LH Mattle und LRin Hagele: „AES Tirol als erste Europäische Schule Österreichs nun auch offiziell anerkannt“

Erstes Schuljahr im Herbst 2023 mit 50 SchülerInnen erfolgreich gestartet

  • Offizielle Unterzeichnung der „Anerkennungs- und Kooperationsvereinbarung“ als letzter Schritt für Regelbetrieb der AES
  • Insgesamt zwölf Klassen in Primar- und Sekundarstufe für Schuljahr 2024/25 geplant
  • Weitere Informationen zur Anerkannten Europäischen Schule Tirol: www.aes-tirol.eu

Rund 14.700 SchülerInnen besuchen derzeit eine der an insgesamt 23 Standorten in 13 EU-Mitgliedstaaten befindlichen Anerkannten Europäischen Schule (AES). Nach Paris, Parma, Brüssel oder Kopenhagen starteten im Herbst 2023 auch in Tirol 50 SchülerInnen an der Anerkannten Europäischen Schule Tirol (AES). Im Laufe des ersten Semesters wurde der Schulversuch vonseiten des Obersten Rates der Europäischen Schulen in Brüssel einer Prüfung unterzogen. Mitte April wurde die Bildungseinrichtung durch den Obersten Rat der Europäischen Schulen als 24. Standort der Anerkannten Europäischen Schulen und als erste Europäische Schule Österreichs anerkannt. Pünktlich zum Europatag, der alljährlich am 9. Mai begangen wird, kamen heute, Mittwoch, Ministerialrat Christian Ruhs in Vertretung von Bildungsminister Martin Polaschek, LH Anton Mattle, Bildungslandesrätin Cornelia Hagele, Andreas Beckmann, Generalsekretär der Europäischen Schulen aus Brüssel sowie Bildungsdirektor Paul Gappmaier zur feierlichen Unterzeichnung der offiziellen „Anerkennungs- und Kooperationsvereinbarung“ für die AES Tirol im Landhaus in Innsbruck zusammen.

„Die Europäischen Schulen garantieren einen mehrsprachigen und multikulturellen Unterricht für alle Kinder vom Elementar- bis zum Sekundarbereich. Das zukunftsorientierte Ausbildungsmodell gilt als Leuchtturm-Modell in der österreichischen Bildungslandschaft und wird vonseiten des Bildungsministeriums bereits von Beginn an unterstützt. Ich danke allen Beteiligten für ihre hervorragende Arbeit und wünsche den Schülerinnen und Schülern ein lehrreiches erstes Schuljahr“, so Bildungsminister Polaschek.

„Heute ist ein wichtiger Tag für das Tiroler Bildungssystem. Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages wurde die erste Anerkannte Europäische Schule in Österreich nun offiziell anerkannt. Tirol ist damit Vorreiter im österreichischen Bildungswesen und setzt einen wichtigen Grundstein für ein modernes Ausbildungsmodell, von dem nicht nur die die Schülerinnen und Schüler, sondern auch der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol profitiert“, freut sich LH Mattle über die offizielle Anerkennung der AES Tirol.

„Mit diesem einheitlichen europäisch anerkannten Bildungsmodell ermöglichen wir unseren Schülerinnen und Schülern in Tirol einen reibungslosen Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe sowie einen international anerkannten Abschluss mit dem Europäischen Bakkalaureat. Ich freue mich, dass die AES Tirol bereits zum Start des ersten Schuljahres auf reges Interesse stieß und wir das Vorzeigemodell kommendes Schuljahr mit einem erweiterten Angebot fortführen können“, freut sich auch Bildungslandesrätin Hagele.

„Für die Tiroler Wirtschaft ist heute ein Feiertag. Mit der heutigen Unterzeichnung öffnet sich das Tor von und nach Europa: für internationale Fachkräfte und – als öffentliche Schule – natürlich auch für unsere Tiroler Familien“, freut sich Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler.

