Bärenbegegnung

In Tirol ist die Wahrscheinlichkeit einem Bären zu begegnen sehr gering. In den letzten Jahren wurden wiederholt einzelne männliche Bären, die aus dem Trentino (Italien) bis nach Tirol wanderten nachgewiesen. Wenn ein Bär in einer Gegend auftreten sollte, wird die Bevölkerung über die Medien informiert.
Wie verhalte ich mich, wenn ich in einem Gebiet unterwegs bin, in dem mit der Anwesenheit eines Bären zu rechnen ist?
Halten Sie sich an die offiziellen Wanderwege. Machen Sie sich durch lautes Reden oder durch andere Geräusche bemerkbar.
Füttern verboten!
Hat ein Bär den Menschen erst einmal als Nahrungslieferanten erkannt, verliert der die Scheu vor menschlichem Geruch. Darum gilt: Lassen Sie keine Essensreste zurück. Füttern Sie nie einen Bären! Dies kann leicht auch ungewollt geschehen, zum Beispiel indem man auf einer Wanderung Essensreste wie z.B. Bananenschalen liegen lässt.
Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Bären sehe?
Wenn Sie einen Bären sehen, versuchen Sie sich möglichst unaufgeregt zu verhalten! Bleiben Sie stehen und machen Sie den Bären durch lautes Reden mit fester, beruhigender Stimme und kontrolliertes Bewegen des Körpers (jedoch nicht auf den Bären zu!) auf sich aufmerksam. Dies soll dem Bären erleichtern, Sie als Menschen zu erkennen. Rennen Sie nicht weg und versuchen Sie nicht, sich ihm zu nähern. Bewerfen Sie den Bären auch nicht mit Gegenständen. Verzichten Sie auf den Bärenschnappschuss, ziehen Sie sich langsam und in Ruhe zurück.
Kann ich auf eine Bärin mit Jungen treffen?
Nein, in Tirol nicht. Es gibt seit Jahren nur Nachweise männlicher Einzeltiere. Weibliche Bären wandern nicht so weit. Ansonsten gilt: Entfernen Sie sich langsam, nähern Sie sich auf keinem Fall dem Bärenjungen! Auch nicht wenn es verwaist oder neugierig wirkt. Die Mutter ist ziemlich sicher in der Nähe und wird ihr Junges verteidigen.
Ich habe meinen Hund dabei. Was ist zu tun?
Vorweg: Hunde gehören an die Leine! Wenn Ihr nicht angeleinter Hund auf einen Bären trifft, wird er diesen möglicherweise zuerst anbellen und dann bei Ihnen Schutz suchen. So führt er den Bären direkt zu Ihnen.
Der Bär richtet sich auf. Was bedeutet das?
Das ist keine Drohgebärde. Bären richten sich auf, um die Lage zu erkunden und sich einen Überblick zu verschaffen. Dieser Moment eignet sich gut für Menschen, um auf sich aufmerksam zu machen. Bleiben Sie
Der Bär kommt mir zu nahe. Wie reagiere ich am besten?
Vorweg: Bären greifen in der Regel nur an, um sich zu verteidigen, weil sie überrascht oder provoziert wurden. Bärenangriffe sind sehr selten und die meisten Angriffe sind Scheinangriffe. Dabei läuft der Bär aggressiv auf den Menschen zu und hält wenige Meter vor dem Menschen an. Er dreht ab, rennt wieder davon und wiederholt allenfalls den Scheinangriff. Meist ist es jedoch schwierig zu erkennen, ob es sich um einen Scheinangriff handelt oder nicht.
Wenn Sie noch weiter entfernt sind: Legen Sie z.B. Kleidung oder die Pilztasche auf den Boden. Der Bär ist neugierig und wird sich vielleicht eine Zeit lang damit beschäftigen. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, sich langsam weiter zurückzuziehen. Beim Weggehen behalten Sie den Bären weiterhin im Blickfeld, drehen Sie ihm nicht den Rücken zu.
Wenn der Bär aggressiv in Ihre Richtung läuft, bleiben Sie ruhig und still stehen, schreien Sie nicht. Wenn es zum Körperkontakt kommt, oder sie niedergestoßen werden, liegen Sie sich am besten mit dem Gesicht nach unten nieder. Halten Sie die Hände über den Nacken und bleiben Sie ruhig liegen. Der Bär wird Sie beschnuppern und feststellen, dass Sie keine Gefahr für ihn darstellen. Stehen Sie erst auf, wenn sich der Bär weit genug entfernt hat.
Weiterführende Informationen
Richtiges Verhalten im Bärengebiet
Wer ist der Bär? Informationsvideo des Landesamtes für Jagd und Fischerei, Bozen
Bärenspuren erkennen (Quelle: Amt für Jagd und Fischerei, Bozen)