Starker Reiseverkehr untermauert Notwendigkeit der Fahrverbote

Zwischenbilanz: Fahrverbote für das niederrangige Straßennetz

  • Fahrverbote für den Ausweichverkehr wurden an vergangenen Wochenenden streng kontrolliert
  • Rund 45.000 zurückgewiesene Fahrzeuge in den Bezirken Reutte, Imst, Kufstein und Schwaz seit 21. Dezember 2024
  • Bezirk Reutte mit knapp 25.000 zurückgewiesenen Fahrzeugen besonders belastet – Fahrverbote bei Musau wirken
  • Fahrverbote noch bis Ostern aufrecht
  • Wipptal-Paket: Mehr als 2.600 Fahrzeugrückweisungen seit 1. Jänner 2025

Die Wintersaison in Tirol ist in vollem Gange. Damit verbunden ist auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen an den Wochenenden entlang der Hauptverkehrsrouten – einerseits um Urlaub in Tirol zu machen, andererseits durch Tirol, um in benachbarte Regionen zu gelangen. „Der zunehmende Winterverkehr bedeutet eine hohe Belastung für die Bevölkerung und eine Herausforderung für viele Anrainergemeinden. Deshalb ist es notwendig, dass die durchreisenden Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf den Hauptverkehrsrouten bleiben. Mit den Fahrverboten für den Ausweichverkehr verfolgen wir das Ziel, die Ortschaften vor Stauausweichenden zu schützen und die Verkehrs- und Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Dass dies wirkt, zeigen die vergangenen Wochenenden einmal mehr. Dennoch beobachten unsere Expertinnen und Experten die Lage genau und reagieren auf aktuelle Entwicklungen“, erklärt LH Anton Mattle. So gelten seit 21. Dezember 2024 in den Bezirken Reutte, Imst, Schwaz und Kufstein wieder die Fahrverbote für den Ausweichverkehr auf ausgewählten niederrangigen Straßen. Die Bilanz der Weihnachtsferien mit rund 45.000 zurückgewiesenen Fahrzeugen zwischen 21. Dezember 2024 und 6. Jänner 2025 verdeutlicht die Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Die Fahrverbote gelten jeweils an Samstagen, Sonn- und Feiertagen und sind noch bis inklusive Ostern gültig. „Die Exekutive hat gemeinsam mit den vom Land Tirol bestellten Straßenaufsichtsorganen intensiv kontrolliert und Fahrzeuge wieder auf die Hauptverkehrsrouten zurückgeleitet, die die Nebenstraßen nutzen wollten, um Staus und Verzögerungen auszuweichen“, sagen LH Mattle und Verkehrslandesrat René Zumtobel. Gemeinsam bedanken sie sich bei allen Kräften, die auch bei Minusgraden dafür sorgen, dass die Ortschaften vor Ausweichverkehr geschützt werden: „Auch wenn ihnen von manchen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern Verständnis entgegengebracht wird, bekommen sie nicht selten auch den Ärger der Fahrzeuglenkenden zu spüren. Umso mehr gebührt ihnen unser Dank, dass sie diese wertvolle Aufgabe wahrnehmen.“


Bezirk Reutte besonders belastet – Praxis zeigt Wirksamkeit der Fahrverbote 


Wie im Sommer werden im Bezirk Reutte auch im Winter besonders viele Fahrzeuge zurückgewiesen. Seit 21. Dezember 2024 waren es bisher knapp 25.000. Verkehrslandesrat René Zumtobel zeigt sich zufrieden mit der vorliegenden Zwischenbilanz. Die Fahrverbote werden jedes Halbjahr anhand umfassender Analysen und Prognosen erstellt. Zuletzt wurde beim Fahrverbot im Bereich Musau nachgeschärft: Die Beschilderung wurde erneuert und Kontrollen – wie bei der Ortseinfahrt Pinswang – beim ehemaligen Gasthof Ulrichsbrücke inklusive Umkehrmöglichkeit eingerichtet. „Auch diese Maßnahme zeigte ebenso wie das Fahrverbot in Richtung Norden Wirkung“, resümiert LR Zumtobel. Gleichzeitig zeigt der Verkehrslandesrat einmal mehr die Hauptproblematik auf: „Solange es Navigationsgeräte und Apps gibt, die Ausweichrouten vorschlagen, werden Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker – oftmals unwissentlich– weiterhin von den Autobahnen und Hauptdurchzugsstraßen abfahren und damit Gemeindestraßen und Ortsdurchfahrten zustauen. Wir brauchen endlich eine gesetzliche Verpflichtung für die Anbieter von Navigationssoftware, temporäre Fahrverbote in ihre Systeme einzuspielen und auf den Endgeräten in den Autos widerzugeben. Zuletzt gab es durchaus positive Signale aus dem zuständigen Verkehrsministerium, dass diese Regelung auf Initiative Tirols bald umgesetzt wird.“


Übersicht zurückgewiesene Fahrzeuge 21. Dezember 2024 bis 6. Jänner 2025

  • Bezirk Imst: 870
  • Bezirk Kufstein: 15.000
  • Bezirk Reutte: 25.000
  • Bezirk Schwaz: 3.800

Zahlreiche Zurückweisungen auch im Großraum Innsbruck und im Wipptal


Aufgrund der seit 1. Jänner 2025 umgesetzten Einspurigkeit auf der A 13 Brenner Autobahn im Bereich Luegbrücke gelten im Rahmen des Wipptal-Maßnahmenpakets zudem täglich von 7 bis 19 Uhr Fahrverbote auf beliebten Ausweichrouten vom Mittelgebirge bis an den Brenner. Bei Kontrollen wurden hier allein in den ersten sechs Tagen des Jahres bereits mehr als 2.600 Fahrzeuge auf das Hauptverkehrsnetz zurückgeleitet. „Trotz der weiterhin hohen Verkehrszahlen und den anstehenden Bauarbeiten entlang des Brennerkorridors müssen wir die Versorgungssicherheit in den Tiroler Orten aufrechterhalten. Unsere Maßnahmen, die neben den Fahrverboten auch insgesamt sieben Dosierampeln und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs beinhalten, gehen Hand in Hand mit den Maßnahmen der ASFINAG auf der Autobahn. Die nächsten Jahre werden am gesamten Brennerkorridor sicherlich besonders herausfordernd. Daher gilt es, auf allen Ebenen eng zusammenzuarbeiten um so einen Verkehrskollaps zu verhindern“, verweist LR Zumtobel auch auf die kürzlich veröffentlichten Zahlen von der Hauptmautstelle in Schönberg: 2024 wurden mit insgesamt 14,3 Millionen Fahrzeugen, davon rund 2,4 Millionen Lkw, wieder in etwa gleich viele Fahrzeuge erfasst wie 2023.