforderungen und Standards an die Lebensmittelversorgung, des sich ändernden Konsumverhaltens und des Klimawandels notwendig ist.