Rudel und Fortpflanzung Wolf

Wölfe leben in Familien (Rudeln), welche meist aus den beiden Elterntieren und ihren Nachkommen der letzten zwei Jahre besteht. Wölfe leben territorial. Die Elterntiere, welche häufig ein Leben lang zusammenbleiben, markieren und verteidigen das Territorium. Die Paarungszeit findet mit der Hochranz im Februar/März statt. Etwa zwei Monate später kommen die Welpen in einer Wurfhöhle Ende April/Anfang Mai zur Welt. Meist sind es 4 bis 6 Welpen, aber auch z.B. 8 sind möglich. Häufig beteiligen sich ältere Nachkommen bei der Aufzucht der Welpen. Dennoch überleben nicht alle das erste Lebensjahr. Die Welpen wachsen schnell. Mit 8 bis 10 Monaten sind sie fast so groß wie ihre Eltern, was eine Unterscheidung eines Welpen von den erwachsenen Wölfen vor allem im Winter häufig erschwert. Die Jungwölfe kommen in der Regel im Alter von 10 bis 22 Monaten in die Geschlechtsreife und verlassen meist mit 1 bis 2 Jahren das elterliche Territorium. Sie machen sich auf die Suche nach einem eigenen Gebiet und einem Paarungspartner. Aus Besenderungen von Einzelwölfen weiß man, dass sie dabei über 1.000 km zurücklegen können. Wölfe werden in freier Wildbahn max. 10 bis 13 Jahre alt.
Jedes Elternpaar beansprucht ein eigenes Territorium, das es gegen fremde, geschlechtsreife Wölfe verteidigt. Durch ihre ausgesprochene Territorialität verteilen sich vergleichsweise wenige Wölfe auf großer Fläche. Die Größe der Territorien hängt vor allem von der verfügbaren Nahrung an Schalendwild ab. Je weniger Beutetiere in einer Region leben, desto größer müssen die Wolfsterritorien sein. In Mitteleuropa liegen die in Studien ermittelten Reviergrößen oft zwischen 100 bis 300 km², das sind 10.000 bis 30.000 ha.