Bodengesundheit
Bodenschutz
Boden ist eine unterschätzte Ressource. Er ist Lebensraum für unzählige Mikroorganismen und Kleintiere, versorgt uns mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen, speichert und filtert Wasser und beeinflusst unser Klima. Diese Lebensgrundlage nehmen wir irrtümlich als selbstverständlich wahr, denn die Bildung von nur wenigen Zentimetern fruchtbaren Bodens dauert mehrere hundert Jahre. Bis sich ein geschädigter Boden regeneriert hat, dauert es deshalb unter Umständen viele Menschengenerationen. Nach menschlichen Maßstäben ist Boden also eine nicht erneuerbare Ressource und sein Schutz deshalb von zentraler Bedeutung.
In das Aufgabengebiet des landwirtschaftlichen Bodenschutzes fallen beispielsweise die Erhebung, Sanierung und Kontrolle von Bodenbelastungen, die Durchführung eines Bodendauerbeobachtungsprogrammes und die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen sowie Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung mit dem Ziel des vorsorglichen Umgangs mit der Ressource Boden.
Böden – vielfältig und multifunktional
Böden gehören zu den wichtigsten Lebensgrundlagen der Welt. Pflanzen, Tiere und auch wir Menschen profitieren von den Funktionen der Böden. Böden agieren als Wasser- und Kohlenstoffspeicher, Schadstofffilter und als wichtiger Lebensraum. Sie bilden die Grundlage für unsere Ernährung und sind somit mehr als nur der Untergrund auf dem wir uns bewegen.
Unter nachfolgendem Link steht Ihnen eine genaue Beschreibung ausgewählter Tiroler Bodentypen zur Verfügung: Die Vielfalt der Tiroler Böden
Zudem kann die Vielfalt der Tiroler Böden in Form einer Ausstellung bestaunt werden. Informationen zur Ausstellung entnehmen Sie dem Ausstellungsflyer.
Informationsbroschüre „Die verborgene Welt der Bodentiere“
Insgesamt lebt ein Viertel der weltweit bekannten Arten vor unseren Augen versteckt im Boden. Auch deshalb ist es unsere Aufgabe, verantwortungsvoll und umsichtig mit der Lebensgrundlage Boden und unseren Ressourcen umzugehen. Die Broschüre „Die verborgene Welt der Bodentiere“ gibt auf über 50 Seiten einen spannenden Einblick in den Lebensraum Boden.
Die Broschüre ist als Printversion aktuell leider vergriffen, sie steht jedoch als kostenloser Download zur Verfügung:
Aktuelles
PLASBo - Kooperationsprojekt für harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden
Während Plastik und Mikroplastik in Gewässern schon länger Gegenstand der Forschung sind, steht die Forschung zu Plastik und Mikroplastik in Böden und den möglichen Eintragspfaden erst am Anfang. Erste Abschätzungen legen jedoch nahe, dass die Belastung von Böden beträchtlich ist. Die Eintragsquellen sind dabei vielfältig. Sind Plastikpartikel erst einmal in den Boden eingebracht, verweilen sie dort und werden Teil einer komplexen Mischung aus organischem und mineralischem Material, das potenziell auch in die Nahrungskette von Tier und Mensch gelangen kann. Im Rahmen des Bund-Bundesländer-Kooperationsprojektes "PLASBo - harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden" wird ein harmonisiertes Konzept zur Bestimmung von Plastik und Mikroplastik in österreichischen Böden entwickelt und erprobt sowie erste österreichweite Daten erhoben. Das Projekt läuft von 2021 bis voraussichtlich 2023.
AustroPOPs - Kooperationsprojekt zur Überwachung langlebiger organischer Schadstoffe
Im Rahmen des von 2017 bis 2021 gelaufenen Bund-Bundesländer-Kooperationsprojektes AustroPOPs wurden an bundesweit 109 Standorten, davon 19 in Tirol, die Konzentrationen von 100 persistenten organischen Schadstoffen (POPs) erhoben. Die erarbeiteten Grundlagen und Erkenntnisse sowie die etablierten Erhebungssysteme bieten hinsichtlich Probenahme, Analytik, Datenaufbereitung und -bereitstellung eine mögliche Basis für ein einheitliches Vorgehen. Künftigen Anforderungen sowohl nationaler als auch europäischer Entwicklungen zum Bodenschutz kann so durch eine möglichst standardisierte Datenerhebung und einer guten Datenvergleichbarkeit begegnet werden. Weitere Informationen sind dem Endbericht bzw. dem Kurzbericht der Abt. Waldschutz zu entnehmen.
EUSALP - EU Strategy for the Alpine Region
Die EU-Alpenstrategie (EUSALP) bietet unterschiedlichen Handlungspartnern der Alpenstaaten die Möglichkeit, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern, gemeinsame Ziele zu ermitteln und diese durch transnationale Initiativen effektiver umzusetzen. Eine der neun EUSALP-Arbeitsgruppen (Aktionsgruppe 6) ist im Themenbereich „Umwelt und Energie“ angesiedelt und widmet sich im Rahmen des nachhaltigen Ressourcenmanagements unter anderem dem Schutz der Böden im Alpenraum. Das Amt der Tiroler Landesregierung bringt sich proaktiv in die EU-Alpenstrategie ein und führte im Jahr 2018 den Vorsitz in der EUSALP unter dem Motto: zukunft.gemeinsam.gestalten. – Im Interesse der Alpen!
Weiterführende Informationen
- Abteilung Waldschutz des Landes Tirol zum Thema Waldboden
- AustroPOPs - Kooperationsprojekt zur Überwachung langlebiger organischer Schadstoffe in Böden
- Die Bodenplattform
- Digitale Bodenkarte (eBOD)
- Fachbeirat für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz
- Landwirtschaftliche Böden im Geografischen Informationssystem des Landes Tirol
- Links4Soils - Projekt für eine nachhaltige Nutzung der alpinen Böden und Bewusstseinsbildung
- Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft
- PLASBo - Kooperationsprojekt für harmonisierte Methoden für Plastik und Mikroplastik in Böden