Abschluss nach zwei Jahren: dreistufiger Anerkennungsprozess erfolgreich gemeistert

Den Start hin zur ersten AES Österreichs markierte bereits die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen Bund, Land und Bildungsdirektion für Tirol im Juni 2022. „Ein breit aufgestelltes Projektteam, bestehend unter anderem aus MitarbeiterInnen der Bildungsdirektion sowie erfahrenen PädagogInnen, konnte die Schule in einem im europäischen Vergleich sehr kurzen Zeitraum zur Akkreditierung führen. Dabei galt es sowohl den Regeln der Europäischen Schulen als auch der österreichischen Schulgesetzgebung gerecht zu werden“, betont Gappmaier. Knapp zwei Jahre später kamen die VertreterInnen aus Brüssel, Wien und Innsbruck nun erneut zusammen, um die offizielle „Anerkennungs- und Kooperationsvereinbarung“ zu unterzeichnen und somit das mehrstufige Anerkennungsverfahren abzuschließen, das unter anderem aus einer mehrtägigen Inspektion durch SchulinspektorInnen der Europäischen Schulen aus Brüssel bestand.

„Nach dem erfolgreichen Abschluss des Akkreditierungsprozesses konnte heute die offizielle Anerkennung der ersten Anerkannten Europäischen Schule in Österreich verkündet werden. Die AES Tirol hat von Beginn an durch eine herausragende Qualität – von der Planung bis hin zur Durchführung des Schulbetriebs – überzeugt, weshalb vonseiten des Obersten Rates der Europäischen Schulen der Prozess positiv abgeschlossen werden konnte“, betont Generalsekretär Beckmann. Das Modell der Anerkannten Europäischen Schulen, die Generalsekretär Beckmann auch im Lichte der jüngsten Entschließung des Europäischen Parlaments als ‚Leuchtturmprojekte‘ im Europäischen Bildungsraum bezeichnet, konnte in den vergangenen Jahren weiter überzeugen: So ist die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler, die eine Anerkannte Europäische Schule besuchen, in den letzten fünf Jahren um rund 60 Prozent angestiegen.

Über die Anerkannten Europäischen Schulen

Von den 24 Schulen, die derzeit in Betrieb sind, haben 18 einen Kindergartenbereich und 23 einen Primar- und Sekundarbereich. Insgesamt 18 der 24 Schulen bieten zudem die Europäischen Abiturprüfungsstufe und damit den Abschluss mit dem Europäischen Bakkalaureat an, welches den SchülerInnen eine weitere Ausbildung innerhalb, aber auch außerhalb Europas ermöglicht. Die AES Tirol wird in drei Sprachabteilungen (Arbeitssprache: Deutsch, Englisch, Italienisch) organisiert und umfasst insgesamt zwölf Schulstufen – fünf Klassen auf Primarstufe und sieben Klassen auf Sekundarstufe.

  • In den ersten drei Jahren der Sekundarstufe werden die SchülerInnen nach einem gemeinsamen Lehrplan unterrichtet. Dieser wird als „Beobachtungsstufe“ bezeichnet. Die meisten Fächer werden in der Arbeitssprache unterrichtet.
  • Ab der ersten Klasse der Sekundarstufe erlernen alle SchülerInnen zudem eine zweite Fremdsprache. Die neunte und zehnte Schulstufe gilt als „Vororientierungsstufe“. Die Pflichtfächer sind in den integrierten Naturwissenschaften unterteilt in Physik, Chemie und Biologie und die SchülerInnen können zwischen einem Intensiv- oder Grundkurs in Mathematik wählen. Zudem werden ab der Sekundarstufe gewisse Fächer bereits in der ersten Fremdsprache unterrichtet. Weitere Wahlmöglichkeiten sind Wirtschaftskunde, eine dritte Fremdsprache sowie Latein und Altgriechisch.
  • Die elfte und zwölfte Schulstufe führen als sogenannte „Orientierungsstufe“ zum Europäischen Abitur. Die ersten Abiturprüfungen werden im Schuljahr 2027/28 an der AES Tirol stattfinden.

Weitere Informationen zur AES Tirol finden sich unter www.aes-tirol.eu.