Große Beutegreifer in Tirol
Die großen Beutegreifer Bär (Ursus arctos), Wolf (Canis lupus) und Luchs (Lynx lynx) sind in Tirol sowie in ganz Österreich Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet worden. In einzelnen Ländern Europas haben sich diese Tierarten in Restpopulationen gehalten. Seit einigen Jahren erholen sich die bestehenden Populationen und die Tiere breiten sich wieder in ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet aus. Neben der Zunahme des freilebenden Schalenwildes ist vor allem die unter Schutz-Stellung z. B. durch die Berner Konvention oder Flora-Fauna-Habitatrichtlinie der EU ausschlaggebend für ihre Ausbreitung. Während Wölfe von sich aus zurückkommen, gab es bei Bär und Luchs in den letzten Jahrzehnten europaweit Auswilderungsprojekte (z.B. Luchs: Schweiz, Deutschland, Tschechische Republik, Österreich (Kalkalpen), Bär: Trentino (Italien)). In Tirol jedoch handelt es sich bei allen dreien (Bär, Wolf und Luchs) um eine natürliche Wiederbesiedelung aus angrenzenden Populationen. Informationen zu den Nachweisen in Österreich finden Sie auf der Homepage des Österreichzentrum Bär Wolf Luchs.
Alle drei Arten gehen dem Menschen weitestgehend aus dem Weg. Deshalb werden sie von uns nur selten wahrgenommen. Begegnungen sind jedoch möglich.
Wichtig zu beachten ist:
Füttern Sie niemals große Beutegreifer und versuchen Sie niemals die Tiere durch Futter anzulocken!
Bei direkten Begegnungen, bleiben sie ruhig stehen, gehen sie den Tieren aus dem Weg und provozieren sie sie nicht (Bärenbegegnung, Wolfbegegnung).
Bär, Wolf und Luchs finden in Tirol nahezu keine menschenleere Wildnis vor. Vielmehr kehren sie in eine von Menschen intensiv genutzte Kulturlandschaft zurück. Die verschiedenen Interessen der Gesellschaft, des Naturschutzes, des Tourismus, der Land- und Forstwirtschaft und der Jagd bringen große Herausforderungen und auch Konflikte mit sich. Die Herausforderung in den nächsten Jahren ist es, eine möglichst konfliktarme Koexistenz zwischen Bär, Wolf, Luchs und dem Menschen in der so vielfältig genutzten Landschaft zu ermöglichen.
Neben Bär, Wolf und Luchs breitet sich auch der Goldschakal, ein weiterer Beutegreifer, aus. Ursprünglich überwiegend in Osteuropa beheimatet breitet er sich in den letzten Jahren vermehrt Richtung Westen und Norden aus. Während es im Osten Österreich (Burgenland, Steiermark) bereits bestätigte Reproduktionen gibt, gab es in Tirol bisher nur einzelne Nachweise dieser Tiere.
Aktuelles
Übersichtskarte - Nachweise großer Beutegreifer und Rissbegutachtungen Nutztiere
Presseaussendungen - Sichtungen und Rissbegutachtungen
Land Tirol App (Android, Apple) - Anwendung mit Informationen zu Bär, Wolf und Luchs
Weiterführende Informationen
Verhalten bei Bärenbegegnung und Wolfsbegegnung
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