Schutzmaßnahmen

Bären besiedeln große Gebiete, wobei sie sowohl Wälder als auch Offenflächen nutzen. In der reichhaltigen Kulturlandschaft finden Bären häufig zusätzliche Nahrungsquellen (insbesondere Bienenstöcke). Wo Bären vorkommen, können Konflikte entstehen. Sie können Schafe, Ziegen oder Kälber reißen und auf der Suche nach Honig und Larven Bienenstöcke oder ganze Bienenhäuser zerstören.
Füttern Sie nie einen Bären!
Lassen Sie keine Essensreste liegen und versuchen Sie auf keinen Fall, einen Bären zu füttern. Ansonsten besteht sehr schnell die Gefahr, dass er Menschen mit Nahrung verbindet. Das hat zur Folge, dass er die Nähe von Menschen toleriert oder gar in der Nähe des Menschen z.B. auf Komposthaufen oder Mülleimern nach Nahrung sucht. Kanister mit Rapsöl (Forstarbeiten) sind ebenfalls mögliche Futterquellen für Bären. In der Vorbeugung von Nutztierrissen sind verschiedene Maßnahmen wie elektrische Umzäunung der Herde, Behirtung und Herdenschutzhunde sehr hilfreich. Schutzmaßnahmen gegen Wölfe, insbesonders Elektrozäune und Herdenschutzhunde, erweisen sich in vielen Fällen auch gegen Bären als effektiv.
Ein stabiler Elektrozaun hilft auch Ihren Bienen. Der Geruchssinn der Bären reicht kilometerweit. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Bär den Honig bzw. Bienenstand riecht. Zum Schutz der Bienenstände hat sich eine kompakte elektrische Umzäunung als effektivste Maßnahme erwiesen. Akustische Geräte, Licht oder Geruchsstoffe halten Bären nicht von Bienenständen ab.
Bienenschutz
Folgende Punkte sind bei der Errichtung eines Elektrozaunes zu beachten:
- Zaunhöhe: mind. 1,20 m bis 1,50 m
- Zaunpfosten: am besten Lärche mit 6-8 cm Durchmesser, mind. 160-200 cm lang, Abstand der Pfähle 2,0 - 4,0 m, abhängig vom Gelände. Für kurzfristige, schnelle Maßnahmen können auch schwächere Elektrozaunpfosten aus Plastik oder Metall verwendet werden.
- Elektroband: 10-20 mm Breite, bevorzugt in weiß oder blau, in regelmäßigen Abständen auf 5-6 verschiedenen Höhen befestigt. Das unterste Band ist max. 20 cm über dem Boden. Die Isolatoren sind an der Außenseite befestigt. Details siehe Merkblätter unter “Weiterführende Informationen”.
- Stromspannung: Die Stromspannung laufend messen, sie sollte am Zaun mindestens 5.000 Volt betragen.
- Erdung: für eine gute Erdung ca. 2-3 rostfreie Erdungsstäbe mit einem Eisendraht verbinden und möglichst tief in den Boden einschlage. Die Anzahl ist abhängig von der Stärke des Weidezaungerätes und der Länge der Erdungsstäbe. Den Erdungsort bei Trockenheit bewässern oder Betonit einarbeiten. Bei fixem Bienenstand am besten ein Erdungskabel möglichst tief in den Boden verlegen.
- Zaunabstand: mindestens 1 m von den Magazinen, besser mehr. Ein größerer Abstand erlaubt ein ungehindertes Arbeiten zwischen Elektrozaun und Magazinen bzw. Bienenhaus.
- Mulchen: Regelmäßiges Ausmähen oder das Auslegen einer ca. 0,8-1 m breiten Mulchfolie unterhalb des Zauns verhindern die ungewollte Erdung des Stroms und damit einen Spannungsverlust.
- Die “Elektrozaun Bauanleitung”, Amt für Wildtiermanagement , Bozen, beschreibt ein verbessertes Zaunsystem mit zusätzlichen Seitenpfosten. Siehe “Weiterführende Informationen”.
Weiterführende Informationen
Schutz von Bienenständen, Agridea
Herden- und Bienenschutz, Agridea
Elektrozaun Bauanleitung, Amt für Wildtiermanagment, Bozen