Europäischer Braunbär (Ursus arctos)

Über Jahrhunderte zählte der Alpenraum zum natürlichen Verbreitungsgebiet des Europäischen Braunbären. Er war hier heimisch und spielte in der Lebenswelt der Menschen früherer Jahrhunderte eine präsente Rolle. Bis heute hat der Bär seine kulturelle Bedeutung in unserer Gegend nicht eingebüßt, man denke nur an sein Auftreten im Volksbrauchtum, wie den Fasnachten. Im Zuge der immer intensiveren Bejagung und der stärkeren Ausbreitung des Menschen wurde der Braunbär sukzessive aus dem Alpenraum verdrängt. Zu Beginn des 20. Jahrhundert war er aus Tirol gänzlich verschwunden.
In mehreren Gebieten in Tirol gibt es seit 2002 Bärensichtungen, bisher insbesondere im Tiroler Oberland und Osttirol. Es sind meist männliche Jungbären, die aus dem Trentino kommen. Dort gibt es eine Population mit etwa 100 Tieren. Auf ihrer Wanderroute vom Vinschgau ins Engadin ziehen sie vor allem durch die Bezirke Landeck und Imst. Auch wenn in Tirol bereits mehrmals der Nachweis eines Bären erbracht wurde, ist die Wahrscheinlichkeit einen Bären zu treffen gering. In der Regel gehen Bären dem Menschen aus dem Weg, sodass direkte Begegnungen nur selten vorkommen. In Gebieten mit Bärenanwesenheit kann es zu Übergriffen auf Nutztiere oder zu zerstörten Bienenstöcken kommen.
Weiterführende Informationen
» Managementplan Braunbär Österreich
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Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen und Landwirtschaftsrecht