LRin Mair: „Lawinenreport mit Rekord – fünf Millionen Aufrufe"

Euregio-Lawinenreport beendet mit Mittwoch, 1. Mai 2024, die Wintersaison

  • Bilanz: Gleitschneeproblematik als Dauerthema, 260 Lawinenabgänge registriert, sieben Personen tödlich verunglückt
  • Informationen zur aktuellen Lawinensituation werden mittels Blogeinträgen bei Bedarf weiterhin veröffentlicht

„Der Euregio-Lawinenreport erfreut sich großer Beliebtheit. Das zeigen nicht zuletzt die Zugriffszahlen, die sich mit fünf Millionen auf ein Rekordniveau gesteigert und im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr als verdoppelt haben“, hebt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair den Erfolg der Online-Informationsplattform hervor. Auf www.lawinen.report werden in den Wintermonaten tagtäglich wertvolle Infos zur aktuellen Lawinensituation in den Ländern Tirol, Südtirol und Trentino bereitgestellt. Der erste Bericht der Saison 2023/24 wurde am 24. November 2023 veröffentlicht, der letzte und damit 159. Lawinenreport folgt morgen, Dienstag, 30. April, um 17 Uhr als Prognose für Mittwoch, 1. Mai 2024.

„Die hohen Zugriffszahlen zeugen aber auch davon, dass die Bevölkerung großen Wert auf umfangreiche und gut aufbereitete Informationen für eine sichere Tourenplanung legt. Ich bin überzeugt, dass durch die professionelle Arbeit des Lawinenwarndienstes zahlreiche mögliche Unfälle verhindert werden konnten“, so die Landesrätin.

Gleitschneeproblematik als Dauerthema

Seitens des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol wurden im Winter 2023/24 bis dato insgesamt 260 Lawinenabgänge registriert, davon 110 mit Personenbeteiligung. Mit sieben durch Lawinenabgänge tödlich verunglückten Personen war dieses Jahr statistisch gesehen unter dem jährlichen Durchschnitt, der in den vergangenen 20 Jahren bei elf tödlich Verunglückten liegt. Eine Person wird nach einem Lawinenabgang im Pitztal (Bezirk Imst) Ende vergangene Jahres 2023 nach wie vor vermisst. Große Schneemengen im Hochgebirge, wenig Schnee in tieferen Lagen und häufig hohe Temperaturen – Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndienstes des Landes Tirol, zieht Bilanz: „Der vergangene Winter wird definitiv als Gleitschneewinter in die Geschichte eingehen. An 123 Tagen hatten wir in mindestens einer Region eine Gleitschneeproblematik zu verzeichnen. Grund dafür waren die oft hohen Temperaturen in Verbindung mit den großen Schneemengen in höheren Lagen. Grundsätzlich hatten wir es in Tirol jedoch in Summe mit einem günstigen Schneedeckenaufbau zu tun.“ An zwölf Tagen herrschte die Lawinengefahrenstufe 4 (groß) in Teilen Tirols, die höchste Lawinengefahrenstufe 5 (sehr groß) musste nie ausgegeben werden.

Umfangreiches Arbeitsspektrum beim Lawinenwarndienst des Landes Tirol

Wetterstationsdaten und gemeldete Beobachtungen analysieren, Lawinenereignisse aufarbeiten, Schneedeckenanalysen im Gelände durchführen, neue Projekte ­– wie den Trainingssimulator „Notfall Lawine VR“ oder die Wissensplattform www.snow.institute – weiterentwickeln und vieles mehr – die Arbeit beim Lawinenwarndienst des Landes Tirol ist vielfältig. Einen Einblick in die Arbeit des Lawinenwarndienstes und einen Rückblick auf die Wintersaison bietet der aktuelle Landes-Film unter www.youtube.com/watch?v=hgIwFFrf-Uc. „Unsere tägliche Lageeinschätzung erfordert ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und ein sehr genaues Arbeiten. Umso mehr freut es mich, dass die Resonanz des Lawinenreports ein weiteres Mal herausragend war. Auch die Reichweite unserer Social-Media-Kanäle steigt stetig weiter an. Danke an das ganze Team für die tolle Arbeit“, zeigt sich auch Nairz begeistert.

Blog des Lawinenreports informiert weiterhin

Sollte es in den Monaten, in denen keine tägliche Lawinenprognose über den Report erfolgt, zu kritischen Lawinensituationen kommen, werden diese über den Blog www.lawinen.report/blog veröffentlicht. „Blogeinträge werden dann natürlich auch über die Social-Media-Kanäle des Lawinenwarndienstes entsprechend kommuniziert, um eine möglichst hohe Reichweite zu schaffen. Damit ist bestmöglich gewährleistet, dass wir jederzeit wertvolle Informationen an die Bevölkerung bringen“, so LRin Mair abschließend.