200.000 Euro für Care Leaver in Tirol

Mehr Geldmittel für in sozialpädagogischen Einrichtungen betreute junge Erwachsene

  • Individuelle Beratungsleistungen können bis zum 24. Lebensjahr fortgesetzt werden
  • 2023 rund 1.200 geleistete Betreuungsstunden für Care Leaver

 

Bei den Care Leavern handelt es sich um junge Erwachsene, die einen Teil ihres Lebens in sozialpädagogischen Einrichtungen verbracht haben und sich nun auf dem Weg in die Selbstständigkeit befinden. Dieser Übergang ist mit vielfältigen Herausforderungen verbunden. Um die jungen Erwachsenen dabei bestmöglich zu unterstützen, gibt es nach dem Tiroler Kinder- und Jugendhilfegesetz individuelle Beratungsleistungen bis zum 24. Lebensjahr. Diese können die Care Leaver bei den bereits bekannten Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Anspruch nehmen. Für das Jahr 2024 stockte das Land Tirol auf Antrag von Landesrätin Eva Pawlata die Finanzmittel, die den Einrichtungen hierfür zur Verfügung gestellt werden, um 17 Prozent auf rund 200.000 Euro auf. Im Jahr 2023 wurden in Tirol insgesamt rund 1.200 Betreuungsstunden für Care Leaver geleistet.

„Der Weg in die Eigenständigkeit ist für junge Erwachsene, die zuvor über die Kinder- und Jugendhilfe betreut wurden, schwierig. Care Leaver können im Unterschied zu den meisten anderen Gleichaltrigen kaum oder gar nicht auf das Unterstützungssystem ihrer Familie zurückgreifen. Es ist daher notwendig, diese jungen Menschen bei Bedarf und insbesondere in Krisensituationen weiterhin zu unterstützen. Damit sollen der Übergang in das selbstständige Leben erleichtert und die Chancengleichheit gefördert werden“, betont LRin Pawlata.

Grundsätzlich können stationäre Angebote der Erziehungshilfen, sofern dies notwendig ist, auch nach Erreichen der Volljährigkeit fortgesetzt oder unmittelbar neu gewährt werden. Die Unterstützung endet spätestens mit der Vollendung des 21. Lebensjahrs. Individuelle Beratungsleistungen können bis zum 24. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Insgesamt wurden in Tirol im Jahr 2022 824 Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen betreut – 204 davon waren volljährig.