Alpine Space Projekt
Caring for Soils - Where Our Roots Grow
Böden sind unsere wichtigste Produktionsgrundlage für die Erzeugung wertvoller Lebensmittel und gerade alpine Böden sind aufgrund klimatischer Bedingungen sensibel gegenüber Bewirtschaftungsmaßnahmen. In einem dreijährigen Projekt (2016 - 2019) haben sich zehn internationale Projektpartner des Alpenraumes unter dem Akronym „Links4Soils“ engagiert, um das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung des Bodens zu stärken und dessen nachhaltige Bewirtschaftung zu fördern. Das Amt der Tiroler Landesregierung war als einer dieser Partner mit den Abteilungen Landwirtschaftliches Schulwesen und Landwirtschaftsrecht sowie Forstplanung in das Projekt involviert.
Alpine Böden erbringen wesentliche Leistungen für uns Menschen, für das Ökosystem und die Biodiversität. Die Bedeutung einer nachhaltigen alpinen Bodenbewirtschaftung ist bisher jedoch nur unzureichend wahrgenommen und berücksichtigt. Dies zu verbessern war das Ziel des Projektes „Links4Soils - Linking Alpine Soil Knowledge for Sustainable Ecosystem Management and Capacity Building”, welches vom EU-Förderprogramm für den Alpenraum (Alpine Space) gefördert wurde, gespeist aus dem Europäischen Regionalentwicklungsfond. Es zählte somit zu den transnationalen Projekten und wurde unter der Leitung des slowenischen Agrarinstitutes gemeinsam mit Partnern aus Italien, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Österreich umgesetzt.
Tirol war dabei mit drei Organisationen stark vertreten. Das Institut für Geographie der Universität Innsbruck befasste sich mit Ökosystemdienstleistungen und Bodenfunktionskarten, das Klimabündnis Tirol war für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, betrieb die Website und veranstaltete Workshops und das Amt der Tiroler Landesregierung forcierte einerseits die Vernetzung von Experten und Behörden in einer Alpinen Bodenpartnerschaft und entwickelte andererseits auf die Bodenverhältnisse angepasste Waldbewirtschaftungspläne. Es wurde darüber hinaus auf die Kooperation mit einer Reihe sogenannter „Beobachter“ gesetzt, wie beispielsweise den Naturpark Ötztal, die Gemeinden Prägraten, Wildermieming und Volders, das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, die Alpenkonvention, die Alpenschutzkommission CIPRA oder das Europäische Bodenbündnis (ELSA).
Projektstart war im November 2016. Knapp 3 Jahre später wurde die Umsetzung der Ziele in einer Abschlusskonferenz in Innsbruck präsentiert. Diese Ziele waren:
- die nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz alpiner Böden anzuregen und zu fördern
- mit Hilfe des Konzeptes der Ökosystemdienstleistung Bodenwissen sowohl für die Praxis als auch für Experten zu vernetzten und zur Verfügung zu stellen,
- die lokale Bewirtschaftung von Böden als auch die regionale Anwendbarkeit des Bodenschutzprotokolls der Alpenkonvention zu verbessern.
Zur Erreichung dieser Ziele wurden eine Reihe von Aktivitäten umgesetzt, wie eine alpine Bodeninformations- und Entscheidungsplattform, oder Best-Practice-Studien zu Waldbewirtschaftung, alpiner Landwirtschaft, Tourismus, Erosion, Naturgefahren und Wasserqualität oder die Abhaltung von Workshops und Schulungen. Nähere Informationen und Termine finden Sie auf der Projekthomepage und auf der vom Projekt gestarteten Plattform.
Es würde uns freuen, Sie als Nutzer der Bodeninformationsseiten begrüßen zu dürfen – ganz unter dem Motto: Unsere Boden – wertschätzen, erhalten, beleben.
Unterstützt von der EU (Europäischen Union) mit € 1.975.880,94.
Alpines Bodenforum – Perspektiven für einen zukunftsfähigen Umgang mit Boden
Beim Alpinen Bodenforum im Oktober 2019 in Innsbruck wurden an drei Tagen verschiedene Perspektiven für einen zukunftsfähigen Umgang mit Boden in den Alpen sowie die Projektergebnisse des EU-Interreg-Projektes vorgestellt und diskutiert. Das Alpine Bodenforum war eine Kooperationsveranstaltung von Links4Soils, Land Tirol, Bodenforum Österreich, Österreichische Bodenkundliche Gesellschaft, Universität Innsbruck und Klimabündnis Tirol.
Für einen umfassenden Bodenschutz ist die Zusammenarbeit Vieler notwendig. Die Alpine Bodenpartnerschaft diente als Netzwerk für alle Akteure aus dem Alpenraum – Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft –, die sich für den Boden einsetzen.
Weitere Informationen zum Alpinen Bodenforum finden Sie auf der Website des Bodenbündnis in Österreich.
Was ist die Alpenkonvention und was bedeutet Alpine Space
Die Alpenkonvention ist ein internationales Abkommen zwischen den Alpenländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, Schweiz und Slowenien) sowie der EU für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz der Alpen.
Die Rahmenkonvention legt die Grundsätze für die Aktivitäten der Alpenkonvention fest und enthält allgemeine Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum. Die Konvention trat im März 1995 in Kraft.
Die Protokolle der Alpenkonvention enthalten spezifische Maßnahmen zur Umsetzung der in der Rahmenkonvention festgelegten Grundsätze. Die bestehenden Protokolle betreffen verschiedene Sachbereiche (z.B. Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, Naturschutz und Landschaftspflege, Berglandwirtschaft, Bergwald, Tourismus, Energie, Bodenschutz, Verkehr) und darin werden konkrete Schritte zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Alpen geregelt.
Das Bodenschutzprotokoll verfolgt das Ziel der Verminderung der quantitativen und qualitativen Bodenbeeinträchtigungen, insbesondere durch Anwendung bodenschonender land- und forstwirtschaftlicher Produktionsverfahren, sparsamen Umgang mit Grund und Boden, Eindämmung von Erosion sowie durch Beschränkung der Versiegelung von Böden. Dies in Kenntnis der Tatsache, dass der Schutz der Alpenböden, ihre nachhaltige Bewirtschaftung und die Wiederherstellung ihrer natürlichen Funktionen an beeinträchtigten Standorten von allgemeinem Interesse sind. Österreich hat das Bodenschutzprotokoll 2002 ratifiziert.
Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der Alpenkonvention.
Das Alpine Space Förderprogramm ist eingereiht in die Förderschiene der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ) der Europäischen Union und es können von Kooperationspartnern der Regionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich sowie Schweiz und Liechtenstein Anträge eingebracht werden. In einem mehrstufigen Verfahren werden aus jährlich ca. 250 Anträgen die besten 5%-10% der Projekte ausgewählt und gefördert.
Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der ÖROK (Österreichische Raumordnungskonferenz).
Kontakt
DI Dr. Alois Simon, MSc
AdresseBürgerstraße 36, 6020 Innsbruck
Telefon+43 512 508 4549
Mobiltelefon+43 676 88508 4549
E-Mailforstplanung@tirol.gv.at